Wer ist schon mal an Falschgeld geraten?

vom 31.05.2012, 21:56 Uhr

Wenn ich in einem Geschäft mit einem 100 Euro-Schein bezahle, dann wird dieser mit einem Stift und einer Lampe geprüft. Oft wird es sogar mit kleineren Scheinen gemacht. Eigentlich denkt man ja dann, dass viele "Blüten" im Umlauf sein müssen, wenn man das schon so akribisch prüft. Aber ich bin noch nicht mit Falschgeld konfrontiert worden.

Wer von euch ist schon mal an Falschgeld geraten? Was wurde da gemacht? Das Gesetz sagt ja, dass sich derjenige strafbar macht, der Falschgeld besitzt oder dieses in Umlauf bringt. Und Unwissenheit schützt ja auch bekanntlich nicht vor Strafe. Also wie wird es gehandhabt, wenn einer an Falschgeld gerät und es weiter in Umlauf bringt, weil er nicht sieht, dass es Falschgeld ist? Wem ist das schon passiert?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wenn du mit Falschgeld zahlst und du wusstest nicht, dass es Falschgeld ist, passiert dir nichts, außer dass es dir weggenommen wird. Du hast dann Pech gehabt. Aber wenn du wissentlich mit Falschgeld zahlst, ist es eine Straftat. Ich habe Gott sei Dank noch nie Falschgeld in der Hand gehabt. Ich fürchte, ich würde es nicht erkennen und es weiter in Umlauf bringen.

Der Spruch "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht" steht nirgendwo in einem Gesetz, wird aber angewendet, wenn man eigentlich etwas nach gesundem Menschenverstand wissen müsste. Im Einzelfall ist es Auslegungssache. Wenn man zu dem Schluss kommt, dass du das Falschgeld wirklich nicht erkannt hast, bekommst du auch keine Strafe, wenn du damit bezahlst. Wenn es aber so schlecht gefälscht ist, dass es völlig unglaubwürdig ist, dass du es nicht erkannt ist und/oder du nicht glaubhaft erklären kannst, woher du es hast, könnten sehr wohl strafrechtliche Konsequenzen auf dich zukommen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Da man als Laie gute Fälschungen vermutlich oft nicht erkennt, kann man gar nicht wissen, wann und wie oft man eventuell schon Falschgeld in den Händen hatte. Und selbst Geldautomaten können unter Umständen Falschgeld ausgeben.

Ich hatte vor einigen Jahren mal Geld abgeholt und war kurz darauf in einem Fast-Food-Restaurant. Ich gab einen zehn Euro Schein ab und wurde direkt sehr unfreundlich von der Kassiererin darauf hingewiesen, dass ich ihr unverzüglich einen echten Schein geben solle oder sie ruft die Polizei. Scheinbar wollte man keinen Ärger. Ich war sehr erstaunt, wusste in dem Moment nicht einmal wirklich worum es ging, da mir bei dem Schein auch nichts aufgefallen ist. Zudem war ich mir sicher, dass dieser aus dem Bankautomat kam. Ich gab ihr also einen anderen Schein und verschwand.

Später stellte ich fest, dass dieser Silberstreifen fehlte, ansonsten sah alles normal aus. Ich machte mich im Internet auf die Suche nach Informationen und las u.a. das es eigentlich gefälschten 10 Euro Scheine gibt, da sich Fälschungen wohl erst ab 50 Euro lohnen würden. Ebenfalls erfuhr ich, dass Geldautomaten, die in Filialen stehen durchaus Falschgeld ausspucken können, da nur eine einfache Prüfung stattfindet.

Ich fand heraus, dass es Fehldrucke gibt, manche davon sind sogar recht wertvoll. Jedoch war ich auch nach der Recherche noch unsicher, ob "mein" Schein nun echt ist oder nicht. Deshalb wagte ich mich kurz darauf mit Schein in eine Bankfiliale, vorsorglich ging ich schonmal davon aus, den Rest des Tages auf der Polizeiwache zu verbringen. Ein Mitarbeiter verschwand nach meiner Erklärung mit dem Geldschein und ich rechnete mit dem Schlimmsten. Jedoch teilte er mir danach mit, dass der Schein echt sei, ich ihn wieder mitnehmen können, er ihn aber auch gerne kostenfrei gegen einen "normalen" eintauscht. Ich habe den Schein wieder mitgenommen, hatte ihn ein Jahr bei mir bis ich ihn irgendwann versehentlich in einen Parkscheinautomaten steckte. Dieser hat ihn anstandslos angenommen.

