Analyse der Rede „Es geht um unser Land“

vom 19.11.2008, 18:37 Uhr

Analyse der Rede „Es geht um unser Land“ von Paul Spiegel am 62. Jahrestag der Reichspogromnacht (09.11.2000)

Am 09.11.2000, der 62. Jahrestag der Reichspogromnacht , hält Paul Spiegel, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, eine Rede gegen Rechtsextremismus. Sie trägt den Titel „Es geht um unser Land“. Er hält sie bei der Demonstration gegen Rechtsextremismus in Berlin vor rund 200.000 Menschen. Zusätzlich wird die Rede noch im Fernsehen ausgestrahlt und im Radio übertragen, was das Publikum immens vergrößert .

Die Rede behandelt das Thema Rechtsextremismus bzw. soll die Zivilcourage der Deutschen ansprechen um gegen Rechtsextremismus vorzugehen. Paul Spiegel bezieht sich dabei auf Vorfälle von Gewalt gegen Juden und anderen Menschen wie Farbige, Schwule und Obdachlose, die überwiegend von Rechten ausgeübt wurde, nicht nur im 2. Weltkrieg sondern vor allem jüngste Ereignisse. Sie haben Synagogen angezündet, Friedhöfe geschändet und sogar Juden geschlagen und getötet. Als erstes spricht Paul Spiegel die Vorkommnisse im 2. Weltkrieg an, bezieht sich dann auf aktuelle Geschehnisse, fordert die Bürger auf mehr zu tun als nur zugucken und spricht schließlich die Politiker an, bessere Rahmenbedingungen für Juden, Farbige, Ausländer, Schwule usw. zu schaffen.

Paul Spiegel will mit seiner Rede mehr Hilfe der Menschen für Menschen erreichen. Das heißt er möchte das möglichst viele bzw. alle Menschen helfen wenn sie Fälle von Diskriminierung beobachten, sei es Gewallt, Mobbing, Glaubensschändung oder ähnliches .

Er fordert vom Volk sich gegen Rechts zu wehren, in dem er zum Beispiel folgende Rhetorische Frage stellt: „Wollen sie eines Tages von Glatzköpfen und deren Vordenkern regiert werden?“. Um die Rede eindringlicher zu gestallten ist sie mit einigen rhetorischen Mitteln gespickt. Wie zum Beispiel Klimax, Rhetorische Fragen und Apostrophen um nur einige zu nennen. Klimax: „Heute vor 62 Jahren wurden in Deutschland Synagogen und Gebetshäuser angezündet und geschändet, jüdische Geschäfte geplündert.“(Z. 1-5), „... , wenn Menschen durch die Straßen gejagt werden, wenn sie öffentlich geschlagen, immer öfter auch getötet werden.“(Z. 13-15)
Rhetorische Frage: „ Können sie sich vorstellen, was in uns vorgeht, wenn wir erleben müssen, wie schon wieder deutsche Menschen unsere Synagogen anzünden, unsere Friedhöfe schänden, uns Mord- und Bombendrohungen ins Haus schicken?(Z. 17-19) (Gleichzeitig auch Klimax). „Wollen sie eines Tages von Glatzköpfen und deren Vordenkern regiert werden?“ (Z. 47-48 ). „Meine Damen und Herren Politiker: Überlegen Sie,… (Z.59).

Meine eigene Meinung spiegelt eigentlich die Rede wieder, da ich absolut der selben Meinung wie Paul Spiegel bin. Die Menschen, ob Deutsche oder andere Völker , dürfen nicht mehr weg sehen, man muss handeln, wenn man Zeuge solcher Taten wie Rechtsextremismus wird. Wenn viele Menschen so denken, können auch wirklich Änderungen erzielt werden!

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» NY-152 » Beiträge: 50 » Talkpoints: 0,74 »



Immer kommen so schöne Sonntagsreden. Inzwischen gibt es tatsächlich kaum noch Glatzköpfe. Dafür schreien nun ausländische Mitbürger Parolen wie "Kindermörder Israel" auf Deutschlands Straßen. Echter Fortschritt sieht anders aus. Die Verprügelung eines Juden durch einen jungen Syrer war eine Zäsur in Deutschland. Man hat 2015 und davor eben auch viele Menschen aufgenommen, die einen starken Hass auf den Staat Israel und dessen Bewohner haben. Und vor allem man hat kein Mittel dagegen.

Die Erinnerung an die Nazi-Zeit hilft oftmals nicht, weil viele Großväter damals in der Türkei, in Syrien oder in Rumänien waren. Warum soll so jemand Verantwortung für diese Zeit übernehmen? Daran ändert ein deutscher Pass wenig. Angesichts der Zuwanderung und deren Folgen müsste die Rede wohl doch etwas modernisiert werden.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 18.02.2019, 20:21, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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