Nichtstationäre Reha nach Bandscheiben-OP wegen Haustiere?

vom 01.02.2019, 15:26 Uhr

Eine Bekannte von mir hat mehrere Pferde und Katzen. Nun hatte sie eine Operation wegen der Bandscheibe. Weil sie ihre Tiere unbedingt jeden Tag sehen will, weigert sie sich eine stationäre Reha zu machen, obwohl die Ärzte dazu geraten haben. Eigentlich hat ihr ein fachkundiger Bekannter seine Hilfe zugesagt, wenn er dort übernachten darf. Findet ihr dies übertrieben oder richtig? Hattet ihr schon mal so einen Fall? Hättet ihr noch irgendwelche sinnvollen Tipps und Ratschläge?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Viele Patienten lehnen eine stationäre Anschlussheilbehandlung oder Rehabilitation ab und wünschen eine teilstationäre oder ambulante Versorgung. Eigentlich bevorzugen oft nur Hausfrauen die stationäre Versorgung, weil sie in den eigenen vier Wänden keine Ruhe bekommen.

Warum ein Patient eine stationäre Rehabilitation ablehnt, das ist doch unerheblich. Ob der nun seine Tiere, seine Kinder oder seinen Partner sehen möchte, im eigenen Bett schlafen oder selber kochen will, darauf kommt es nicht an.

Wichtig ist bei der Rehabilitation, dass der Patient die Maßnahme nicht ablehnt und gut mitmacht. Dazu sind Erkrankungen, die eine Rehabilitation erfordern, meist auch psychisch belastend. Daher ist es wichtig, dass das gewählte Konzept den Betroffenen nicht noch zusätzlich belastet und herunterzieht.

Wenn es ein entsprechendes ambulantes oder teilstationäres Angebot in erreichbarer Nähe gibt, das mit dem eigenen Auto oder einem Fahrdienst erreichbar ist, und der Patient ausreichend sitz- und gehfähig ist, dann spricht nichts dagegen.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


So lange hier alles umgesetzt wird, was der Arzt gesagt hat und man seine Ruhe findet, ist es doch nicht schlimm das Ganze auch zu Hause stattfinden zu lassen. Allerdings ist das sicherlich nicht so leicht umsetzbar, denn die Pferde wollen versorgt werden und das dürfte sicherlich nicht wirklich Bandscheibenschonend stattfinden können. Das ist jetzt natürlich mit einigem Aufwand verbunden, aber es bringt ja auch nichts, wenn sie woanders ist und Kummer hat, dann doch lieber zu Hause.

Vielleicht sollte man sich nochmal jemanden in der Hinterhand halten, der dann auch notfalls die Tiere versorgen kann, wenn man das selber noch nicht hinbekommt. Man kennt ja vielleicht auch andere Pferdebesitzer und eventuell kann da jemand auch aushelfen. Die Katzen sind ja sicherlich eher weniger das Problem.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich denke auch, dass es nicht relevant ist, warum manche Patienten eine stationäre Reha nicht machen wollen. Eine Bekannte von mir macht derzeit eine Reha und dazu wird sie jeden Tag abgeholt und abends wieder nach Hause gebracht, weil ihr das einfach wichtig ist, nachts zu Hause zu sein. Die Gründe sind andere, aber ich finde es auch einfach nur wichtig, dass die Maßnahmen durchgeführt werden, die nötig sind und dann ist das doch in Ordnung.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich finde es schon nachvollziehbar, wenn keine stationäre Reha machen möchte. Aus welchen Gründen auch immer, ist ja eigentlich egal. Da hat Cooper ja auch schon einige aufgezeigt. Ich denke, dass es sicherlich auch möglich ist, eine Reha ambulant zu machen. Ganz auf die Reha zu verzichten, ist sicherlich alles andere als gut. Aber wenn deine Freundin mit der Form besser zurecht kommt, dann sollte sie das so machen. Sie kann sich ja erkundigen, ob eine ambulante Reha in der Umgebung angeboten wird und überhaupt möglich ist.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Für die Reha selber ist der Unterschied doch recht gering egal ob nun ambulant oder stationär. Die Frage ist ja eher ob man wirklich immer problemlos zur ambulanten Reha kommt. Nicht überall sind entsprechende Einrichtungen vorhanden und abgeholt wird man nur bis zu einer bestimmten Distanz. Aber auch das dürfte für den Genesungsprozess eine untergeordnete Rolle spielen.

Was ich mir eher problematisch vorstellen würde, dass bei so einem Tierfreund höchstwahrscheinlich die Grenzen des Machbaren und Erlaubten nach der OP sehr schnell nach oben verschoben werden und man sich dann zügig zu viel zutraut und vornimmt und eben auch Bewegungen macht und Belastungen hat, die man besser noch nicht machen sollte. So ein Pferd dürfte wohl eher wenig Verständnis dafür haben, dass der Halter gerade eine Bandscheibenoperation hatte. Aber das muss dann jeder für sich selber wissen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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