Am letzten Arbeitstag Essen ausgeben müssen?

vom 21.12.2016, 07:19 Uhr

Ich habe jetzt schon einige Male mitbekommen, wie Bekannte oder ehemalige Arbeitskollegen von mir, am letzten Arbeitstag einfach Essen für alle mitgebracht haben. Das waren aber nicht immer ganze Mahlzeiten, sondern durchaus auch mal Muffins oder Kuchen oder so etwas.

So hatte neulich eine ehemalige Kollegen eine ganze Palette unterschiedlicher Muffins dabei, die dann fleißig verteilt worden sind. Eine andere ehemalige Kollegin hatte an ihrem letzten Tag Suppe vorbereitet für alle. Da ich da nicht dabei war und einen Tag frei hatte und damit unterwegs war, habe ich aber nicht mitbekommen, was für Suppe das war und wie diese verteilt worden ist. Denn Muffins oder Kuchen sind in dieser Hinsicht ja "dankbarer" und verursachen kein schmutziges Geschirr.

Von anderen Betrieben kenne ich das aber offen gestanden überhaupt nicht, nur von dieser einen Firma. Das scheint eine Art Tradition zu sein. Ist es bei euch auch so, dass man am letzten Tag mehr oder weniger Essen ausgeben "muss" bzw. es so üblich ist, dass das freiwillig gemacht wird? Was haltet ihr davon und wenn ihr da mitmachen würdet, was würdet ihr den Kollegen zu Essen mitbringen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich kannte das bisher auch so, dass man einfach am letzten Tag noch irgendeine Kleinigkeit mitbringt, einen Kuchen oder auch ein paar Schnittchen. Das kann natürlich auch jeder so halten wie er möchte. aber ich finde es zum Abschied noch mal ganz schön, wenn alle in der Pause zusammensitzen und die Person, die geht dafür das Essen sponsert. Es ist einfach eine nette Geste zum Schluss, die ich auch so machen würde, es kostet ja nicht viel, aber man bleibt in guter Erinnerung.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich halte von diesen Pflichten rein gar nichts, auch wenn sie ungeschrieben in vielen Betrieben existieren. Es hat doch seinen Grund warum ich gehe und ich war ehrlich gesagt froh, dass ich bei manchen Arbeitgebern und Kollegen mich vom Acker machen konnte und hatte sicherlich keine Lust auf ein gemütliches sitzen in der Pause bei Kaffee und Kuchen um meine Verabschiedung zu feiern.

Wenn man geht und es aus eigenem Antrieb machen möchte, damit man sich nochmals von den Kollegen verabschieden kann und um sich für die letzten Arbeitsjahre zu bedanken, dann spricht nichts dagegen. Aber einfach nur weil es erwartet wird und "Pflicht" ist, finde ich das einfach lächerlich. Die Kollegen sind erwachsen genug und können sich im Zweifel ihre Muffins selbst backen wenn sie welche wollen, dafür sehe ich mich nicht als zuständig an wenn ich ein Unternehmen verlasse.

Es gab einige Arbeitgeber bei denen das ein ungeschriebenes Gesetz war und ich habe mich nicht immer daran gehalten. Wenn ich der Auffassung war, dass es nichts zu feiern gab und ich auch niemanden dankbar sein müsste dann gab es auch kein ausgegebenes Essen für alle, sondern wenn dann maximal etwas für einzelne Personen. Nur ein einziges Mal habe ich das für alle gemacht, dort war es aber auch schade zu gehen da dort alles gepasst hatte, ich aber aus anderen Privaten Gründen die Arbeitsstelle aufgegeben habe.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich würde nicht sagen, dass es zwingend sein muss, aber in vielen Betrieben ist es vermutlich einfach eine Tradition. Bei meiner Mutter war es auch so und ich habe mitgeholfen, die Speisen vorzubereiten und in den Betrieb zu bringen, wo sie gearbeitet hat. Ich denke schon, dass es auch nett ist, wenn man mit den Kollegen noch einmal ungezwungener etwas essen kann und sich so verabschiedet.

