Wieviel Geld braucht ein Student im Monat?

vom 02.12.2009, 16:04 Uhr

Subbotnik hat geschrieben:Und: So schlimm ist ein Nebenjob nun auch nicht und je nachdem formt er auch den Charakter und den Umgang mit Geld - er verlängert aber oft das Studium gern um 1 - 2 Semester, wo ihr dann also nochmal 12 Monate weiterzuschießen müsst. Da muss man dann auch wieder rechnen, was günstiger kommt ;).


Naja kommt auf den Job an. Gibt ja da genug, in denen man zum einen keine große Ahnung haben muss, von dem was man macht und die dann auch nur 30-40 Stunden im Monat benötigen. Das dürfte für die meisten Studenten eigentlich schon drin sein. Ich kenne jedenfalls wenige, die nur wegen dem Nebenjob länger studiert haben. Bei den meisten, die jetzt doch etwas länger brauchen, kommen da auch andere Faktoren hinzu. Ein Auslandsaufenthalt, etwas Urlaub, Doktorarbeiten oder einfach generell Probleme mit dem ein oder anderen Fach, die auch andere ohne Nebenjob haben.

Man muss sich halt den richtigen Nebenjob raussuchen. Nachts kellnern, wenn man morgens in Seminaren oder Vorlesungen anwesend und fit sein sollte, ist da nicht so perfekt. Aber es gibt ja auch Jobs die man am Wochenende machen kann und da dann an 2 Tagen jeweils 5 Stunden arbeiten geht oder die Abends zu verträglichen Zeiten laufen. Damit kann man dann schon 30-40 Stunden im Monat abdecken ohne wirklich Zeit zu verlieren. Ich kenne jedenfalls nur wenige Leute, die nicht jeden Tag mehrere Stunden irgendeinen "Blödsinn" machen, statt die Zeit fürs Studium zu nutzen.

Ansonsten denke ich so wie die meisten hier, dass man schon einen Betrag um die 500 Euro rechnen sollte, je nach Bundesland und Stadt auch bis zu 700 Euro, mit denen man dann aber schon gut fährt. Für die Wohnung inklusive aller Nebenkosten kann man ja einfach mal schauen, was so ortsüblich ist. Da dürfte es wohl die größten Differenzen geben. Für eine 1-Raumwohnung um die 30m² inklusive aller Nebenkosten müsste ich etwa um die 250 Euro + Internet/Telefon/Fernsehen ausgeben, also dann schon mal 280-300 Euro. Geht aber auch günstiger oder teurer, je nachdem wo man wohnt und wie groß die Wohnung sein soll. WG-Zimmer oder kleine Wohnungen in Studentenwohnheimen gibt es auch mit allem drum und dran 100-150 Euro günstiger.

Dazu sollte man schon 100-150 Euro für Lebensmittel rechnen für eine Person, kommt aber auch etwas darauf an, wie groß da die Ansprüche sind, Nonameprodukte vom Discounter sind da natürlich billiger als wenn man auch mal teurere Markenprodukte kaufen will. Dann muss auch mal das ein oder andere Buch gekauft werden, wofür man auch schon mal 50 Euro im Monat rechnen sollte um auf Nummer sicher zu gehen. Aber es geht auch durchaus ohne, wenn man zusieht, dass man sich zeitig die Bücher in der Bibliothek ausleiht, aber da gibt es nie genug Bücher für alle, erst recht nicht die neusten Auflagen. Man muss also entweder sich immer frühzeitig darum kümmern oder schauen, dass man gleich in der Bibliothek lernt, da dort meistens noch Bücher stehen, die nicht ausgeliehen werden dürfen.

Als nächstes musst du dann auch schauen, wie gern dein Sohnemann mal Abends weggeht. Wenn er da schon recht gesellig ist, dann kommen da auch schon wieder einiges zusammen. da solltest du auch nochmal 50-100 Euro einrechnen oder hoffen, dass er sich lieber zu Hause mit Freunden trifft und da ein paar Flaschen Bier und ein paar Steaks am Wochenende reichen. Dann fährt man da natürlich wieder billiger.

Und obendrauf dann halt noch Studiengebühren und Semesterticket für den Nahverkehr. Es gibt Unis oder FH´s da kommt man mit 60-70 Euro für beides zusammen im Semester aus, also gerade mal 10 Euro im Monat, es gibt aber eben auch Unis da zahlt man schon 200 Euro für das Ticket und nochmal 500 Euro Studiengebühren, womit du dann nochmal locker 100 Euro im Monat rechnen müsstest. Ist natürlich immer schwer vorherzusagen, wie das dann aussieht, wenn dein Sohn studiert.

Rechnet man das zusammen, dann bist du bei mindestens 500 Euro oder eben auch mal 700 Euro. Die Zahlen die hier so bisher genannt wurden, sind also gar nicht so unrealistisch und du musst dann eben auch schauen wieviel du davon wirklich tragen kannst und danach entscheiden ob du deinem Sohn wirklich mal ohne weiteres 700 Euro zustecken kannst oder doch nur 300-400 Euro und den Rest muss er sich dann eben dazuverdienen oder zusehen, dass er weniger ausgibt.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich würde 750 Euro ansetzen, in größeren Städten kosten annehmbare Wohnungen doch eine ganze Stange Geld, selbst wenn man sich die Wohnung mit Jemandem teilt kommen schnell 300 Euro für Jeden zusammen (inkl. Heizung und Wasser), kann aber auch sein, dass die Mietpreise im Rheinland einfach nur riesig hoch sind, + Strom (30?) + Internet (20) + Essen und Getränke (mindestens 100) + Bücher (ich nehm jetzt aber erstmal 0 an, weil ich es für mein Argument nicht brauche) + Mobilität (mind. 60 Euro / Starter Ticket) ab 2013 verpflichtend GEZ für Jeden (13) + eventuelle Studiengebühren (ca 80), dann ergeben sich schon 603 bzw. 523 Euro an Kosten.

