Wie lange sich als Patentante oder -onkel bezeichnen?

Mein Patenkind ist kürzlich konfirmiert worden und meine Mutter meinte daraufhin, dass damit mein Patenamt endet und ich nur bis zu diesem Termin die Patentante gewesen bin. Das mag offiziell so sein und es ist klar, dass mein Patenkind nun langsam erwachsen wird und mich nicht mehr braucht. Aber trotzdem rede ich noch immer von meinem Patenkind und von mir als Patentante. Ich denke, dass ich das so schnell auch nicht aufhören werde, weil ich es noch immer schön finde, dass ich damals für dieses Amt von den Eltern ausgewählt wurde.

Wenn ihr ein Patenamt übernommen habt, wie ist das dann bei euch? Habt ihr euch nur bis zur Konfirmation (oder eben auch Kommunion) als die Patentante oder der Patenonkel gesehen? Oder seht ihr euch auch weiter als die Patentante oder der Patenonkel, auch wenn das Kind schon älter oder vielleicht auch schon erwachsen ist?

Das halte ich ehrlich gesagt für unlogisch. Denn wenn das Patenamt mit 14, also der Kommunion bzw. Konfirmation enden würde, dann müsste ein Kind, das sich mit 14 Jahren taufen und anschließend konfirmieren lässt, ja gar keine Paten bekommen. Auf solchen Taufen mit anschließender Konfirmation bin ich aber schon gewesen. Da hat das Kind dann Paten bekommen und gehabt, obwohl es zu dem Zeitpunkt 14 Jahre alt war und das laut deiner Aussage unnötig gewesen wäre.

Wenn man davon ausgeht, dass die meisten Taufen im Säuglingsalter stattfinden, dann sind es bis zur Kommunion oder gar Konfirmation, zehn Jahre oder mehr. Eine lange Zeit, um das Kind in den Glauben zu begleiten. und dies ist die Aufgabe der Paten. Mit der Konfirmation oder der Firmung ist das ehemalige Kind dann selbst voll in die Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen, insofern ist es sinnig, dass dieses Amt dann endet.

Bei Erwachsenen sind die Taufpaten zugleich Taufzeugen und begleiten den Taufbewerber vorher auf seinem Weg in den Glauben. Unnötig ist dies überhaupt nicht, sondern vor allem für spät Getaufte ist es häufig wichtig einen Ansprechpartner im Glauben zu haben. Eine weitere Verpflichtung besteht für den Paten aber nicht.

Ob man den Paten danach noch Pate nennt oder einfach beim Namen hat mit dem Ehrenamt nichts zu tun. Doch gerade unter Erwachsenen macht eine Namensnennung meistens mehr Sinn, als von seiner Patentante zu sprechen, vor allem wenn unter Umständen nicht alle wissen, wer gemeint ist. Trauzeugen zum Beispiel nennt man doch auch beim Namen. Und auch dabei ist es so, dass das Amt mit der Trauung endet, der Mensch aber dennoch immer Trauzeuge bleibt. So ähnlich sehe ich es auch beim Patenamt.

Die kleine Dame wird dich ja mit deinem normalen Namen anreden und daher finde ich es absolut nicht schlimm, wenn sie im Gespräch mit anderen Leuten in Bezug nehmend auf dich von ihrer Patentante spricht. Ich kenne das auch noch bei Erwachsenen, dass sie von ihrer Patentante reden. Das ist durchaus etwas, was vielleicht bei einem Kind mehr Sinn macht, aber auch später kann man ja noch christlich prägend sein, wenn man um Rat gefragt wird und dann einen Ratschlag äußert. Ihr beiden müsst das so machen wie ihr wollt und nicht wie andere Leute es meinen besser zu wissen.

Ich kenne es eher so, dass die Patenzeit meist vorbei ist, wenn das Kind eben volljährig wurde. Da wird dann in der Regel ja kein Erwachsener mehr gebraucht, wenn den Eltern etwas zustoßen sollte. Ich muss sagen, dass meine Paten auch für mich immer meine Paten geblieben sind. Es war dann irgendwann so, dass es eben ab dem Alter von 18 keine Geschenke mehr zum Geburtstag von diesen gab und das Amt damit quasi endete. Aber dennoch sehe ich diese Tante und diesen Onkel noch als Paten oder eben einen besonderen Teil der Familie an.