Im Alltag Denkweise von Arbeit nicht ablegen können?

vom 17.04.2017, 21:09 Uhr

Ich arbeite in einer Redaktion, so dass wir uns regelmäßig neue, spannende Themen ausdenken und heraussuchen müssen, über die wir berichten. Natürlich ist es da auch besonders wichtig, fesselnde Überschriften zu finden, die die Leser dazu animieren, den Artikel auch anzuklicken.

Meine Chefin meinte kürzlich, dass sie im Alltag auch schon genauso denkt – also zu jeder Lebenssituation auch eine passende Überschrift im Kopf hat oder sich diese ausdenkt. Uns Mitarbeiter hat das zum Schmunzeln gebracht, da es bei uns allen nicht anders ist. Tatsächlich bastle ich mir im Kopf immer direkt einen Titel zurecht, wenn ich irgendetwas im Alltag sehe oder erlebe, was witzig, spannend oder dergleichen ist.

Ist es bei euch auch so, dass ihr im Alltag eure arbeitsbedingte Denkweise nicht ablegen könnt oder wollt? Stört euch das? Immerhin wird man so ja auch immer wieder an die Arbeit erinnert. Das wiederum finde ich gar nicht schlimm, da ich meinen Job liebe und gerne daran denke.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich denke, dass es gerade bei so einem Job, wie du ihn hast normal ist, dass man im Alltag dann nicht anders denken kann. Immerhin muss man das an der Arbeit ja ständig machen und dann verinnerlicht man das durchaus. Ich hatte das auch schon, als ich in der Küche gearbeitet habe und dann die Schritte immer wieder so gemacht habe wie in der Arbeit als ich zu Hause war und auch Dinge nur so geschnitten habe, weil ich es einfach den ganzen Tag so gemacht hatte.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Was ist daran verwunderlich? Immerhin verbringt man täglich viel Zeit auf der Arbeitsstelle bei einer Vollzeitarbeit, das ist die größte oder zwei größte Position neben dem Bett zum schlafen. Daher ist es doch nichts neues, wenn man diese Denkweise dann auch auf die restliche wache Zeit von seinem Leben mit überträgt und es dort ebenfalls so handhabt, denn wirklich trennen und abschalten können nur die wenigsten.

Ich probiere es mit dem abschalten und dem trennen schon und meistens gelingt es mir auch. Sobald ich aber Zuhause auch anfange am Rechner zu arbeiten, dann falle ich in die gleiche Denkweise wie an meinem Arbeitsplatz im Büro zurück. Ich muss mir keine spannenden Überschriften ausdenken, aber ich gehe einfach mit der gleichen Struktur vor, wie auch am Arbeitsplatz. Erst mal einen Kaffee holen, dann Mailprogramm auf, nachsehen und dieses die ganze Zeit offen lassen und auch die To Do Punkte Liste ist genau gleich gegliedert wie auf Arbeit bei einem neuen Themengebiet.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Sorae hat geschrieben:Was ist daran verwunderlich? Immerhin verbringt man täglich viel Zeit auf der Arbeitsstelle bei einer Vollzeitarbeit, das ist die größte oder zwei größte Position neben dem Bett zum schlafen. Daher ist es doch nichts neues, wenn man diese Denkweise dann auch auf die restliche wache Zeit von seinem Leben mit überträgt und es dort ebenfalls so handhabt, denn wirklich trennen und abschalten können nur die wenigsten.

Prinzessin arbeitet aber nicht Vollzeit, sondern maximal 20 Stunden pro Woche. Sie ist Vollzeit-Studentin, wenn man das so nennen kann, daher würde die Uni eine viel höhere wache Zeit in Anspruch nehmen als die Arbeit an sich. Nach der Logik müsste Prinzessin die Denkweise der Uni überall hin übertragen und nicht die Denkweise der Arbeit.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich kann es mir gut vorstellen, dass es in so einem Job der Fall ist, dass man dann schon spannende Überschriften überlegt, wenn man etwas sieht, weil es einem so in Fleisch und Blut übergegangen ist. Das ist bei mir eher nicht so, da ich im Alltag nicht viele Dinge habe, die mich unbedingt an meinen Job erinnern würden. Aber hin und wieder kommt es doch vor, dass ich denke, dass ich das bei meinem Job so machen würde in der Situation. Schlimm finde ich das nicht, da es nicht oft der Fall ist.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Die Inspirationen, die ich für meine Arbeit brauche und verwende, kommen zu einem großen Teil auf jeden Fall aus meiner Freizeit. Aber das lässt sich nun mal nicht ändern. Ich arbeite an einem Schreibtisch und schaue auf einen Bildschirm, da sieht man nicht besonders viele spannende, neue Dinge.

Aber ich empfinde es nicht als Arbeit wenn ich irgendwo unterwegs bin und sehe zu Beispiel ein Ornament an einem Zaun, das ich interessant finde oder wenn mir eine bestimmte Farbkombination auffällt. Das passiert automatisch und lässt sich genauso wenig abstellen wie die Clickbait Überschriften, die du bei absurden Situationen im Kopf hast.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Bei mir ist es ganz anders, wobei ich auch in keinem kreativen oder künstlerischen Beruf tätig bin. Ich würde sogar ganz im Gegenteil behaupten, dass ich meinen "Arbeitsmodus" von meinem Privatleben größtenteils losgekoppelt habe.

In meinem Job geht es vor allem um extreme Sorgfalt und Genauigkeit, um Sinn für Details und Kundenfreundlichkeit. Und irgendwie bekomme ich das auch meistens gut hin, behalte den Überblick, bin beflissen und organisiert und verursache zumindest keine größeren Katastrophen.

Privat bin ich dafür völlig chaotisch und habe absolut keinen Antrieb, wirklich jedes Ding an seinem Platz zu halten. Ich muss mir ständig Notizen machen und halte gerade so die Nase über Wasser, was private Termine, Hobbys und so weiter angeht. Vom Haushalt ganz zu schweigen. Offensichtlich verbrauche ich meinen gesamten Ordnungssinn und meine pedantische Ader für den Job.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Bei mir ist das eher nicht so. Ich habe im Job mit EDV zu tun, kann aber bislang keine besonders EDV-geprägte Denkweise im Alltag an mir entdecken. Es ist eher so, dass ich im normalen außerberuflichen Alltag vergleichsweise wenig Computeraktivitäten entwickle und mich zum Ausgleich eher "analog" verhalte, das heißt beispielsweise, dass ich bevorzugt normale Bücher aus Papier lese, anstatt einen E-Reader zu benutzen.

Benutzeravatar

» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^