Und ich glaube, dass die Verpflegung auch schon knapp bemessen ist, wobei ja auch noch laufende Verpflichtungen wie Handyverträge oder Mitgliedschaft im Fitnesscenter berücksichtigt werden müssen sowie Kosten für die Erhaltung der Wohnung (Wenn zum Beispiel der Kühlschrank den Geist aufgibt). Und schon sind wir bei 700 Euro bzw. 620 Euro. Ohne Kosten für Privatvergnügen oder anderweitigen Luxus, wie mal eine Pizza bestellen, wohlgemerkt! Insofern ist es schon sehr teuer, wenn man nicht so nah an der Universität wohnt, dass man zuhause wohnen bleiben kann während man studiert.

Arbeiten gehen ist nicht bei allen Studiengängen einfach. Pharmazie ist beispielsweise schon ein Vollzeitstudium (40 Stunden / Woche) und es steht eigentlich immer irgendeine Klausur an. Da dann Abends einer regelmäßigen Nebenbeschäftigung nachzugehen dürfte sich auf jeden Fall in den Zensuren bemerkbar machen.

Was also tun? Ich weiß ja nicht, wie dick eure Brieftasche ist, wobei man ja schon annehmen kann, dass euer Einkommen im oberen Bereich liegt. Zu euren Gunsten könnt ihr berücksichtigen, dass während dem Studium Kindergeld gezahlt wird (bis 25 oder so), wodurch schonmal ~180 Euro von der Rechnung fallen. Im Zweifelsfall würde ich sagen, dass ihr einfach den kompletten Bafög-Satz zahlen müsst, mehr kriegen andere Studenten auch nicht (wobei die dann aber später die Hälfte zurückzahlen müssen) und wenns nicht reicht, dann muss eben ein Studienkredit aufgenommen werden. Viele Studenten müssen das ohnehin. Also ich könnte nicht ohne Studienkredit studieren z.B:

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mittlerweile sind die Studiengebühren ja schon vor Jahren abgeschafft worden, sodass der Teil schon mal weg fällt und die finanziellen Belastungen gesunken sind. Bücher kann man oft in der Bibliothek leihen oder kopieren. Da spart man schon mal Geld. Studentenwohnheime (sofern man einen Platz bekommt) sind auch sehr günstig und haben das Wlan bereits integriert. In der Uni gibt es auch kostenloses Wlan. Je nach Uni gibt es noch das Semesterticket, wodurch man auch wieder Geld spart.

Die Miete selbst hängt natürlich von der Größe der Wohnung und vom Wohnort selbst ab. Da wird keiner vernünftige Prognosen machen können bevor dein Sohn nicht den Mietvertrag unterschrieben hat. Auch spielt es eine Rolle, ob die Wohnung schon möbliert ist oder ob dein Sohn sämtliche Ausstattung noch kaufen muss.

Auf jeden Fall empfehlenswert wäre es, wenn dein Sohn sich um ein Stipendium bemüht oder aber einen Werkstudentenjob in der Uni annimmt, wenn er schon einige Semester studiert hat. Es ist sehr empfehlenswert, wenn er hinterher sein gelerntes Wissen auf Arbeit anwenden kann. Vielleicht stößt er auch auf eine Firma, die ihn haben möchte? So steigert er seine Attraktivität für den Arbeitsmarkt nach dem Abschluss und entlastet dich auch. Er darf als Student bis zu 20 Wochenstunden arbeiten, muss das aber nicht voll ausreizen. Viele Arbeitgeber sind flexibel und lassen die Studenten in den Ferien mehr arbeiten und in der Prüfungsphase eben weniger.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Täubchen hat geschrieben:Mittlerweile sind die Studiengebühren ja schon vor Jahren abgeschafft worden, sodass der Teil schon mal weg fällt und die finanziellen Belastungen gesunken sind.

Ich würde mal glatt behaupten, dass trotz weggefallenen Studiengebühren die Belastungen nirgends gesunken sein dürften. Dafür sind ja vielerorts die Mieten gestiegen oder sogar regelrecht durch die Decke gegangen. Auch die Idee mit dem Stipendium ist jetzt glaub ich nicht die eierlegende Wollmilchsau. Da steckt ja auch viel Arbeit und Zeit drin. Geschenkt kriegt das niemand. Dementsprechend dürfte das nur was für Leute sein, die von Haus Interesse an den Aktivitäten der Stiftung haben. Ansonsten kann man auch einfach arbeiten gehen, bevor man sich da für irgendwas jede Woche ein paar Stunden engagiert, an dem man eh kein Interesse hat.

Genauso kann man auch Blut oder Plasma spenden gehen, Experimente und Studien mitmachen. Aber das ist natürlich alles nicht planbar und kostet genauso Zeit. Ich denke eigentlich immer noch, dass man neben wirklich jedem Studium auch arbeiten gehen kann. Man muss ja keine 500 oder 700 Euro dazu verdienen. Teilweise reicht es ja auch einfach aus, wenn man zum Bafög oder der elterlichen Unterstützung mal 200 oder vielleicht auch 300 Euro dazusteuern kann. Und da man eigentlich in fast jedem Nebenjob um die 10 Euro oder mehr mittlerweile verdient sind das dann ja nur 20-30 Stunden im Monat. Also 5-6 Stunden in der ganzen Woche. Da kann mir keiner erzählen, dass man diese Stunden nicht überhaupt und sonst mit irgendwas anderem vertrödelt.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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