Inwiefern macht sich Rekordwartezeit im Handwerk bemerkbar?

vom 10.07.2022, 22:49 Uhr

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks meldet, dass man derzeit durchschnittlich elf Wochen auf einen benötigten Handwerker warten muss. In der Bau-Branche betragen die Wartezeiten sogar bis zu vier Monate.

Hintergrund für diese missliche Lage soll sein, dass das Handwerk in der aktuellen Lage nicht nur mit dem Fachkräftemangel kämpft sondern auch mit Lieferengpässen und extremen Preissteigerungen.

Ich selbst musste zum Beispiel schon ungewöhnlich lange auf den Kundendienst für meine kaputte Waschmaschine warten. Zu früheren Zeiten kam dieser - gefühlt zumindest - spätestens nach einer Woche. Dieses Mal habe ich einen Termin nach vier Wochen bekommen.

Bekannte erzählten mir nun, dass sie vermutlich dieses Jahr auf ihre neue Holzterrasse verzichten müssen. Der Bau war eigentlich für Mai vorgesehen und wurde aufgrund von Lieferschwierigkeiten auf Mitte August verschoben worden. Da sie eine ganz spezielle Holzanfertigung wollten, konnte da wohl auch keine Alternative gefunden werden. Mit einem Bau zum jetzt festgesetzten Zeitpunkt rechnet die Familie allerdings auch nicht.

Habt ihr bereits auch schon aktuelle Erfahrungen mit ungewöhnlich langen Wartezeiten in der Handwerksbranche gemacht? Was waren die Gründe dafür und konnte doch noch eine Lösung gefunden werden? Musste das "Projekt" verschoben werden und wenn ja, wie lange?

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



In meinem Umfeld habe ich noch nicht gehört, dass jemand direkt länger auf einen Handwerker warten musste. Aber wenn der Handwerker eine Ausgleichsmasse später als erwartet geliefert bekommt muss er natürlich den Termin zum Boden verlegen verschieben. Macht ja keinen Sinn wenn er wie verabredet auftaucht aber kein Material dabei hat.

Ein Freund von mir hatte monatelang Probleme ein bestimmtes Silikon zu bekommen und jetzt ist fast seine ganze Firma damit beschäftigt das endlich gelieferte Silikon zu verteilen damit endlich alte Aufträge abgeschlossen werden können.

Das ist halt die andere Seite des Problems. Man hört immer nur Leute jammern wenn sie erst später einen Termin bekommen. Aber für kleinere Firmen, die erst dann vollständig bezahlt werden wenn ein Auftrag abgeschlossen ist und die natürlich trotzdem alle laufenden Kosten weiter bedienen müssen ist die Situation auch nicht einfach.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich brauche Gott sei Dank im Moment keine Handwerker. Eine Freundin baut allerdings gerade ein Souterrain im Keller als Gästezimmer aus und wird nicht zum gewünschten Termin fertig, weil sie Hilfe für die Elektrik braucht. Sie hat sehr viel selber machen können und die Materialien schon länger zu Hause gelagert gehabt.

Ein Freund meines Sohnes ist mit seinem Hausbau stark im Rückstand. Ich bin aber darüber nicht genau informiert und weiß nicht, ob es an den Lieferketten für die Materialien oder an den Handwerkern liegt. Ich frage mich, wie bei dem Fachkräftemangel und dem absehbaren Krankenstand wegen Corona im Herbst alle Heizungen kontrolliert werden können. So viele Heizungsbauer gibt es doch gar nicht.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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