Hochschwanger noch als Fotografin arbeiten?

vom 31.08.2014, 10:22 Uhr

Unsere Fotografin ist schwanger. Am Telefon meinte sie nur ganz locker, dass ihr Bauch dann schon sehr groß sein wird, aber sie damit trotzdem noch gute Bilder machen kann. Wir werden sehen. Ich würde eigentlich nicht mehr als Fotografin arbeiten, wenn ich einen sehr großen Bauch hätte und das Kind jeden Moment kommen könnte. Ich bewundere sie da schon, zumal wir das auch verschieben wollten, aber sie es machen wollte. Wenn es nichts wird, macht es dann eben ihr Mann. Würdet ihr das hochschwanger noch machen?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Soweit ich weiß, gibt es durchaus einen Unterschied zwischen "erkennbarer Beule" und "jetzt können jeden Augenblick die Wehen einsetzen". Manche Frauen werden ja auch schon früh in der Schwangerschaft kugelrund und anderen sieht man gar nicht an, dass sie jeden Augenblick niederkommen könnten.

Ich würde mich da auf das Urteilsvermögen der Fotografin verlassen. Vielleicht hat sie ja schon ein oder mehrere Kinder und kann daher halbwegs einschätzen, wie beweglich sie in welchem Stadium der Schwangerschaft sein wird. Oder sie hat sowieso eine absolute Rossnatur und ist der Typ, der zwei Tage vor dem errechneten Geburtstermin noch die Fensterrahmen von außen streicht. Schwangerschaft ist ja bekanntlich keine Krankheit, und viele Frauen kommen damit sehr gut zurecht.

Außerdem ist Fotografieren (ich gehe mal von Hochzeitsfotos aus) körperlich in der Regel nicht besonders anstrengend oder riskant. Ihr werdet bestimmt kein Problem damit haben, wenn sich die Dame zwischendurch mal hinsetzt oder nicht gerade flach auf den Boden legt, um einen interessanten Winkel aufs Bild zu bekommen. Ich würde einfach mal abwarten und mich darauf verlassen, dass die Fotografin weder ihre Kundschaft abschrecken noch ihre Gesundheit riskieren möchte.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich würde mir da kein Urteil erlauben. Schwangere sind schließlich nicht krank und ich unterstelle jeder Schwangeren pauschal mal genug Menschenverstand, um selbst abschätzen zu können, was sie sich noch zumuten kann (zum Wohle des Kindes) oder eben nicht. Daher würde ich dazu gar nichts sagen und darauf vertrauen, dass sie schon alles regeln wird und selbst wenn sie ausfällt, dass sie dann für Vertretung als Fotograf sorgt oder aber für einen Babysitter, wenn das Kind schon da sein sollte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Es wird immer so getan, als seien Schwangere schwer krank, zu fett, um sich zu bewegen oder könnten nichts mehr. Schwangere werden sich größtenteils schon selbst derart schonen, dass sie es nicht übertreiben, aber gerade im Beruf des Fotografen ist es ja nicht so, dass sie nicht fähig sein werden, die Auslöser zu drücken. Vielleicht muss die Schwangere auf einfache Bilder zurückgreifen und kann derzeit nicht auf den Boden krauchen, um beste Bilder zu erstellen, aber damit wird sie wohl leben können.

Auslöser drücken, gute Motive finden, einen Ort für schicke Fotos usw. Das dürfte jetzt keine allzu große Herausforderung für eine Schwangere sein. Das diese vielleicht nicht mit auf dem Rad fährt, und Bilder aus der fahrenden Perspektive schießt, auf dem Boden rumliegt usw. Das mag sein. Doch Hochzeitsfotos und was es da nicht alles gibt, wird sie wohl in der Tat noch hinbekommen.

Hinzu kommt, dass nicht jede Schwangere, gerade in der Selbstständigkeit, es sich erlauben kann, mal für ein paar Wochen zu pausieren. Das Geld muss ja fließen. Selbstständigkeit heißt ja nicht, dass man einen bezahlten Urlaub bekommt. Rücklagen haben viele auch nicht und das muss man auch berücksichtigen. Da kann sie mit dem Fotografen Job ja auch noch froh sein, solch einen leichten Job zu haben, bei anderen sieht das schon schlimmer aus.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Vielleicht ist es auch nochmal ein Unterschied, ob man selbstständig ist oder angestellt. Ich glaube, wenn man angestellt ist, muss man doch irgendwann in den Mutterschutz oder nicht? Ich denke, dass es sicherlich auch einfach auf das Wohlbefinden der Schwangeren ankommt. Manchen geht es dann eben trotz großem Bauch gut und sie kommen gut damit zurecht. Das muss dann sicherlich jede Frau für sich entscheiden. Ich würde da auch nicht sagen, dass dieses oder jenes nicht mehr möglich ist.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Nelchen, Angestellte müssen dann in Mutterschutz, wenn die Wehen einsetzen. Eine Schwangere, die angestellt arbeitet, darf sechs Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin in Mutterschutz gehen. Die muss aber nicht. Die kann arbeiten, bis das Kind kommt.

Allerdings darf sie sich jederzeit umentscheiden und doch die Schonzeit nutzen. Ich habe in meiner ersten Schwangerschaft bis einen Tag vor dem Termin gearbeitet, weil dann eingeleitet werden sollte. Vorgeschrieben sind nur die acht Wochen nach der Entbindung. Selbstständige genießen keine gesetzlichen Schutzfristen.

Aber man ist eben auch nur schwanger. Wer sich gut fühlt, soll doch ruhig arbeiten. Warum sollten werdende Mütter ab Tag x zwangsläufig auf dem Sofa sitzen? Es ist super, dass es die Schonfrist vor der Geburt gibt. Aber was ist, wenn man die nicht braucht und nicht will?

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Mal so als Update, dem Baby unserer Fotografin geht es gut. Tatsächlich ging es ihr auch beim Fotos machen sehr gut, auch wenn wir beide Sorgen hatten, dass es jeden Moment losgehen könnte. Der Witz dabei war, dass sie tatsächlich nur eine Woche vor dem Termin war, was sie uns dann aber auch erst sagte, es hätte also wirklich jederzeit so sein können, aber es ging gut.

Wir waren ihr letzter Termin und danach hat sie ein bisschen eine Pause eingelegt und den Papa fotografieren lassen bei den Hochzeiten, die dann so anstanden. Zu unserer Hochzeit waren dann beide mit dem Kleinen in der Trage am Start. Der Kleine war es schon gewöhnt, alle waren glücklich und die beiden Fotografen glücklich mit ihrem Leben. Also alles gut.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich hätte da keine Bedenken, mich von einer hochschwangeren Fotografin fotografieren zu lassen. Wenn sie sich gut fühlt, kann sie eigentlich bis kurz vor der Geburt arbeiten. Wenn Frauen mehrere Kinder haben, arbeiten sie ja auch bis zur Geburt im Haushalt, wenn sie in Mutterschutz sind und der Mann nicht da ist oder sie eh alleine ist. Und das ist mit kleinen Kindern mindestens so anstrengend wie als Fotografin zu arbeiten. Schwangere liegen ja nicht vom Beginn des Mutterschutzes an bis zur Geburt nur im Bett und schonen sich.

Ich wäre in so einem Fall als Kundin allerdings ein bisschen nervös. Es kann ja vielleicht jederzeit losgehen, vielleicht sogar eine Sturzgeburt werden. Ich wäre da vielleicht aufgeregter als die Fotografin und im Falle einer Sturzgeburt wirklich überfordert.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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