Schmerzsalben und Schmerzcremes umweltschädlich?

vom 14.04.2019, 11:01 Uhr

Wenn die Schulter, das Knie oder die Füße schmerzen, dann benutzt ja fast jeder von uns eine Schmerzsalbe, die zum Teil von den Ärzten verschrieben werden oder man reibt sich mit den freiverkäuflichen Cremes ein. Schwedische Forscher haben jetzt herausgefunden, dass Schmerzsalben der Umwelt schaden sollen, weil in vielen der Cremes der Wirkstoff Diclofenac enthalten ist. Außerdem soll der Nutzen solcher Cremes ziemlich gering sein, weil nur ein kleiner Teil durch die Haut aufgenommen wird und der Rest beim Duschen oder Baden in den Abfluss oder in die Gewässer gelangt.

Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, dass solche Schmerzsalben der Umwelt so schaden können, aber was gibt es für Alternativen für solche Cremes? Mir haben die Schmerzsalben auch schon geholfen und meistens habe ich sie vor dem Schlafengehen benutzt, damit sie über Nacht richtig einwirken können. Ich möchte auch nicht unbedingt auf die Schmerzsalben verzichten wollen, denn ich finde es immer noch besser, als ständig Schmerztabletten einnehmen zu müssen. Habt ihr euch schon Gedanken darüber gemacht, dass Schmerzsalben oder Schmerzcremes die Umwelt schädigen könnten oder seht ihr das nicht so dramatisch?

Benutzeravatar

» friedchen » Beiträge: 1312 » Talkpoints: 940,01 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



In keiner Lebenslage benutze ich Schmerzsalben oder Schmerzcremes. Wer sie verwendet und etwas für die Umwelt tun will, kann sie ja vorher mit einem Einwegwaschlappen aufnehmen/abwaschen und diesen dann im Mülleimer entsorgen. Ich finde es immer lustig, die Moralkeule auf den Verbraucher zu hauen, da dieser ja die Produkte verwendet.

Und wer bitte schön, stellt diese her und wer bringt sie in den Umlauf? Also einfach mal entspannen und die Kirche im Dorf lassen. Die Abwässer sind voller Rückstände von Medikamenten und Drogen, wer verbietet den Patienten und Konsumenten die Einnahme?

Das war natürlich nur eine rhetorische Frage. Infarktrisiko erhöht, aber die Umwelt geschont. :lol: Ich lasse mich von solch einem Wink mit dem moralischen Zeigefinger nicht beeinflussen. Die Alternative zu Schmerzcremes oder Schmerzsalben ist für mich Krankengymnastik, parallel dazu eben auch mal eine Schmerztablette, die effektiver helfen kann.

Benutzeravatar

» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Den Grundgedanken kann ich schon nachvollziehen - alles, was auf die Haut aufgetragen wird, wird zu einem Teil später wieder abgewaschen und landet im Abwasser. Oder es landet an der Kleidung und kommt über wie Wäsche ins Abwasser.

Was ich aber nicht verstehe warum ausgerechnet Schmerzsalben so problematisch sein sollen. Ist Diclofenac wirklich so viel problematischer als andere Sachen, die man sich auf die Haut schmiert? Inklusive Mikroplastik, Mineralöle und so weiter?

Was dich in dem Zusammenhang aber interessieren dürfte sind Studien über Schmerzsalben und Placeboeffekte. Die Aussage, dass nur wenig von dem Wirkstoff tatsächlich im Körper landet, scheint berechtigt zu sein.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ja, Diclofenac ist tatsächlich problematischer als viele andere Wirkstoffe. Allein in Deutschland werden jährlich 90 Tonnen verwendet. Und das Zeug erreicht ganz schnell Konzentrationen, die Fische und Vögel an Nierenversagen eingehen lassen. Tabletten sind auch nicht viel besser, 70 Prozent des Wirkstoffs gegen ins Abwasser. Beim Gel sind es allerdings 96 Prozent.

Und in Kläranlagen lässt es sich nicht entfernen. Es gibt Bakterien, die das Zeug abbauen. Aber das geht nur extrem langsam. Außerdem hemmen Phosphate den Abbau stark. Und was ist in Klärschlamm in Unmengen vorhanden? Richtig, Phosphat.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^