Der "umgekehrte Adventskalender" für Obdachlose

vom 02.12.2018, 18:02 Uhr

Ich habe eben von einer Aktion gehört, die ich sehr schön fand. Ein Verein hat jedem Mitglied eine Kiste gegeben. Dort sollen sie ab dem 1. Dezember jeden Tag etwas hineingeben, was Leute, die auf der Straße wohnen auch Nutzen und Freude bereitet. Und am 24 Dezember fährt die Obdachlosenhilfe dann mit den voll gepackten Kisten dorthin, wo die Obdachlosen sind und übergeben diese Kisten. Es werden mehr Kisten sein, als Obdachlose in dem Gebiet sind. Es machen wohl auch mehrere Vereine mit. In meiner Stadt ist das leider nicht und ich finde den Artikel auch leider nicht mehr, um zu schauen, wo das genau gewesen ist.

Die Idee fand ich sehr gut. Gibt es das bei euch? Habt ihr schon mal was davon gehört, würdet ihr da mitmachen und jeden Tag ein Präsent für die Obdachlosen in eine Kiste stecken und praktisch einen "umgekehrten Adventskalender" habt. Nämlich nicht rausnehmen, sondern reingeben. Ist so was gut durchdacht oder sollte man das eher nicht machen? Was spricht dagegen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich kenne so eine Aktion auch noch gar nicht, finde es aber erst einmal sehr gut, wenn das gut organisiert ist. Das würde ich schon wichtig finden, dass die Sachen bei den Obdachlosen auch ankommen und gerecht verteilt werden. Aber wenn das gewährleistet ist, dann finde ich die Aktion sehr gut und es zeigt auch noch einmal, dass hier die meisten Menschen das haben, was sie brauchen und auch an die Menschen denken sollen, denen es nicht so geht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich finde die Idee wirklich gut. Leider gibt es das bei uns nicht, aber wir wohnen ja auch nicht mehr in einer Stadt und ob es hier in dem kleinen Ort überhaupt Obdachlose gibt, wage ich fast schon zu bezweifeln, weil so viele Leute gibt es hier gar nicht. Ich finde es aber wirklich klasse, wenn man auch mal etwas zurückgibt und gerade wenn es richtig kalt ist, können die Menschen auf der Straße jede Spende gebrauchen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Fällt für mich eher in die Kategorie "gut gemeint". Ich meine, 24 verschiedene Dinge für eine Person, die ich nicht kenne und von der ich nur weiß, dass sie obdachlos ist, das ist nicht unbedingt einfach. Obdachlosigkeit bedeutet ja nicht, dass man keine persönlichen Vorlieben oder Abneigungen mehr hat.

Es gibt andere Aktionen für Obdachlose, die ich wesentlich sinnvoller finde. Zum Beispiel die Sockenaktion, bei der man die ungeliebten Socken, die man geschenkt bekommen hat, spenden oder natürlich auch welche kaufen kann. Socken findet man in den Kleiderkammern nämlich eher selten, aber warme Füße sind natürlich extrem wichtig wenn man im Winter die meiste Zeit auf der Straße verbringt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich höre von dieser Aktion gerade zum ersten Mal. Das mag aber auch daran liegen, dass ich nicht aus einer Großstadt komme, sondern aus einem etwas größeren Dorf, das zwischen den Großstädten liegt. Ich habe aber früher ehrenamtlich für die Tafel gearbeitet und dadurch so einiges mitbekommen, denn man kommt da ja meistens auch ins Gespräch.

Es kommt bei diesen Aktionen nicht immer darauf an, wie sinnvoll sie sind. Menschen, denen es richtig schlecht geht und die sich nicht nur beschweren, die freuen sich meistens schon über die Geste. Sie sind gerührt, dass sie nicht von der Gesellschaft total vergessen werden, denn dieses Gefühl haben sie oft. Sie fallen durch alle sozialen Netze und bekommen dies auch immer wieder zu spüren.

Also selbst wenn etwa eine Tafel Schokolade in diesen Paketen landet, ist es schön und gut, denn auch das zeigt, dass auch an diese Menschen gedacht wird und sie auch mal etwas bekommen, worüber sie sich einfach freuen dürfen und was nicht nur praktisch ist.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Was für eine tolle Idee! Auf jeden Fall mitmachen, finde ich - und weiterverbreiten! Und wenn man nicht weiß, was da rein könnte - warum nicht mal einen Obdachlosen vorm nächsten Supermarkt ansprechen und sich erkundigen, was neben warmen Socken, einem Schal, Handschuhen, einer Mütze, eine Alusitzunterlage, warmen Einlagen für Schuhe, einer Thermoskanne mit heißem Tee am Morgen, einer Decke, einem Zettel mit einem lieben Wunsch und Brief, einer Tafel Schokolade, einer Dauerwurst, Erfrischungstüchern für die Reinigung der Hände zwischendurch, einem Thermobecher, eine Tüte mit selbstgebackenen Weihnachtskeksen, Trockenobst, Studentenfutter, ... noch helfen könnte?

Vielleicht gibt es auch noch irgendwo einen trockenen Schlafsack, der vielleicht irgendwo unbenutzt in der Ecke des Dachbodens vor sich hingammelt und weggegeben werden kann. Ich denke auch, dass Schenken und Geben auch den Gebenden häufig selbst glücklich macht, das vergessen wir nur so oft - ganz abgesehen davon, dass bei den meisten von uns ja die Schränke laufend eine Entrümpelung brauchen können und da noch viele wertvolle Sachen dabei sind.

» Kirchenbotschafter » Beiträge: 91 » Talkpoints: 21,81 »


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