Welche Situation lassen euch stärker werden?

vom 06.02.2019, 09:48 Uhr

Jeder Mensch hat im Leben gewisse Herausforderungen zu meistern und auch das ein oder andere zu bewältigen, dass ihn stärker werden lässt. Das können schwierige Dinge im Alltag, im Beruf und auch innerhalb der Familie sein. Ich denke, dass es da keine Grenze geben wird.

Oft hört man dann, dass jemand durch eine bestimmte Situation an Stärke gewonnen hätte und auch den Spruch " Was uns nicht umhaut, macht uns nur stärker" wird sicherlich der Ein oder Andere kennen.

Welche Situationen lassen euch stärker werden? Oder habt ihr das bewusst noch nicht erlebt? Meint ihr, dass es viele Situationen gibt, die einen Menschen unbewusst stärker machen? Wie können diese aussehen? Sind das oft nur Kleinigkeiten oder doch eher große Herausforderungen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Man wird doch generell stärker, wenn man Situationen meistern muss, die man sich vorher vielleicht nicht zugetraut hat oder wenn man neue Belastungsgrenzen austesten muss. Eine Bekannte von mir konnte sich nie vorstellen, ein Kind alleine zu erziehen, hat sich aber leider kurz vor der Geburt des Kindes von ihrem Mann trennen müssen. Sie hatte wahnsinnige Angst davor alleine überfordert zu sein, aber mittlerweile macht sie das schon viele Jahre und kriegt das ganz gut hin so wie ich das aus der Ferne beurteilen kann.

Ich bin durch mein Studium stärker geworden - fernab der Familie auf sich alleine gestellt klar kommen zu müssen prägt nun einmal total. Hinzu kommt, dass ich nach einer Weile pendeln musste als ich eine Beziehung einging und mein Partner in einer anderen Stadt lebte. Zwischendurch musste ich zwischen drei Städten pendeln wegen Job, Uni und Beziehung, das war hart aber machbar. Es ist nur eine Frage der Einstellung und wie man es eben zeitlich managt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Wie die Meisten habe auch ich im Leben schon einiges einstecken müssen, aber ich bin mir gar nicht so sicher, ob ich dadurch wirklich stärker geworden bin. Ich meine, natürlich lernt man dazu und macht neue Erfahrungen, wenn man beispielsweise von daheim auszieht oder wenn eine Beziehung in die Knie geht oder man finanziell auf eigenen Füßen stehen muss, aber wo zieht man die Grenze zwischen "lebensverändernder Erfahrung" und "Wer nicht nur daheim sitzt und flach atmet, muss da irgendwann durch"? Ich würde nicht behaupten, dass mich eine ganz normale, bürgerliche, geordnete, ungefährliche Erfahrung wie ein popliger Uni-Abschluss wirklich "stärker" gemacht hätte.

Und die diversen Schicksalsschläge haben zwar dazu geführt, dass ich mich über Kleinkram lange nicht mehr so sehr aufrege und auch weiß, dass ich Dinge aushalte, die ich nie für möglich gehalten hätte, ohne durchzudrehen. Aber auch hier bin ich mir nicht sicher, ob ich "stärker" geworden bin, weil mich nicht jeder Alltagskram gleich aus den Latschen haut, oder doch eher kälter, zynischer, abgestumpfter und generell emotional verkrüppelt, weil ich vieles auch nicht mehr so sehr an mich heranlasse.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich muss offen und ehrlich sagen: Wenn ich Sprüche höre wie "was dich nicht umbringt, macht dich stärker", dann könnte ich innerlich kübeln und zwar nicht zu wenig. Das mag wohl vor allem daran liegen, dass dieser Spruch heutzutage einfach von so vielen Menschen, vor allem von der jüngeren Generation, aufs gröbste missbraucht wurde. Wenn Chantal sich nicht umbringt, weil Kevin sie mit der Jacqueline betrogen hat, dann muss die Chantal gleich ein Foto bei Instagram posten, um zu zeigen, dass sie stark ist. Genau solche Situationen haben den Spruch über die Jahre so runter gezogen.

Des Weiteren glaube ich nicht, dass man immer stärker aus einer Situation hervorgeht, nur, weil sie einen nicht umgebracht hat. Es gibt so viele Leute, die aufgrund der kleineren Enttäuschungen zwar nicht sofort zerbrechen, aber doch Stück für Stück und es ist immer ein Stückchen mehr Vertrauen in die Menschheit, was sie verlieren. Sicher leben sie am Ende noch, aber ob es schön ist, niemandem mehr zu vertrauen, sondern nur noch sich selbst, weil man so oft enttäuscht wurde - das steht auf einem anderen Blatt. Nur weil einen etwas nicht umbringt, heißt es also nicht, dass es einen stärker macht.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich denke, dass es durchaus auch Kleinigkeiten sein können, die einen stärker werden lassen. Allgemein sind das bei mir Situationen, die ich gut meistere, obwohl ich vorher nicht sicher war, ob ich das schaffe oder gar gedacht habe, dass ich das nicht kann. Gerade Prüfungssituationen können mich gut stärken, weil ich vorher sehr nervös bin und wenn ich das gemeistert habe, fühle ich mich stärker.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich glaube, dass man das nicht so allgemein sagen kann. Es gibt im Leben sehr viele Situationen, die dafür sorgen, dass man am Ende stärker aus der Sache hervorgeht als man es vorher war und die dafür sorgen, dass man an sich selbst und seinen aufgaben wächst. Da kann man nicht sagen, dass man einmal von einem guten Freund enttäuscht werden muss, um stärker zu werden. Für die eine Person mag es zutreffen, dass sie nach dieser Situation stärker geworden ist, aber es kann auch genau so gut sein, dass sie am Ende daran zerbricht.

Am Ende besteht aber das ganze Leben aus verschiedenen Aufgaben. Entweder wir meistern sie und gehen stärker daraus hervor, wir überstehen sie vielleicht irgendwie nur und versuchen dabei keinen Schaden zu nehmen oder wir zerbrechen daran. Leider kenne ich einige Leute, die an Sachen zerbrochen sind, die andere Leute wiederum stärker gemacht hätten. Darauf hat man aber keinen Einfluss und kann keine allgemeine Aussage treffen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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