Fremder Hund läuft eigenem hinterher - Was tun?

vom 14.03.2019, 18:02 Uhr

Viele Hundebesitzer kennen bestimmt das Problem, dass ein fremder Hund, der keine Lust hat, zum Besitzer zurück zu kehren, dem eigenen hinterher läuft. Der andere Besitzer ruft und pfeift vielleicht noch, aber vergebens: Der Hund ist nicht daran interessiert, was sein Besitzer will. Er macht, was er selbst will, und das ist in der Nähe des anderen Hundes zu bleiben.

Was macht Ihr dann normalerweise? Gibt es da irgendwelche offiziellen Vorschriften zu? Ich bin dann schon häufiger stehen geblieben, bis der andere Besitzer da war und seinen Hund angeleint hat, oder ich bin auch umgekehrt und habe den anderen Hund, der mir und meinem Hund ja folgte, zurück gebracht, damit der Besitzer ihn festhalten konnte.

Bei einem mir bekannten Hund und Besitzer habe ich seinen Hund sogar mal von der Straße geholt, nachdem er seinem Besitzer entwischt war und uns hinterher gelaufen kam. Da habe ich den Besitzer dann auch noch gesucht, in welches Geschäft der gerade eingekehrt war.

Heute ist es mir nun wieder passiert, dass mein Hund und ich einem anderen Hund mit Besitzer begegnet sind. Beide Hunde liefen frei. Der andere lief auf meinen Hund zu, da bellte meine ihn erst mal an, denn das kann sie gar nicht leiden. Der andere Besitzer fing dann aus der Ferne an zu schimpfen, wie ich denn meinen bissigen Hund frei laufen lassen könnte. Wie die auf bissig kam, ist mir immer noch ein Rätsel. Außer mal kurz Bellen war da nichts, auch nichts, was man fehlinterpretieren hätte können.

Ich ging daraufhin weiter, mein Hund wie gewohnt bei mir. Und der fremde Hund kam hinter uns her. Der Besitzer schrie noch nach seinem Hund, den das gar nicht interessierte. Und weil ich auch keine Lust hatte, mich irgendwie mit dieser unfreundlichen Person auseinander zu setzen, ging ich strammen Schrittes weiter. Mir war es ehrlich gesagt vollkommen egal, dass der fremde Hund uns weiter hinterher lief und sich einen Dreck um seinen Besitzer scherte. Mein Hund gehorchte ja und war bei mir.

Das ganze passierte übrigens auf einem Wanderweg, wo nur Fußgänger und Fahrradfahrer anzutreffen sind. Außer uns war aber weit und breit kein anderer zu sehen, es bestand also auch keine Gefahr für irgendwen. Wie hättet Ihr Euch verhalten? Wärt Ihr stehen geblieben und hättet darauf gewartet, bis der andere Besitzer da gewesen wäre? Hättet Ihr Lust auf eine sinnlose Diskussion und Beschimpfungen gehabt?

Der andere Besitzer schien zwar in der Lage zu sein, zu laufen (habe ich aus der Ferne schon mal gesehen, dass er es kann), aber er tat es jedenfalls nicht. Nach ca. 700 m verließen wir den Wanderweg Richtung Zuhause. Der fremde Hund blieb auf dem Weg und scherte sich immer noch kein bisschen um seinen sich sehr langsam nähernden, dafür aber um so lauter schreienden Besitzer.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Eigentlich sollte man seinen Hund ja besser nicht ableinen, wenn er sich nicht abrufen lässt. Der Hund fand deinen Hund eben interessanter als seinen Besitzer. Nett wäre es sicherlich gewesen, wenn du stehen geblieben und gewartet hättest, bis die Frau ihren Hund bei dir eingesammelt hätte. Aber du hast schon recht, dass es eben nicht dein Problem ist. Vor allem wenn die Frau vorher so unfreundlich war und herum geschimpft hat.

Wie ist es denn ausgegangen? Sicher ist der fremde Hund irgendwann umgedreht und zu seinem Frauchen gerannt oder? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Hund meist hinterher kommt, wenn man sich umdreht und in die andere Richtung geht, natürlich dann auch etwas flotter. So habe ich bei meinen Hunden unter anderem trainiert, wenn der Rückruf nicht so klappte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Nelchen hat geschrieben:Wie ist es denn ausgegangen? Sicher ist der fremde Hund irgendwann umgedreht und zu seinem Frauchen gerannt oder?

