Wann Buch nicht im Fachhandel erwerben können?

vom 09.08.2018, 08:53 Uhr

Ich habe es nun schon zweimal erlebt, dass ich durch Zufall auf ein bestimmtes Buch gestoßen bin, dass mich durchaus interessiert hat. Meine erste Anlaufstelle ist dann immer Amazon. Dort schaue ich mir das Buch und dessen Beschreibung und auch die Rezensionen dazu an und natürlich auch, wo das Buch preislich liegt. In den beiden Fällen war es aber so, dass man das Buch nicht bei Amazon finden konnte. Auch in anderen Fachgeschäften wie Thalia und Co gab es dieses nicht.

Es war dann so, dass man das Buch nur über die Homepage des Autors erwerben konnte und ansonsten vielleicht Glück hatte, wenn man irgendwo auf Ebay ein gebrauchtes Exemplar gefunden hat. Ich habe mir eines der Bücher dann auch über die Homepage des Autors gekauft und es sehr schnell erhalten.

Ich frage mich, was denn der Anlass ist, dass manche Bücher nur über die Homepage des Autors zu kaufen sind. Einen Verlag wird dieser ja trotzdem brauchen, um das Buch über auf den Markt bringen zu können oder? Ist es nicht auch besser für die Verkaufschancen, wenn ein Buch auch durch den Fachhandel wie Thalia, Amazon und ähnliche verkauft wird? Hat das finanzielle Gründe?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Man braucht schon lange keinen Verlag mehr, um ein Buch zu veröffentlichen. Es ist schließlich nicht verboten, seinen historischen Heimatroman, den man sich in 20-jähriger Arbeit aus den Rippen geschnitten hat, auf eigene Kosten drucken und binden zu lassen und auf eigenen Kanälen zu verkaufen. Ich glaube, das machen mittlerweile relativ viele Leute. Oft sind solche Bücher zudem sowieso nur als E-Books erhältlich, weil da die Produktionskosten minimiert werden. Und gerade die jungen und/oder medien-affinen AutorInnen sind oft clever genug, ihre Werke über Social Media direkt an die Fans zu bringen und müssen sich nicht auf die schwerfälligeren Methoden des klassischen Buchhandels verlassen.

Die Idealvorstellung ist zwar nach wie vor, dass nur Bücher, die ein Minimum an Qualität liefern, einen Verlag finden, aber ich glaube nicht, dass das heutzutage noch so stimmen kann. Die Branche ist extrem hart umkämpft, und nur wenige große Verlage können es sich leisten, Nischen zu bedienen und nicht nur Vampirschmonzetten auf den Markt zu werfen, sondern vielleicht auch mal einen Lyrikband, der sich nur 500 Mal verkauft. Bei Nicht-Belletristik sieht es ähnlich aus, da kann man auch nicht jedes Nischeninteresse bedienen, wenn gerade alle Welt Zen-tangelt oder intervallfastet.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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