Karten von Konzerten kaufen um sie dann teurer abzugeben

vom 10.12.2017, 22:17 Uhr

Immer wieder sehe ich in Verkaufsforen, dass Konzertkarten für sehr viel mehr Geld verkauft werden als auf den Karten angegeben. Einige Verkäufer werden da auch ziemlich blöd angemacht und viele schreiben dann auch, dass sie hoffen, dass derjenige auf den Karten sitzen bleibt. Der Verkäufer antwortet dann auch meist, dass die Konzerte ausverkauft sind und die Karten eben den Wert haben.

Nun hat Herr Gierig dies auch mal gelesen und hat sich Karten von Konzerten gekauft, die auch schnell ausverkauft sind um diese dann teurer zu verkaufen. Herr Gierig wittert einen guten Gewinn. Ich bin der Meinung, dass man das überhaupt nicht machen darf und dass Herr Gierig sich damit sogar strafbar macht. Aber Herr Gierig will davon nichts wissen.

Wie schaut es aus? Ist es rechtens, dass man sich Karten kauft von Konzerten, bei denen man glaubt, dass sie ausverkauft werden und dann auch Leute mehr zahlen oder ist dies nicht gestattet? Findet ihr es gut, wenn jemand die Karten dann für mehr als das Dreifache verkauft und den Gewinn macht?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Es ist nicht automatisch illegal. Dazu gibt es vom Veranstalter festgelegte Regeln und wenn dort steht, dass man die Karten nicht teurer verkaufen darf, dann kann man dafür auch rechtlich belangt werden, wenn man es trotzdem macht. Menschlich gesehen finde ich es aber in Ordnung, weil der Preis durch die Nachfrage bestimmt wird und wenn er jemanden findet, der das zahlt und sich auch durch die Regelungen absichert ist doch alles okay.

Natürlich zieht er daraus einen Gewinn und moralisch könnte man das als verwerflich betrachten, aber wenn ich sonst einen Artikel teurer verkaufe als ich ihn gekauft habe mache ich ja auch Gewinn und das ist dann auch in Ordnung. Gemacht habe ich das selber noch nicht, aber ich finde es nicht störend, wenn es solche Anbieter gibt und man so noch eine Karte bekommt, wenn man sonst keine mehr kaufen kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Es gibt eine gesetzliche Regelung, wie viel Geld eigentlich beim Wiederverkauf erwirtschaftet werden darf, als Gewinn. Ich weiß es jetzt nicht genau, aber ich meine, dass die Prozentzahl mal bei um die 10 Prozent lag und das durfte man als Gewinn verbuchen. Das diese Summe bei Konzerten von den Böhsen Onkelz, Rammstein, AC/DC und etlichen anderen Stars & Sternchen schon bei einem Ticket um das Zehnfache überstiegen ist, dürfte bei eBay & Co jeder von Euch gesehen haben.

Das Problem ist, dass es den Paragraphen des Wuchers gibt und viele Schlupflöcher für Verkäufer solange diese nicht gewerblich handeln. Ich als Privatverkäufer kann meine Tickets sehr wohl verkaufen und auch über die 10 Prozent des eigentlich erlaubten. Was am Ende Wucher ist, entscheidet nämlich nicht das Gericht, weil der Käufer ja bereit ist das zu bezahlen.

Mein Kumpel kauft sich regelmäßig Böhse Onkelz Karten. Er reserviert immer für alle mit, wer mit will, zahlt den normalen Preis und wer nicht mit will? Dann werden die Karten bei eBay oder anderswo verkauft. Er macht alleine für 2 Tickets meist das vier- bis fünffache an Gewinn. Es gab einmal eine Abmahnung und er hat dagegen einen Anwalt eingeschaltet und gewonnen. Denn Wucher liegt im Auge der Betrachter und weiterverkaufen, weil andere doch nicht mit wollen, war Okay und es ist ja kein Gewerbe nachgewiesen worden.

Doch es gibt welche, die machen das wirklich bei allem und extra. Das sind schon eher Gewerbetreibende und denen kann man durch verschiedene Gesetzesvorgaben auch am „Sack“ gehen. Siehe mal hier. Da wird auch einiges deutlich und wie schwer es eigentlich ist, den meisten, die das so bewusst machen, an der Wäsche zu gehen.

