Ab wann ist ein Kind für euch "schwer erziehbar"?

vom 07.12.2012, 14:35 Uhr

In einer Nachbarstadt bei uns ist ein Heim für schwer erziehbare Kinder. Dort kommen Kinder wohl hin, die straffällig geworden sind oder mit denen die Eltern nicht klar kommen. So, wie ich gehört habe sind da nicht nur Jugendliche und Kinder, die eine Straftat begangen haben, sondern auch Kinder, die eben zu hause mit den Eltern nicht klar kommen. Das schlimme ist aber, dass dort auch Kinder im Grundschulalter sind. Ich frage mich, ob man da schon von "schwer erziehbar" reden kann. In dem Alter sind doch die Kinder noch gut "formbar".

Ab wann ist für euch ein Kind schwer erziehbar? Wann denkt ihr, soll ein Kind dann in eine solche Einrichtung? Welche Kinder kommen denn in Heime für schwer erziehbare Kinder und Jugendliche?

Benutzeravatar

» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Aus meiner Sicht, und der Sicht meiner Eltern ist eigentlich kein Kind schwer erziehbar. Denn wie das Kind am Ende wird, hängt immer von den Eltern ab. Das Kind wird geboren, und ab diesem Zeitpunkt muss man anfangen es zu erziehen, denn jetzt ist das Kind noch ein unbeschriebenes Blatt. Fängt man jetzt allerdings nicht an, dann wird es mit der Zeit immer schwerer, und irgendwann ist das Kind so groß, dass es sich problemlos gegen die Eltern behaupten kann. Und dann ist schon alles zu spät. Die Eltern kommen nicht mehr mit dem Kind klar, und geben es in ein Heim für schwererziehbare Kinder. Vielleicht auch in der Hoffnung, das es irgendwann normal ist.

Aber es stimmt, gerade wenn Jugendliche in der Pubertät sind, und sie vorher nicht richtig erzogen wurden, geraten sie leicht auf die falsche Bahn, und fangen an zu klauen, oder beginnen mit Schlägereien. Dann würde ich auch von einem schwererziehbaren Kind sprechen. Aber wenn schon Kinder im Grundschulalter dort landen, dann kann Zuhause etwas nicht in Ordnung gewesen sein, denn genau wie du geschrieben hast, kann man Kinder in diesem Alter normalerweise noch sehr gut formen. Dann würde ich noch nicht von schwer erziehbar sprechen.

Benutzeravatar

» Finja18 » Beiträge: 1296 » Talkpoints: 61,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich denke auch das schwer erziehbare Grundschulkinder eher aus Familien kommen, wo schon andere Sachen, außer der Erziehung, schief laufen. Kinder die in der Grundschule schon schwer erziehbar sind, haben entweder eine Störung wie z.B. AD(H)S oder tatsächlich ein verkorkstes Elternhaus.

An sich finde ich es aber schade das gerade bei Grundschulkindern, diese direkt in ein Heim kommen, anstatt das die Familien eine Familienhilfe zur Seite gestellt bekommen. Natürlich kann es sein dass das auch passiert ist, aber ich denke das man in dem Alter das über die Erziehung wirklich noch gut hin bekommen kann, und dann halt einfach die Erziehungshilfe versagt hat.

Das manche Kinder in der Pubertät schwer erziehbar werden, obwohl sie aus einem guten Elternhaus mit guter Erziehung kommen, kann ich mir schon vorstellen, ist wahrscheinlich aber tatsächlich auch eher die Ausnahme, auch hier würde ich zu 80% auf ein schlechtes Elternhaus tippen. Natürlich kann man in der Pubertät schon mal auf die schiefe Bahn geraten oder falsche Freunde kennenlernen und dann kann es durchaus passieren das aus vormals netten Kindern echt schwierige Jugendliche werden. Ich denke das in der Pubertät manchmal eine Trennung von den Eltern, gar nicht mal so verkehrt ist, weshalb dann wahrscheinlich auch einige in solche Heime kommen.

Ob das gut ist, wenn dort dann mehrere von diesen Querulanten aufeinander treffen, halte ich zwar auch eher für eine Utopie, aber irgendeinen Sinn, werden solche Heime ja machen.

Benutzeravatar

» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Meiner Ansicht nach ist ein Kind dann "schwer erziehbar", wenn die Eltern in der Erziehung versagt haben. Wenn die Eltern beispielsweise dazu neigen, nicht konsequent zu sein und keine Konsequenzen folgen zu lassen, wenn das Kind Grenzen überschritten hat. Oder aber wenn die Eltern nicht die Hosen anhaben und das Kind alles entscheiden lassen.

Ich kenne so einen "schwer erziehbaren" Fall, wobei das Kind so außer Rand und Band war, dass es sogar fahrende Autos mit Steinen beworfen hat. Aber da ich die Eltern kennen gelernt habe, weiß ich, dass das an den Eltern liegt und nicht am Kind. Die Eltern haben solche Aktionen nämlich immer belächelt und das Kind nie bestraft oder ein ernstes Wort mit ihm geredet und hinterher hieß es dann (vor Publikum), dass man es ja so schwer mit diesem Kind hätte und man hätte angeblich schon alles versucht.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^