Heute nochmals zurück in die Schulzeit wollen

vom 02.12.2015, 18:00 Uhr

Manchmal denke ich, dass es in der Schule, besonders in der Grundschule, eigentlich sehr schön war. Man lebte so in den Tag hinein, ich war auch gut integriert in die Klasse, ohne dass ich dafür viel machen musste und ich musste auch kaum lernen, sondern habe alles so im Unterricht verstanden. Da hatte ich so eine herausgehobene Position und fühlte mich als Kind auch gut dabei – gute Noten ohne Aufwand, beliebt – das war schön.

Wenn man heute die Probleme der Arbeitswelt sieht, da sehne ich mich manchmal an diese schöne Zeit zurück. Es war irgendwie viel entspannter und man musste sich nicht mit stressigen Aufgaben oder schwierigen Kollegen herumärgern. Das Leben war simpler und schöner.

Sehnt ihr euch auch an Eure Schulzeit zurück? Würdet ihr sie gerne nochmals wiederholen? Oder ist euch solche Nostalgie fremd?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich hab die Schule immer gehasst. Meine erste Grundschule, also vor meinem Umzug, ging noch, aber so wirklich toll war die auch nicht. Weil die Lehrerin sich einmal versprochen hat, wurde ich immer gehänselt und die Klasse hat neue Ideen gehabt, wie man meinen Namen so schön verunstalten kann.

Das war die Zeit, wo ich meinen Vornamen wirklich gehasst habe und meine Eltern innerlich verflucht habe, mich so genannt zu haben. Mittlerweile hat sich das aber gelegt, denn Erwachsene gehen ja anders damit um, reifer.

Ich träumte schon im Kindergarten davon, schnell erwachsen zu werden und wie ein Vogel dahin zu fliegen wo ich will. Das hat sich bis heute nicht geändert. Ich glaube es kommt einfach darauf an, ob man eher ein unabhängiger Charakter ist oder nicht.

Ich habe auch schon einige Berufserfahrung gesammelt, wobei nicht jede positiv ist. So kenne ich auch Kolleginnen, die eher zickig sind und einfach unerträglich. Aber ich weiß, dass das nicht überall so ist, weil ich auch schon positive Erfahrungen gemacht habe.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Es kommt schon immer wieder bei mir vor, dass ich die Schulzeit genieße, wobei es sich dabei aber um die letzten drei Jahre handelt. An die Zeit in der Grundschule erinnere ich mich gar nicht so richtig. In der Realschule fand ich es dabei richtig furchtbar und einfach nur schrecklich. Ich bin absolut froh, dass ich diese Zeit hinter mir habe, wobei ich die Zeit auf dem Gymnasium nun schon ein wenig vermisse.

Damals war ich mit meiner besten Freundin in einer Klasse, wobei wir uns super verstanden. Meine ehemalige Schule liegt dabei wirklich direkt am Bodensee, wobei wir uns in jeder Pause auch von der Schule entfernen durften. Besonders im Sommer war es herrlich, wenn ich da in den Pausen lange Spaziergänge am See mit meiner Freundin machen konnte oder wir sogar schwimmen gewesen sind. Ich habe eigentlich hauptsächlich nur gute Erinnerungen, wenn ich so zurückdenke und vermisse die Zeit eben schon, zumal meine beste Freundin auch direkt nach dem Abitur ans andere Ende Deutschlands gezogen ist.

Andererseits bin ich aber doch auch wieder froh, dass die Schule vorbei ist. Die Lage war super und auch in der Klasse habe ich mich sehr wohl gefühlt. Allerdings gab es Fächer, die mich absolut zum Verzweifeln gebracht haben, wie etwa Mathe, wobei es auch noch einige andere Fächer gab, die ich nicht mochte. Ich bin wirklich heilfroh, dass ich mich nun nicht mehr mit so einem Blödsinn herumschlagen muss. Ich würde wohl die Krise bekommen, wenn ich mir noch einmal den Matheunterricht geben müsste.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Wie alle Phasen des Lebens hatte die Schulzeit ihre guten und auch ihre schlechten Seiten. Ich glaube ja, dass sich jeder ab und zu nach der Vergangenheit zurücksehnt und das Gefühl hat, dass damals alles einfacher und besser war, aber so pauschal kann man das eben nicht sagen.

Selbstverständlich war die Schule wesentlich entspannter als die Uni und das Arbeitsleben. Man war am frühen Nachmittag zuhause, hatte alle Wochenenden und Feiertage frei, genoss zahlreiche Ferienwochen, konnte mit minimalem Aufwand sehr gute Noten bekommen und musste sich (abgesehen von Hausaufgaben und gelegentlichen Klassenarbeiten) kaum um andere Pflichten kümmern, sodass man seinen restlichen Tag nach seinen freien Wünschen gestalten konnte. Aus meiner heutigen Situation heraus empfinde ich das schon als absoluten Luxus und muss bei dem Gedanken daran, dass ich mich früher so oft über den "Stress" in der Schule beschwert habe, in Gedanken wirklich schmunzeln.