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» Trisa » Beiträge: 3169 » Talkpoints: 61,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mir ist es gestern zum ersten und hoffentlich letzten Mal passiert. Ich hatte aus einem Automaten einen 50-Euro-Schein bekommen und wollte ihn ein paar Tage später auf meinem Konto einzahlen, um eine Bestellung bezahlen zu können. Der Automat zum Einzahlen sagte mir, dass er den Betrag aufgrund einer technischen Störung nicht meinem Konto gut schreiben konnte.

Es kam dann recht schnell ein Bankmitarbeiter und ich wurde nach oben in den Kundenbereich begleitet. Dort wurde mir mitgeteilt, dass der Schein falsch gewesen sei. Kurz darauf war dann auch schon die Polizei dort. Das Ende vom Lied war dann, dass mein Geld eingezogen wurde und nun eine Strafanzeige wegen Inverkehrbringens von Falschgeld gegen mich läuft.

Dass ich den Geldschein aus einem Geldautomaten habe, dass nicht einmal der Bankmitarbeiter die Fälschung erkennen konnte und dass sogar dieser komische Prüfstift den Schein als echt ausgab, zählte nicht. Die Polizei glaubt dem Automaten, dass der Schein falsch sein muss, und das reichte den Beamten für eine Strafanzeige. Dass der ausgebende Automat den Schein als echt ausgegeben hat, störte nicht. Da wurde mir nicht geglaubt.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



anlupa hat geschrieben:Wenn du mit Falschgeld zahlst und du wusstest nicht, dass es Falschgeld ist, passiert dir nichts, außer dass es dir weggenommen wird. Du hast dann Pech gehabt. Aber wenn du wissentlich mit Falschgeld zahlst, ist es eine Straftat.

Ich frage mich gerade, wie man denn zweifelsfrei erkennen möchte, ob eine Person die Wahrheit sagt, wenn sie tatsächlich nie bewusst Falschgeld in Umlauf gebracht hat oder ob sie lügt. Wird es nicht eher schwer, zu beweisen, dass man etwas nicht wusste? Das klingt zwar in der Theorie ganz gut, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Praxis da anders aussieht und dass man da durchaus mal Pech haben kann und einem nicht geglaubt wird, auch wenn man unschuldig ist.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Aus Erfahrung kann ich sagen das einem „Otto-Normal-Bürger“ nichts passiert wenn er unwissentlich mit einer Blüte bezahlt. Theoretisch stimmt es schon das man ja nicht beweisen kann das man es nicht wusste, aber die Polizei erkennt relativ schnell ob derjenige zum organisierten Verbrechen gehört oder eben nur jemand ist der Pech hatte und an Falschgeld geraten ist. Ich habe schon oft Menschen gesehen die aus Versehen Falschgeld in Umlauf bringen „wollten“ und kein einziger wurde deshalb von der Polizei belangt. Es wird einem das Geld abgenommen und man wird befragt woher man das Geld hat etc. ansonsten passiert einem in der Regel nichts.

Ein Laie erkennt einen gut gemachten gefälschten Schein einfach nicht. Ich bin in so etwas sehr geübt und selbst ich habe schon den ein oder anderen übersehen und habe das Falschgeld erst nach einer Überprüfung mit einer Maschine erkannt. Selbst Polizisten sind sich manchmal unsicher und Schicken das Falschgeld zur Bundesbank zur Überprüfung. Übrigens ist der Zwanzig Euro Schein der Schein der am häufigsten gefälscht wird. Das liegt daran das Zwanzig Euro Scheine leichter in Umlauf gebracht werden können gerade weil die meisten Läden nur größere Scheine prüfen. Bei den Münzen ist es übrigens die Zwei Euro Münze.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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