Logopädie auch bei kleineren Sprachproblemen sinnvoll?

vom 19.12.2021, 17:38 Uhr

Mein Sohn ist wahnsinnig begeistert von Technik und allem was mit Zahlen zu tun hat. Sprache macht ihm hingegen eher weniger Spaß, aber das war auch schon immer so. Er konnte gewisse Dinge beim Sprechen immer erst kurz bevor die entsprechende Untersuchung war.

Ich finde gerade im Bezug auf die nahende Einschulung, dass da schon noch etwas geht und daher würde ich da schon ganz gerne mal einen Logopäden mit zu Rate ziehen, damit man mit gemeinsamen Übungen da noch ein bisschen etwas verbessern kann. Findet ihr das sinnvoll und würdet ihr das auch so machen oder würdet ihr abwarten, bis das vielleicht dann auch jemand anderes anspricht?

Beim Kinderarzt waren die eher nachgiebig mit den Wörtern und deren Aussprache. Er hat da Punktzahlen erreicht, die eigentlich nicht so hoch gewesen wären, einfach aus scheinbarer Nettigkeit heraus. Findet ihr Logopädenbesuche auch bei geringen Sprachproblemen sinnvoll? Habt ihr da vielleicht eigene Erfahrungen mit euren Kindern gemacht?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich habe zeitweise bei einer Sprachtherapeutin gearbeitet und finde, dass man damit gar nichts falsch machen kann. Oftmals geben sich solche kleinen Sprachfehler mit der Zeit von alleine, aber da ein paar Stunden zu investieren, ist sicherlich kein Fehler. Die Stunden laufen auch für die Kleinen total angenehm und spielerisch ab.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Oje, auf keinen Fall! Außer, wenn es ein Erzieher, der Kinderarzt oder der Lehrer rät. Dein Sohn meint dann, dass irgendetwas nicht mit ihm stimmt. Kleinere Sprachprobleme vor der Schulzeit sind doch ziemlich normal.

Mein ältester Sohn, auch mathematisch und technisch sehr begabt, der als Erwachsener Vorträge in der ganzen Welt hält, hat ganz spät richtig angefangen zu reden. Er hat im Kindergarten so einige Sprachfehler gehabt. Wir hatten eine supergute ältere Kindergärtnerin, die dazu nur meinte, dass es wichtig ist, dass er überhaupt spricht. Die Gefahr ist nämlich, dass sich dein Sohn dann gar nicht mehr traut zu reden, weil er Angst hat, etwas falsch zu machen.

Bei dir habe ich manchmal das Gefühl, dass du deinen Sohn zu viel fördern willst. Das kann auch kontraproduktiv sein.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Vielleicht noch eine Bemerkung: Du hast den Post im Dezember geschrieben. Die Einschulungen sind im Sommer oder Spätsommer. Da würde ich nicht von nahender Einschulung sprechen. Das ist für ein fünf- oder sechsjähriges Kind eine halbe Ewigkeit. Ein Kind muss nichts können, wenn es in die Schule kommt, außer eine Zeit lang stillzusitzen, mit anderen Kindern normal zu interagieren und ein paar motorische Fähigkeiten.

Wenn der Erzieher oder die Erzieherin nichts Auffälliges feststellt, würde ich an deiner Stelle deinen Sohn einfach normal spielen lassen, auch viel mit anderen Kindern. Auch wenn er in den Kindergarten geht, ist es gut, seine Freunde auch nach Hause einzuladen oder diese zuhause zu besuchen.

Der sogenannte Ernst des Lebens kommt noch früh genug. Natürlich können Kinder schon vor der Schule rechnen und lesen lernen. Dagegen ist nichts einzuwenden, vorausgesetzt, dass sie es freiwillig tun. Meine Kinder konnten alle vor der Schule schon gut rechnen. Das Soziale ist aber wichtiger.

Mein zweitältester Sohn hatte eine kleine Freundin, die schon vor der Schule sehr gut lesen konnte. Eines Tages erzählte sie mir ganz erfreut, dass sie heute den Buchstaben R gelernt hätten. Das fand ich ganz toll, weil sie sich für die ganze Klasse freute und es überhaupt nicht wichtig war, was sie schon alles konnte.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

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