Sind Diäten mitunter schädlicher als Übergewicht?

vom 11.12.2019, 18:55 Uhr

Wer schon mal eine oder mehrere Diäten hinter sich hat, hat gemerkt, dass sich schnell ein Jo-Jo-Effekt eingestellt hat und die meisten Diäten auch fatal fürs Herz, Kreislauf und Stoffwechsel sein können. Das Rauf und Runter mit dem Gewicht ist eine größere Belastung für unseren Körper, als wenn man grundsätzlich sein eigentliches Essverhalten ändert und langsam zum konstanten Wunschgewicht kommen will.

Ich selbst habe auch schon viele Abnehmversuche hinter mir und viel Zeit und Geld ausgegeben, was mir nicht so richtig was gebracht hat. Jetzt gebe ich kein Geld mehr aus und habe mein Essverhalten geändert, mit kleinen Schritten und durchaus auch mit Erfolg. Welche diesbezüglichen Erfahrungen habt ihr denn schon machen können, dass Diäten auch gesundheitsbedenklich sein können?

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» friedchen » Beiträge: 1312 » Talkpoints: 940,01 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Dass Diäten keine dauerhaften Erfolge bringen weiß doch jeder, der einfach mal kurz logisch nachdenkt und die Werbung der Diätindustrie ausblendet. Du bist durch dein Essverhalten übergewichtig geworden, ernährst dich dann für ein paar Wochen anders und kehrst dann wieder zu deinem dick machenden Essverhalten zurück. Aus welchem Grund sollte dich dieses Essverhalten jetzt nicht mehr dick machen?

Und, dass viele Diäten dazu führen, dass sich der Stoffwechsel anpasst, was es schwieriger macht Gewicht zu verlieren ist auch schon lange bekannt, aber warum Übergewicht deshalb besser als eine Diät sein soll verstehe ich nicht so ganz. Übergewicht bzw. das Essverhalten, das zum Übergewicht führt, ist ja auch problematisch für den Stoffwechsel, Stichwort Insulinresistenz, Stichwort Hormonhaushalt und so weiter.

Ich glaube auch nicht, dass man bei völlig blödsinnigen Diäten nach dem Motto zwei Wochen nur Ananas und Kräutertee direkt schwere Mangelerscheinungen bekommt. Es gibt ja genug Leute, die sich nicht wirklich ausgewogen ernähren und das viele Jahre lang bei guter Gesundheit.

Ich habe noch nie eine Diät gemacht um Gewicht zu verlieren, aber ich habe schon genug Leuten beim Versagen zugeschaut. Erfolgreich waren wirklich nur die, die ihre Gewohnheiten generell hinterfragt und dauerhaft geändert haben. Dazu gehört ja nicht nur das Essverhalten sondern auch Sport, Umgang mit Stress und Rückschlägen und solche Sachen. Man muss ja die Gründe kennen, die zu dem gestörten Essverhalten geführt haben und da ansetzen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich denke, dass man das so pauschal nicht sagen kann. Wie schon erwähnt, sind "Diäten" im traditionellen Sinn zwar Unsinn, aber gesunde Menschen verkraften es im Regelfall durchaus, mal 4 Wochen von Eiern, Ananas oder Hüttenkäse zu leben. Und Übergewicht ist ja auch nicht gleich Übergewicht. Von daher tue ich mir schwer damit, das eine gegen das andere abzuwägen.

Wie soll ich denn sagen, was "schädlicher" ist: 15 Kilo zu viel auf den Rippen oder vier Wochen Brigitte-Diät? 50 Kilo Übergewicht oder 4 Wochen nur Bananen? Es gibt auch Leute, die sind gertenschlank und ernähren sich katastrophal, weil der Körper jahrelangen Missbrauch gut wegsteckt. Von daher bin ich mit Pauschalaussagen über Ernährung und Körperfettanteil immer sehr vorsichtig. Wenn ich schon allgemeingültige Aussagen treffen soll, würde ich mich danach richten: Alles mit Maß, auch das Maßhalten! :wink:

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich denke ebenfalls, dass es dabei auf das Maß ankommt. Crash-Diäten mit längerfristiger drastischer Restriktion auf einigen Nährstoffebenen fügen dem Körper sicherlich Schäden zu, wenn diese auch zum Teil reversibel sind. Nichtsdestotrotz braucht der Organismus für eine gesunde Funktion nunmal Zucker, Fett und Proteine sowie Spurenelemente und Vitamine, und wenn man einen oder mehrere Nahrungsbestandteile rigoros aus dem Speiseplan eliminiert, kann das auf Dauer gefährlich sein.

Dennoch heißt es nicht, dass ein massives Übergewicht weniger schädlich ist, denn dieses ist sicherlich schwieriger und träger zu beheben als eine Mangelerscheinung bei der Ernährung. Adipositas belastet das Herz-Kreislauf-System und diverse andere Organe maßgeblich und langfristig, sodass entstandene Folgeschäden auch teilweise irreversibel werden.

Von daher bin ich immer ein Freund der „goldenen Mitte“, also weder zu viel als zu wenig. Eine normale Nahrungszusammensetzung ist das A und O, und zwei bis drei Kilo zu viel oder zu wenig tun meistens auch erstmal nicht weh. Man sollte nur Normabweichungen registrieren und im Auge behalten.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



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