Enttäuscht sein, wenn der Hund weniger schlau ist als andere

vom 05.01.2019, 14:41 Uhr

Ich habe eine Freundin, die ihren Hund ganz und gar in den Mittelpunkt ihres Lebens stellt, nachdem ihre Tochter ausgezogen ist. Hundeschule besuchen und ein paar Kunststückchen beibringen ist ja okay. Aber ich finde, dass sie ähnlich wie bei ihrer Tochter ein bisschen zu ehrgeizig ist. Sie versucht schon seit geraumer Zeit, ihm gewisse Dinge beizubringen, die sie im Internet gesehen hat.

So soll er eine komplexe Abfolge von Bewegungen auf einen Befehl hin ausführen. Es ist zwar ein lieber Hund, aber in meinen Augen nicht besonders schlau. Ich habe das Gefühl, dass diese Dummheit meine Freundin enttäuscht. Wärt ihr auch enttäuscht, wenn euer Hund nicht so viel kann wie ein anderer Hund in eurer Hundebekanntschaft?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Für mich klingt das eher danach, als ob deine Freundin bzw. Bekannte ihr eigenes Selbstwertgefühl von den Leistungen und der Intelligenz des Hundes (und damals vermutlich von der Tochter) abhängig macht und das finde ich traurig. Hat die Frau denn selbst was im Leben erreicht auf das sie stolz sein kann? Oder mussten dafür immer andere wie der Partner, das Kind oder die Haustiere herhalten?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Wie kommt man denn darauf, dass der Hund dumm sein muss, weil er eine bestimmte Bewegungsabfolge nicht macht? Meistens liegt es doch am Menschen, der dem Hund nicht richtig vermitteln kann, was dieser tun soll oder welches Verhalten gewünscht wird. Es ist doch in den seltensten Fällen wirklich der Hund, an dem es dann liegt.

Es ist sicherlich sinnvoll einen Hund zu beschäftigen und etwas beibringen zu wollen. Aber dabei sollte man schon auch darauf schauen, was dem Hund liegen könnte und ihm Spaß macht. Ich habe zwei sehr unterschiedliche Hunde und der eine hat Spaß daran Tricks zu lernen. Wobei der andere sich eher nichts daraus macht und gut in der Gegenstandssuche ist.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich finde es auch nicht verkehrt seinem Hund etwas beibringen zu wollen. Den meisten Hunden macht es sogar Spaß kleine Kunststücke zu lernen. Vor allem weil Sie es lieben wenn sich die Herrchen darüber freuen und natürlich weil Sie zur Belohnung meistens ein Leckerli bekommen. In einem gewissen Maße finde ich es also völlig und Ordnung und sogar gut. Auch die Hundeschule ist eine gute Sache und für viele sehr hilfreich. Allerdings muss alles eine Grenze haben.

Diese übertriebene Erwartungshaltung gegenüber anderen, egal oder Tiere oder sogar Kindern, finde ich einfach furchtbar. Man sollte seine eigenen Wünsche nicht auf andere projizieren sondern lieber versuchen selbst etwas zu erreichen. Die Dame sollte erst einmal an ihrem eigenen Selbstwertgefühl arbeiten und etwas Druck aus der Sache nehmen. Außerdem muss der Hund nicht gleich dumm sein nur weil er eine bestimmte Abfolge nicht kann oder versteht.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich sage nur, Augen auf bei der Hundewahl. Hund ist nicht Hund, der Mensch hat für eine riesige Bandbreite gesorgt, damit es für jeden Job den passenden Vierbeiner gibt. Ich kann mir auch keinen Greyhound kaufen und mich dann wundern, dass der "meinen" Hundesport doof findet und nicht mitmacht.

Man sollte sich vielleicht vorher überlegen, was man sich wünscht und welche Einschränkungen man dafür hinnimmt. Und selbst dann ist das gewählte Exemplar keine Maschine, sondern ein Lebewesen mit individuellen Stärken, Schwächen, Vorlieben und Abneigungen. Und oft versagt nicht der Hund, weil er nicht kann oder will. Oft schafft der Mensch es nicht, dem Hund verständlich zu vermitteln, was er tun soll. Denn was bei Hund A funktioniert, lässt Hund B ratlos bleiben.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Man muss sich zum einen vorher damit auseinandersetzen, was man für einen Hund kauft und was das für eine Rasse ist und ob dieser Hund dann Spaß an diesen Sachen haben wird oder nicht und man muss auch sehen, dass das eben nur ein Tier und kein Roboter ist. Nicht jeder Hund hat da Bock drauf und immer alles mitzumachen ist auch nicht unbedingt intelligent, finde ich.

Meiner Meinung nach muss ein Hund im Alltag hören, ordentlich an der Leine gehen, abrufbar sein und nicht beißen und ständig aufmucken. Hält sich der Hund an solche Sachen, dann bin ich schon zufrieden. Ich mache auch nicht alles gern und bin auch manchmal stur, das erlaube ich auch einem Tier und wenn ich merke, dass mein Hund lieber andere Sachen mag, dann würde ich mir eben mit meiner Einstellung auch nichts erzwingen.

Sie sollte akzeptieren, dass der Hund so ist und vielleicht eher etwas suchen, was dem Hund auch Spaß machen kann. Es gibt sicherlich Bereiche, die beiden Spaß machen und das Leben besteht ja auch nicht nur aus Tricks. Hunde können ja auch sinnvoll eingesetzt werden oder man kann anderen Sport mit ihnen machen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Kenne zwei Hunde: der eine sieht aus wie ein Muppet von Jim Henson, der andere ist ein Border-Collie mit einer umfassenden Fachausbildung (aber schon länger Rentner). Während der Muppet im Grunde nur die Grundkommandos gerade so beherrscht und eigentlich nur Sofa- Surfen mit Katzen richtig gelernt hat, ist der andere ein superschneller, super exakt reagierender und- trotz seines Alters- sehr aufgeweckter Hund, der auch beim Film oder sonst wo eingesetzt werden könnte.

Einmal nannte jetzt die Halterin des Borders den anderen "dumm", der "könne nichts" u.ä. Tja nun- wenn niemand mit ihm herumgeprobt? Was kann er denn dafür? Ich pflichte Ramones bei und denke überhaupt- einige Leute sollten ihre Hunde besser in Ruhe lassen und sich eher Menschen vornehmen.

» Rehbock » Beiträge: 42 » Talkpoints: 20,02 »



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