Ganztagsschule und Hobbys unter einen Hut bekommen?

vom 07.07.2012, 13:52 Uhr

Der Freund meines Bruders geht nach den Ferien in eine Ganztagsschule, weil die Eltern beide arbeiten und keine Zeit haben mit dem Jungen die Hausaufgaben zu machen. Weiterhin ist es ein Gymnasium, welches auch einen sehr guten Ruf hat. Mein Bruder geht auf die Realschule und er wollte nicht auf das Gymnasium. Nun hat mein Bruder und auch der Freund ein wenig Bedenken, dass er trotz der Ganztagsschule noch seinen Hobbys nachgehen kann.

Mein Bruder und der Freund sind in einem Fußballverein. Wochenende sind Spiele, aber das Training sollte der Freund ja schon mitmachen um dann auch mitspielen zu können. Das Training ist nachmittags. So wie es ausschaut beginnt es, wenn der Junge noch in der Schule ist. Weiterhin hat der Junge auch noch andere Hobbys, wie skaten, schwimmen und mit anderen Freunden am Computer spielen.

Schafft man es eigentlich trotz Ganztagsschule diese Hobbys irgendwie unter einen Hut zu bekommen? Wer von euch war oder ist in einer Ganztagsschule oder hat Kinder auf einer Ganztagsschule und wie bekommt man die Hobbys da unter einen Hut?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Durch die Ganztagsschule verliert er keine Zeit. Die Hausaufgaben werden in der Schule erledigt, sodass er dann auch noch Zeit haben wird, in seinem Verein spielen zu können. Klar muss für ein Gymnasium mehr getan werden, als bei der Realschule. Aber wenn er das Zeug dazu hat, sollte er sich keine Gedanken machen. Die Wochenenden gehen nicht nur für das Lernen drauf.

Meine Tochter hat auch ihre Hobbys und kann das gut mit dem Gymnasium verbinden! Das alles wird gehen, denn die Zeit für Hausaufgaben muss er eh auf sich nehmen, egal ob nun in der Ganztagsschule oder zu Hause. Oft wird er dann in der Schule sogar schneller damit fertig sein, da er dort immer einen Ansprechpartner haben wird, der das doch dann besser erklären kann, als Eltern.

» davinca » Beiträge: 2246 » Talkpoints: 1,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich habe eine Ganztagsschule besucht, das Schulsystem war dort einfach so. Ich täglich zwischen 8 und 17 Uhr in der Schule verbracht und ich muss gestehen, dass es schon eine Umstellung war, aber ich bin damit klargekommen. Ich habe meine Hobbys einfach angepasst und mein Training auf schulfreie Tage verlegt. Manchmal bin ich dann noch nach der Schule mit Freunden unterwegs gewesen, Hausaufgaben habe ich halt später gemacht und ich musste halt unter der Woche etwas mehr arbeiten.

Meine Freunde haben die gleiche Schule besucht, befanden sich beziehungsweise im gleichen Schulsystem. Da es im Ausland war, war es an sich normal, den kompletten Tag in der Schule zu verbringen. Zum Skaten verabreden kann sich der Junge auch nach der Schule und am Computer spielen kann er ebenfalls noch problemlos danach.

Ich hatte damals einen Schulweg von einer guten Stunde und hier saß ich dann teilweise schon an den Hausaufgaben, damit ich wenn ich nach Hause gekommen bin, weniger zu tun hatte und mich den Hobbys opfern konnte. Es ist in diesem Fall einfach eine Planungs- beziehungsweise Gewohnheitssache. Man gewöhnt sich irgendwann daran, dass alles etwas enger geplant werden muss.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12536 » Talkpoints: 73,01 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ganztagsschule heißt ja nicht, dass ein Kind bis zur Schließung am späten Nachmittag dort sein muss. Sobald die Hausaufgaben, um diese geht es ja hier, erledigt sind, kann es auch gehen. Es wird ja sowieso von den Eltern festgelegt, wann ihr Kind die Nachmittagsbetreuung verlassen kann. Wenn es also allgemein um 16 Uhr gehen darf, aber Mittwochs schon 15 Uhr gehen muss wegen dem Training, dann wird das gleich zu Beginn des Schuljahres so vermerkt.

Genauso wie die Eltern eben auch einmal kurzfristig Änderungen vornehmen können. Wenn das nur einen Tag betrifft, dann wird dies den Kind schriftlich mitgegeben. Langfristige Änderungen sollten dann schon entsprechend bei der Leitung mitgeteilt werden.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich habe nie eine Ganztagsschule besucht, hatte aber eine Freundin, die eine besucht hat. Die Freundschaft ist dann übrigens im Sand verlaufen, weil sie eben kaum zu erreichen war (damals hatten wir noch nicht alle ein Handy, PC oder was auch immer). Sie war da tatsächlich immer bist um 17 Uhr und dann musste sie noch mit dem Schulbus eine halbe Stunde nach Hause fahren. Die, die auf ein normales Gymnasium gegangen sind, waren meist schon zwischen 14 und 15 Uhr daheim. Wir hatten genug Zeit für alles, sie nicht.