Ein Weiterverkaufsverbot trifft eben sowieso auf Privatverkäufer nicht zu. Das hat mein Bekannter auch bei seinen Kartenverkauf entsprechend vom Anwalt durchleuten lassen. Auch, dass Wucher nicht zählt, weil die anderen den Preis beim Auktionshaus in die Höhe getrieben haben und nicht er. Also waren sie bereit, diesen vermeidlichen „Wucherpreis“ aus unserer Sicht auch zu zahlen. Damit sind die meisten Privatverkäufer schon aus allen möglichen Klagen & Co wieder raus.

Für Leute, wo man eBay sieht, die verkaufen regelmäßig Karten, sieht das anders aus. Denn dann wird schon ein Gewerbe vermutet und da gibt es schon knallharte Richtlinien und das Weiterverkaufen zu gewerblichen Zwecken und Gewinn sieht da wieder ganz anders aus.

Mir wäre das zu riskant, Karten zu kaufen, um sie teuer zu verkaufen. Wobei ich bei Bands wie den Böhsen Onkelz, Bushido, Xaiver Naidoo oder Rammstein immer weiß, dass man mit Gewinn rausgeht, aber ich habe auf diesen Hickhack keinerlei Lust, aber es gibt Leute, die machen das einmal im Jahr, kaufen Karten für sich und verkaufen die anderen weiter und haben mehr raus, als sie für alle bezahlt haben.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Also dass die Karten dann deutlich teurer verkauft werden, habe ich so noch nicht erlebt, dabei bin ich in verschiedenen Facebook-Gruppen aktiv, wo dann gerne mal Konzertkarten vertickt werden. Meist ist es eher so, dass die Karten für denselben Preis wieder verkauft werden und dass es auch dann keinen Rabatt gibt, wenn das Konzert in 2 Stunden stattfindet und man die Karten dringend loswerden möchte.

Bei dem örtlichen Freizeitpark ist es eher so, dass diese nur reduziert wieder verkauft werden, weil man die sonst nicht los wird. Aber bei Konzertkarten scheint man immer einen Abnehmer zu finden ohne Rabatt. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass es auch Erfolg nach sich zieht, wenn man die Karten eben teurer verkauft.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich habe so etwas auch schon gesehen und könnte mir auch vorstellen, dass es eben ein Unterschied ist, ob man ein Ticket verkauft, weil jemand eigentlich mit wollte und nun doch keine Zeit hat, oder ob man es gewerblich aufzieht. Sicher bestimmt die Nachfrage auch den Preis und wenn man ein Ticket übrig hat, dann kann ich mir schon vorstellen, dass man sich freut, wenn man dies teurer abgeben und noch Gewinn machen kann.

Aber öfter würde ich so etwas trotzdem nicht machen und so wie Herr Gierig das anscheinend ja machen möchte, scheint es ja doch eher so zu sein, als wenn er die Tickets nur wegen des Gewinns kauft, den er erwartet. Das finde ich dann nicht in Ordnung und rechtens scheint es ja auch nicht zu sein, was ich auch gut verstehen kann.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Personalisierte Karten sind so weit ich weiß nicht übertrag,- verkaufbar. Bei "normalen" Konzertkarten habe das Weiterverkaufsphänomen aber auch schon beobachten können. Man muss selbst wissen, ob man sich auf sowas einlässt zwecks Kaufen zu schlechteren Konditionen. Manche nutzen die begrenzte Kontingentzahl aber auch aus um zu betrügen, sprich Tickets im Nachverkauf zu Wucherpreisen anzubieten, welche sie nicht haben, das kann einen als Kaufinteressenten, der kurz davor ist vom finanziellen her sein Kopf auszuschalten auch passieren, dass man auf so Jemanden reinfällt.

Wenn ein Konzert ausverkauft ist und man weder im Vorverkauf noch im Normalverkauf keine Karten mehr bekommt, würde ich statt auf solche Geldhaie hereinzufallen einfach Tickets von einem anderen Konzert woanders kaufen, wo noch welche verfügbar sind. Dann halt mal 50km weiter fahren und das aber mit guten Gewissens oder das halt nicht so zu machen und dann eher sich halt in den Popo beißen (wenn man ran kommt) das man beim Kartenkauf nicht schon eher reagiert hat.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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