Wie kann Deutschland den Lehrermangel kompensieren?

vom 05.10.2017, 12:13 Uhr

Zur Zeit herrscht in Deutschland ein erheblicher Lehrermangel. Demnach fallen 8% des Unterrichts aus und die Schüler können so auch nicht den Stoff durchnehmen, der laut Lehrplan aufgestellt ist.

In der Schule des Sohnes einer Freundin herrscht so großer Lehrermangel, dass die Kinder fast jeden Tag mindestens eine Freistunde haben, eine Stunde später in die Schule kommen sollen oder sogar zwei Stunden früher aus haben. Dennoch muss bis Ende des Jahres der Lehrplan durchgenommen werden, was kaum zu schaffen ist. Die Schüler werden dort sogar angehalten zu hause vorzuarbeiten und dann Fragen in der Schule zu stellen, wenn sie was nicht kapiert haben, was sie noch nicht durchgenommen haben,.

Wo soll das hinführen und wie kann Deutschland den Lehrermangel kompensieren? Warum studiert denn kaum einer noch auf Lehramt? Was denkt ihr, ist Schuld am Lehrermangel und den wenigen Lehramtstudenten?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Es studieren doch ausreichend Leute auf Lehramt. Schuld sind die Länder die zu wenige Referendariatsstellen anbieten. In den ostdeutschen Bundesländern sind es teilweise nur 50 Stellen pro Schuljahr! Hinzu kommt natürlich die schlechte Bezahlung von Lehrern an Grundschulen, Hauptschulen, Förderschulen und von angestellten Lehrern.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Dass es genügend Lehrer gibt, das kann ich für unser Bundesland nicht bestätigen. Wir haben über 2.000 unbesetzte Stellen und nur 1.700 arbeitslose Lehrer. Da passt dann einfach die Kombination der Fächer nicht oder die Schulform passt nicht. In meiner Stadt fehlen allein 150 Grundschullehrer. Selbst wenn alle vorhandenen Lehrer arbeiten würden und die wieder aktivierten Pensionäre weiter unterrichten, bleibt ein erheblicher Mangel.

» cooper75 » Beiträge: 13326 » Talkpoints: 497,93 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich habe mal gelesen, dass das Angestelltenverhältnis an vielen Schulen wohl das sinkende Interesse am Lehrerberuf begünstigt haben soll. Denn gerade die Verbeamtung bot eine gewisse Sicherheit und viele Menschen und Lehramtsstudenten zog das eben auch an.

Ich habe gelesen, dass viele Schulen inzwischen wieder zur Verbeamtung zurück gekehrt sein sollen, um wieder attraktiv für Lehrer zu werden. Ansonsten sind staatliche Schulen schon dabei, Lehrer von Privatschulen abzuwerben oder Quereinsteiger unter bestimmten Bedingungen zu beschäftigen. Ein Ende des Lehrermangels scheint aber dennoch nicht in Sicht zu sein.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Deutschland hat genug fähige Lehrer. Nur müssen die Schulämter diese auch einstellen und vor allem entsprechend bezahlen. Der jüngste Sohn meines Mannes studiert gerade Lehramt. Wurde zum Beispiel an der Universität Leipzig abgelehnt, weil dort zu viele Bewerber für einen Studienplatz vorhanden sind. Dem Sohn einer Bekannten erging es in Leipzig auch so. Beide studieren nun in anderen Städten.

Meine Töchter wollen auch beide Lehramt studieren. Es ist also ein hausgemachtes Problem der Länder und Schulämter, dass wir an den Schulen einen Mangel haben. Wenn ich an meinen früheren Wohnort und die dortige Realschule denke. Da schafft es das zuständige Schulamt seit drei Jahren nicht für die ausgeschiedene Lehrerin Biologie und Geographie Ersatz einzustellen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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