Weiß ich nicht. Als ich den Weg verlassen habe Richtung meinem Zuhause, konnte ich nichts mehr sehen, denn dort stehen jede Menge Büsche, die die Sicht total verdecken. Später am Tag habe ich Besitzerin und Hund jedoch wieder zusammen gesehen, beide waren wieder durch eine Leine verbunden.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Dann hat sie den Hund ja auf jeden Fall wieder einsammeln können. Ich denke, dass du dir dann keine Gedanken machen mehr machen muss. Letztendlich ist es ja Aufgabe der Besitzerin den Hund wieder zu sich zurufen und bei sich zu behalten.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich finde auch, dass du natürlich hättest warten können, aber ich verstehe es gut, dass du nach der vorausgegangenen Szene darauf keine Lust hattest, zumal du dich ja nicht falsch verhalten hast, sondern der andere Besitzer. Dürfen dort die Hunde ohne Leine laufen? Auch wenn das der Fall ist, sollte das natürlich nur gemacht werden, wenn die Hunde in jeder Situation abrufbar sind und das war dieser Hund nicht im geringsten.

Natürlich ist es dann auch nicht so toll, wenn der Hund dem eigenen Tier wirklich bis nach Hause folgt und man dann die Arbeit hat, den Besitzer wieder zu finden. Aber so war es ja nicht und wenn der Hund auf dem Weg blieb, wird der Besitzer ihn ja auch wieder einfangen können. Aber vielleicht wird es ihm eine Lehre sein, dass er sich besser mal freundlicher benimmt, weil er die Hilfe anderer Menschen auch mal brauchen könnte.

Allerdings glaube ich bei einem solchen Menschen eher, dass das Gegenteil der Fall ist und er dich nun für richtig unverschämt hält, weil du eben mit seinem Hund im Schlepptau den Weg gegangen bist.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Kenne dieses Problem als Hundebesitzerin natürlich. Im Idealfall ist der Hundebesitzer nicht weit und der Hund ist verträglich. So wie die Beitragstellerin bleibe ich dann einfach stehen und warte bis ihn sein Besitzer angeleint hat.

Ich halte mich mit Tipps und Kommentaren zurück, außer der Besitzer macht den Eindruck, dass er es notwendig hat. Man muss sich halt speziell am Anfang des Beziehungsaufbaus interessanter machen als der andere Hund ;-). Bei meiner Hündin habe ich mich auch ab und zu wieder versteckt. Hinter einem Baum oder so. Bin auch manchmal in die andere Richtung gelaufen. Das ist aber Grunderziehung, dass der Hund zumindest den Augenkontakt hält.

Leider kam ich schon in die unangenehme Situation, dass ein ausgebüchster Hund meine Hündin attackieren wollte. Merkte aber schnell, dass er nicht gegenüber Menschen aggressiv war. Dann habe ich meine Hündin hinter mich geschoben und nach dem anderen Hund die Leine geschleudert bzw. irgendwas das ihn von meiner Hündin ablenkt und bin langsam zurückgewichen. Das ist vielleicht nicht die sicherste Variante. Als ich beim Auto war, habe ich dann die Polizei aktiviert. Der Hund war zumindest für andere Hunde eine Gefahr, deshalb konnte ich nicht einfach warten bis der Besitzer in fand.

Ansonsten laufen bei uns ständig die Rüden der Nachbarn mit. Schon als Lana ein Welpe war hat sie sozusagen ihre Hundefreunde mitgenommen. Meistens Rüden von Landwirtschaften mit denen sonst keiner spazieren geht. Ich kannte die Hunde gut, deshalb war es kein Problem. Einer ging das letzte Stück selbst wieder nach Hause, da ich früher abbog. Manche sind mittlerweile schon verstorben. Doch ein Nachbar hat mittlerweile wieder einen jungen Rüden. Lustigerweise sieht er den von meinem Großonkel sehr ähnlich. Er ist gerade vorgestern meiner Mutter nachgelaufen bis ihn mein Vater wieder nach Hause gebracht hat.

» TinaPe » Beiträge: 451 » Talkpoints: 13,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Je nachdem was mir gerade zur Verfügung steht, suche ich mir in so einer Situation ein Wurfgeschoss um den fremden Hund zu vertreiben oder ich renne ihm brüllend entgegen. Das schreckt eigentlich auch jeden Hund ab. Für jeden Mist gibt es zum Glück dann doch keine Vorschriften in Deutschland.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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