Aber es gab natürlich auch Dinge, die mich an der Schule genervt haben. Fächer, die man belegen musste, obwohl einen diese überhaupt nicht interessiert haben. Mitschüler, die gelästert und gemobbt haben. Stoff, den man in drei unterschiedlichen Fächern immer wieder von neuem durchgekaut hat. Lehrer, die teilweise nicht besonders kompetent auf ihrem jeweiligen Gebiet waren. Vieles davon hat sich im Laufe der Zeit gebessert, da man mit dem Alter einfach reifer wurde und sich mit dem Studium gezielt für einen Weg entscheiden konnte, der einen fasziniert und begeistert.

Würde ich also in die Schulzeit zurückwollen, wenn ich könnte? Ich glaube nicht. Diese Phase liegt hinter mir, und so schön das Leben damals auch gewesen sein mag, ich bin eigentlich generell froh über jeden Abschnitt, der geschafft ist und auf den man mit dem Gefühl zurückblicken kann, dass man gute Arbeit geleistet hat. Außerdem wächst man ja immer mit seinen Aufgaben und kann daher die Anforderungen in der Schule nicht direkt mit denen im Arbeitsleben vergleichen. Was früher anstrengend und schwierig für uns war, ist heute ein Klacks, da man mittlerweile einfach etwas ganz anderes gewohnt ist und genauso wird man in 10 Jahren vermutlich auf die jetzige Zeit zurückblicken und sich fragen, warum man sich bei gewissen Dingen so sehr angestellt hat. Es ist alles relativ.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich habe die Schule auch eher gehasst, als geliebt. Es gab ja immer diese Gruppenbildung in den höheren Klassen und die Ausgrenzung irgendwelcher Leute, was ich ganz schlimm fand. Ich habe mich immer mit beiden Seiten verstanden, war recht neutral, aber habe mich dann irgendwann nur noch zu den Außenseitern gestellt, weil mir das alles Leid tat.

Ich würde mich heute nicht mehr nach der Schule sehnen und denke, dass man auch einen schönen beruflichen Alltag haben kann, wenn man sich den richtigen Job ausgesucht hat. Nette Kollegen kann man auch immer finden. Schule ist einfach Vergangenheit und man kann nicht mehr zurück, wobei ich es mir auch nicht wünsche.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Toll, wenn Du so gute Erinnerungen an diese Zeit hast. Eine schöne Schulzeit ist aber keine Selbstverständlichkeit. Ich selbst hatte in den ersten zwei Jahren eine tolle Lehrerin, und danach einen alten Drachen. Da habe ich gemerkt, welchen Unterschied die Lehrerin macht.

Heute sind die Anforderungen an die Kinder auch in der Grundschule schon recht hoch, die müssen sehr spuren, man hat wenig Geduld mit ihnen, und sie werden erstaunlich wenig gefördert. Aber das war eigentlich auch zu meiner Zeit schon so.

Ich sehne mich eigentlich überhaupt nicht in die Vergangenheit zurück weil ich mit meinem Leben zufrieden und stolz auf das Erreichte bin.

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» Onktebong » Beiträge: 24 » Talkpoints: 7,76 »


Ich würde nicht noch einmal in die Schulzeit zurück wollen. Ganz einfach aus dem Grund, weil man als Schüler noch abhängig von den Eltern und Lehrern ist und tun muss, was diese verlangen. Man kann nicht selbst entscheiden, was man tut und was man lässt und muss noch stark diszipliniert werden. Wenn man erwachsen und damit aus dem Schulalter raus ist, entscheidet man selbst, was man tut und was man lässt und lebt mit den Konsequenzen. Diese "Freiheit" als Erwachsener würde ich nicht wieder aufgeben wollen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde solche Überlegungen ohnehin müßig und neige selbst nicht zur Nostalgie, weil es in der Natur der Sache liegt, dass man sich langfristig eher die schönen Erlebnisse aus Kindheit und Jugend merkt und den Alltagstrott, den es schon immer gab, erfolgreich verdrängt.

Das größtenteils verantwortungsfreie Leben in der Kindheit und frühen Jugend hat zwar eindeutig Vorteile, aber dafür ist man auch im Guten wie im Schlechten abhängig von Erwachsenen aller Art. Und danach sehne ich mich wahrhaftig nicht zurück, auch wenn ich Glück hatte und meine Eltern und LehrerInnen im Großen und ganzen vernünftig und ich selber auch eher angepasst bis langweilig war. Aber ich möchte wirklich niemanden mehr um Erlaubnis bitten müssen, oder darauf hoffen, dass ich zu Weihnachten bekomme, was ich mir wünsche.

Außerdem hatte ich wie die allermeisten Kinder schon von Grundschulzeiten an nervige Mitmenschen und alle möglichen Termine und Aufgaben, die mich genauso genervt und beansprucht haben wie heute der Erwachsenenkram. Ich finde, dass man nur zu schnell vergisst, dass die Klassenkameradin in der dritten Klasse dir das Leben vom reinen Stresslevel genauso schwer machen konnte wie 25 Jahre später die Kollegin oder Chefin.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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