Wie sehr verändert Macht die Menschen?

vom 16.10.2017, 07:29 Uhr

Ein Sprichwort besagt ja, dass der Charakter eines Menschen sich erst dann zeigt, wenn man ihm Macht gibt. Eine neue Studie soll wohl gezeigt haben, dass sich Frauen viel fieser gegenüber ihren Untergebenen verhalten sollen als ihre männlichen Kollegen. Für diese Studie sind 187 Männer und 188 Frauen überprüft worden.

Was haltet ihr davon? Könnt ihr diese Aussage durchaus bestätigen oder haltet ihr das für schwachsinnig? Meint ihr, dass die Stichprobe aussagekräftig genug ist für eine repräsentative Aussage? Inwiefern würde sich euer Charakter verändern, sollte man euch entsprechende Macht und Autorität verleihen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Macht ist immer eine gewisse Auslegungssache. Macht haben Menschen, die eine höhere Position bearbeiten, als ich. Macht haben Menschen, die meine Zukunft durch mögliche Kündigungen in der Hand haben. Macht haben Menschen, die mir eine Pistole an den Kopf halten, um mir Angst vor dem Tod zu machen. Macht haben viele Menschen mit Geld usw. Macht ist also wirklich eine Auslegungssache.

Nehmen wir doch mal das aktuelle Beispiel Harvey Weinstein. Der Mann hat schon von Beginn an seiner Karriere das gute Händchen des Erfolgs gehabt. Das hat er bei seinen zukünftigen Taten genau so ausgenutzt. Er hat die Frauen belabert, seine Macht ausgespielt und mehr. Wieso das ging? Weil er die Macht hatte. Sei es um sich mit Geld freizukaufen, weil er gute Anwälte zahlen konnte, Journalisten und andere geschmiert hat. Dem Typen kam Macht nicht gerade gut.

Ein Cristiano Ronaldo ist auch mächtig und sicherlich verhaltensauffällig in vielerlei Hinsicht. Doch er tut mit seiner Macht auch etwas Gutes. Er gibt viel Geld aus, um Kindern überall zu helfen. Während er privat seine Macht immer ausübt. Er muss die erste Geige in einer Beziehung spielen. Der angebliche ONS des ersten Sohnes wurde der Sohn indirekt (laut Medien) mit 1Mio US-Dollar abgekauft usw.

Macht kann jeden verändern, aber ich behaupte immer, dass es Menschen sind, die vorher nichts im Leben waren oder nichts hatten. Da fällt schon auf, dass genau die sich besonder stark verändern. Ich mag das gar nicht, wenn dem so ist, dass man auf einmal Reichtümer herausprahlen lässt, sich selbst verrät oder vergisst, wo man hergekommen ist.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich glaube man kann auch keine hohe Position inne haben und jedermanns Liebling sein, das heißt aber auch nicht, dass diese Person zu Hause genauso ist wie dann bei der Arbeit. Ich denke man sollte hier einfach mal sehen, dass mit Macht auch immer Verantwortung einher geht und man dann Menschen dazu bringen muss auf einen zu hören und das umzusetzen, was man will. Wenn man vorher also die liebe Tratschtante war, die immer brav einen Kuchen, Brötchen oder was auch immer mitgebracht hat und man macht diese zum Chef, dann wird sie das sicherlich nicht mehr so machen, wenn die Leute Respekt haben sollen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Was für eine wissenschaftliche Kategorie ist denn bitteschön "viel fieser"? Ich würde da spontan vermuten, dass mal wieder die guten, alten sexistischen Vorurteile greifen, die an Frauen völlig andere Anforderungen stellen als an Männer, auch und gerade in "Machtpositionen".

Wenn man davon ausgeht, dass Frauen, auch wenn sie etwas zu sagen haben und für die Ergebnisse verantwortlich sind, ihre neue Rolle bitte immer mit einem Lächeln, einer Riesenportion Diplomatie, Einfühlungsvermögen und ganz viel Verständnis ausfüllen mögen, ist die Fallhöhe natürlich viel ausgeprägter, wenn eine Frau die Chefin und nicht die liebevolle Mutti oder beste Freundin herauskehrt.

All diese Anforderungen, die Emotionen ihrer Umwelt zu regeln und jedem Trottel das Ego zu tätscheln, damit er sich nicht schlecht fühlt, weil er von einer Frau Anweisungen bekommt, fallen für Männer ja im Normalfall weg, sodass der Eindruck, "viel fieser" geworden zu sein, gar nicht erst entstehen kann. Frauen sind in "Machtpositionen" eben nach wie vor nicht so gern gesehen.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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