Urlaubseindrücke lange in den Alltag übernehmen

vom 30.09.2019, 12:24 Uhr

Erholung und Spaß im Urlaub ist angesagt und sollte auch nach der Rückkehr nach Hause, möglichst noch einige Zeit anhalten. Leider ist es aber so, dass Berufstätige gleich am nächsten Tag wieder zur Arbeit müssen und sich gleich wieder dem Stresspegel aussetzten und die schönen Urlaubsgefühle und -erinnerungen schnell flöten gehen.

Wir sind früher auch bis Mittag arbeiten gegangen und abends mit den Kindern in den Urlaub gefahren. Heute nehmen wir uns vor der Reise schon 1 bis 2 Tage vorher Zeit, um uns gut auf die Reise vorzubereiten und auch nach dem Urlaub nehmen wir uns die Zeit und gehen nicht gleich am nächsten Tag arbeiten.

Wir denken dann bewusst und gemütlich bei einer Tasse Kaffee an die schöne Zeit, die wir im Urlaub verbracht haben, zurück und wir machen uns Gedanken über das nächste Urlaubsziel oder planen einen kurzen Wochenendtrip mit Freunden, Kollegen, Familie oder allein. Die Vorfreude ist die schönste Freude. Schon der Gedanke an Urlaub löst ein gutes Gefühl gegen den Alltagsstress aus. Wie geht es euch nach dem Urlaub und wie lange halten bei euch die Urlaubseindrücke und Urlaubsgefühle an?

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» friedchen » Beiträge: 1312 » Talkpoints: 940,01 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn ich direkt nach dem Urlaub schon den nächsten Urlaub planen müsste um den "Alltagsstress" ertragen zu können würde ich mir ja eher über meinen Alltag Gedanken machen und mir überlegen, was ich da ändern kann. Vielleicht würde es mir in dem Fall dann wesentlich mehr bringen wenn ich weniger arbeite, mir dann zwar keinen teuren Urlaub leisten kann aber auch nicht unter einem "Stresspegel" leide, der dafür sorgt, dass ich dringend Urlaub brauche.

Ich verreise natürlich auch gerne und schaue mir die Welt an, aber ich sehe einen Urlaub nicht als Flucht aus meinem Alltag oder als eine kurzzeitig wirksame Medizin gegen alles, was mich an meinem Leben stört. Deshalb habe ich auch nicht das Gefühl, dass ich "Urlaubseindrücke übernehmen" muss. Es gibt in meinem Leben auch ganz ohne Urlaub genug neue Eindrücke.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich finde meinen Alltag auch nicht so stressig, dass ich mich mit allen möglichen Tricks an das verflossene Urlaubsfeeling versuchen muss zu klammern. Ein Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung, Routine und Abenteuer, Gewohntem und Neuem gehört zum Leben ja ganz natürlich dazu, und dass alles mal ein Ende hat bzw. von Neuem abgelöst wird, ist nichts, wogegen es sich anzukämpfen lohnt.

Außerdem musste ich in den letzten Jahren auch feststellen, dass Urlaub letzten Endes kein Recht, sondern ein Privileg darstellt. Wenn der Geldbeutel aus unterschiedlichen Gründen leer ist, kann ich mich noch so sehr nach einem Wellnesswochenende oder nach einem Flug in die Sonne sehnen, da wird nichts draus. Statt dessen musste ich wohl oder übel lernen, meinen Alltag so zu gestalten, dass ich mich nicht von Highlight zu Highlight hangeln muss, um nicht in Depressionen zu versinken.

Das ist nicht immer einfach, aber ich finde auch, dass man viel Lebenszeit verschwendet, wenn man immer nur auf den Feierabend, das Wochenende, den Urlaub oder sonstige Höhepunkte hinlebt und das große "Dazwischen" bestenfalls als Zeit zum Überbrücken ansieht. Aber gerade da findet nun mal das Leben statt.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Cloudy24 hat geschrieben:Vielleicht würde es mir in dem Fall dann wesentlich mehr bringen wenn ich weniger arbeite, mir dann zwar keinen teuren Urlaub leisten kann aber auch nicht unter einem "Stresspegel" leide, der dafür sorgt, dass ich dringend Urlaub brauche.

Das kann man sich halt auch nicht immer aussuchen. Ich selbst würde beispielsweise liebend gern auf einen Teil meiner Stunden und das zugehörige Geld verzichten, aber bei uns herrscht nach wie vor die Maxime, dass man Vollzeit arbeiten muss, wenn man nicht gerade ein frischgebackenes Elternteil geworden ist. Also habe ich eben den oft ziemlich stressigen und nervigen Berufsalltag, den ich durch viele Kurzreisen am Wochenende oder an Feiertagen halbwegs erträglich gestalte.

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» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Natürlich kann man in der Regel nicht von Heute auf Morgen seine Stunden reduzieren. Ich kann ja nicht mal Überstunden ablehnen wenn eine Deadline ansteht. Aber wenn ich unter meinem Arbeitsalltag so sehr leiden würde, dass ich mich nur mit schönen Urlaubsgefühlen und Vorfreude auf Urlaube über Wasser halten könnte würde ich mich auf Dauer beruflich schon umorientieren wollen. Ein paar wenige Wochen Urlaub im Jahr wären einfach kein Ausgleich für die ganzen Wochen, in denen ich mit meinem Leben total unzufrieden wäre.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich glaube wenn man nicht Selbstständig ist und so seinen Arbeitsalltag nach dem Urlaub ein Stück weit selbst bestimmen kann, ist es immer schwierig die Urlaubsentspannung lange mitzunehmen. Oft ist es halt doch so, dass man an seinen Arbeitsplatz zurück kommt und dort sich schon die liegen gebliebene Arbeit stapelt. Ich habe mir deshalb immer angewöhnt, dass ich mir vor dem Urlaub einen Tag zum Packen nehme und nach dem Urlaub mindestens noch drei Tage fürs Auspacken, Waschen und "Ankommen" im Alltag.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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