Allerdings kommt es immer auch auf die Umstände an und wenn man gekündigt wurde, hat man sicher keine Lust, den Kollegen und Chefs auch noch ein Essen auszugeben. Deswegen würde ich nicht sagen, dass es eine Pflicht ist, allerdings würde ich es vermutlich auch so machen, dass ich an meinem letzten Tag etwas mitbringe. Das wäre dann aber auch nur ein Kuchen oder Muffins oder etwas in der Art.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Sich mit einer netten Aufmerksamkeit von den lieben Kolleginnen und Kollegen zu verabschieden ist doch keine Pflicht. Das macht man doch gerne oder lässt es eben lieber bleiben. Ich habe schon einige Ausstände mitgemacht aus verschiedenen Gründen. Mal ging jemand in die verdiente Rente, mal wurde jemand befördert und wechselte die Anstellung.

Egal was es zu essen oder zu trinken gab, immer war die Stimmung gut. Es wurde eine kleine Rede gehalten und ein Abschiedsgeschenk überreicht. Das ist doch ein schöner Rahmen für eine Verabschiedung. Eigentlich kenne ich gar niemanden, der einfach so weg blieb ohne solch eine kleine Veranstaltung. Kündigungen gibt es in unserer Behörde nicht von daher sind es immer nur fröhliche Anlässe zu denen geladen wird.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das Prinzip ist mir nicht nur von Abschieden, sondern auch vom Einstand bei einem neuen Arbeitgeber durchaus als mehr oder weniger „feste Tradition“ bekannt. Auch ich habe immer, wenn ich eine neue Stelle angenommen oder eine alte verlassen habe, eine Kleinigkeit zum Naschen mitgebracht. Meistens waren das süße Muffins oder auch ganze Kuchen, aber hin und wieder habe ich mich auch für etwas Herzhaftes wie Schnittchen, Finger Food oder einfach Knabbergebäck entschieden. Beides kam stets gut an.

Ich denke, dass man mit einem solchen Mitbringsel in erster Linie nochmal ein geselliges Beisammensein mit den ehemaligen Kollegen bewirkt, wenn man gemeinsam die Snacks zu sich nimmt. Das ist vermutlich auch wichtiger als der Geschmack und das Essen an sich. Wenn es sich um ein kleines Team handelt, wäre alternativ auch eine Einladung in ein Lokal auf Kosten des Verabschiedeten möglich. Das wird aber deutlich teurer und schwerer zu organisieren.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ja, ich kenne ich das schon mit dem Abschiedsessen - eigentlich von bisher allen meinen Arbeitgebern. Je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit fällt bei den Kollegen dann auch die Größe des Abschiedsessens aus. Wir hatten zum Beispiel schon einen Abschied von Geschäftsführern. Da wurden wir dann alle zum Essen im Restaurant eingeladen bzw. es wurde ein Caterer bestellt. Dann gab es auch Kollegen bzw. Kolleginnen die in Pension bzw. Rente gegangen sind.

Auch die haben ein großes Buffet aufgefahren. Wenn sich Kollegen nach wenigen Jahren schon wieder verabschiedet haben dann gab es eine "kleinere" Verabschiedung. Größenteils wird dabei Kuchen mitgebracht aber wir haben auch schon herzhafte Abschiedsessen gehabt. Da wir in Bayern wohnen und arbeiten gab es natürlich das ein oder andere mal Würstl (Wiener/Weißwürste/Bauernwürste) mit Brezen, Wir hatten aber auch schon belegte Partybrezen oder einfach Wurst&Käseplatten mit Brötchen und Brot.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Doch, dieses Ausgeben von Essen am letzten Arbeitstag kenne ich ebenfalls. Das nennt sich bei uns "Ausstand" und gilt nicht nur für Mitarbeiter, die in Rente gehen, sondern auch für Mitarbeiter, die ihre Arbeitsstelle wechselt. Teilweise wird da ein Caterer bestellt und richtig aufgefahren. Meistens ist es aber so, dass die Mitarbeiter eine oder zwei dekorierte Wurst- oder Käseplatten, Brötchen, Baguette und Kleinigkeiten mitbringen.

In Zeiten von Corona fanden solche Momente auch online statt. Da haben die Mitarbeiter einfach kleinere Pakete mit einem Getränk, Snacks oder Ähnlichem befüllt und man konnte die dann abholen, wenn man im Büro war. So ist man sich nicht begegnet und konnte Corona konform eine kleine Online-Feier begehen.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12546 » Talkpoints: 0,94 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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