Was soll man auch noch groß machen, wenn man halb 7 daheim ist? Da isst man dann noch Abendbrot, geht duschen und ruht sich etwas aus. Es ist ja schön und gut, wenn man keine Hausaufgaben mehr machen muss, aber wir haben dafür ja auch nicht so lange gebraucht. Und viele Eltern haben gearbeitet - aber ab der 5. Klasse kann man in meinen Augen durchaus die Hausaufgaben schon allein machen. Oder man trifft sich mit Freunden und macht zusammen die Hausaufgaben. Das haben wir auch das ein oder andere Mal gemacht und sind damit recht gut gefahren.

Ich kann also die Bedenken absolut verstehen. Es wird vermutlich daraus hinauslaufen, dass der Freund deines Bruders Freunde findet, die mit ihm zur Schule gehen und sein Schicksal quasi teilen. Er wird sich mit denen die Zeit vertreiben, mit denen was unternehmen und mit denen Fußballspielen. Und er wird sicherlich nicht mehr zu seinem gewohnten Fußballtraining kommen können, wenn er da feste Zeiten hatte. Die Freundin von mir hat Volleyball gespielt und konnte auch nicht mehr zum Training kommen. Das war nämlich 17 Uhr. Da konnten alle Kinder - nur sie nicht.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Auf einer Ganztagsschule hat man nicht jeden Tag die gleichen Stunden. Bei vielen gibt es sogar in der Schulzeit eine Hausaufgabenbetreuung da könnte man sich einschreiben. Oder man macht die Hausaufgaben in der Mittagspause. Man hat in der Mittagspause Zeit zum essen und Hausaufgaben machen. Also denke dass er seine Hobbys noch ausüben kann aber ein wenig beschränkter.

» oguz » Beiträge: 6 » Talkpoints: -1,90 »


So lange die Kinder keine Probleme haben, in der Schule mitzukommen, sehe ich da überhaupt kein Problem. Mein Kind war ebenfalls in einer Ganztagsklasse im letzten Jahr und wir haben die Hobbies trotzdem unter einen Hut bekommen, weil die Kinder da viel mehr Zeit haben, gemütlich und über den Tag verteilt zu lernen. Folglich schaffen sie das meiste dann in der Schule und man muss zu Hause nichts mehr machen.

Heuer besucht sie die Schule immer nur so lange, wie ich arbeite und ich merke, dass ich vor lauter Hausübung machen nicht mehr dazu komme, irgendwelchen anderen Hobbies oder Freizeitaktivitäten nachzugehen. Man kann es also auch umgekehrt erwischen. Ich finde es generell schade, dass von den Kindern immer noch mehr verlangt wird und sie immer weniger Zeit haben, sich zu entspannen.

Heuer geht sie zum Beispiel nebenbei einen Nachmittag ins Theater. Wir müssen einen extrem straffen Zeitplan aufstellen, damit wir Schule, Hausübung und Theater, sowie Essen und waschen dann unter einen Hut bekommen. Es ist wirklich unvergleichlich.

Ich bin deshalb ein Befürworter der Ganztagsklasse, da der Lernstoff aufgeteilt werden kann von Vormittag auf Nachmittag und sich die Lehrer den ganzen Tag mit den Kindern beschäftigen, nicht irgendwelches unqualifiziertes Personal, das nicht einmal eine pädagogische Ausbildung vorweisen muss. So hat man als Elternteil wirklich Freizeit, wenn die Kinder von der Schule nach Hause kommen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Mir erschließt sich nicht, warum man nur wegen einer Ganztagsschule gar keine Zeit für Hobbies haben sollte. Als ich in der Oberstufe war, hatte ich oft bis 16, teilweise auch bis 18 Uhr Unterricht und danach standen noch Hausaufgaben auf dem Plan. Aber das war auch keine Ganztagsschule, sonst hätte man alle Hausaufgaben in der Schulzeit geschafft und nicht nur einen Teil in der Freistunde.

Ich denke daher, dass es kein Problem ist, bei einer Ganztagsschule nebenbei noch das eine oder andere Hobby zu pflegen. Es kann sein, dass während Klausurphasen die Hobbies etwas kürzer treten müssen, aber ansonsten muss man ja nicht darauf verzichten. Ich finde, dass Hobbies wichtig sind als Ausgleich und zur Entspannung.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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