Wenn Tierzusammenführung nicht klappt, eines abgeben?

vom 26.07.2013, 14:35 Uhr

Wie ich in einigen Threads schon erwähnt habe, besitze ich Farbmäuse. Auch wenn viele Leute das nicht verstehen können und sie sogar eklig finden, so finde ich sie richtig putzig und liebe es, sie zu beobachten. Der einzige Nachteil ist wohl, dass sie nicht besonders lange leben. Wenn eine Maus zwei Jahre alt wird, dann ist das schon viel, drei Jahre war bisher das Maximum.

Wenn ein Tier stirbt, dann holen wir uns meistens wieder ein oder mehrere neue Tiere, weil Mäuse ja keine Einzeltiere sind. Da wir uns in der Zoohandlung selten entscheiden können, werden es dann meist gleich mehrere neue Tiere und die müssen dann mit den alten, noch lebenden zusammengeführt werden. Das läuft ehrlich gesagt nicht immer ohne Probleme ab. Oftmals jagen die alten Mäuse die neuen durch den Käfig und ich denke, dass sie auch durchaus mal beißen, auch wenn bisher kein Tier ernsthaft verletzt wurde.

Daher haben wir uns angewöhnt, die Mäuse erst einmal auf neutraler Fläche zusammen zu führen. Wir nehmen also eine Box und füllen da etwas Einstreu hinein und dann schauen wir, was passiert und können gegebenenfalls auch eingreifen. Meistens sind die Tiere aber spätestens nach einer halben Stunde ganz friedlich und wenn man sie dann in den eigentlichen Käfig bringt, dann schlafen sie auch zusammen an einem Fleck und kuscheln sich aneinander.

Bei der bisher schwierigsten Zusammenführung von alten und neuen Mäusen haben meine Mutter und ich uns dann aber ernsthaft Gedanken darum machen müssen, ob wir die neuen Tiere nicht wieder zurück in die Zoohandlung bringen. Nach einigen Stunden hat es dann zwar funktioniert und heute sind sie praktisch ein Herz und eine Seele, aber es sah damals wirklich nicht gut aus und bevor man zulässt, dass die Tiere sich gegenseitig ernsthaft verletzen, gibt man dann doch lieber einen der Streithähne wieder ab. Auch wenn es bei den Mäusen besonders weh getan hätte, denn das die als Schlangenfutter in Zoohandlungen enden, wenn sie nicht verkauft werden, ist mir durchaus bewusst.

Wie gesagt musste ich glücklicherweise diese Entscheidung bisher aber noch nicht treffen. Mich würde aber mal interessieren, wie ihr in so einer Situation handeln würdet. Dass sich zwei Tiere nicht verstehen kann ja bei jeder Tierart passieren, zum Beispiel können Hasen auch ziemlich giftig zueinander sein. Würdet ihr dann lieber zwei Käfige anschaffen und die Tiere getrennt halten oder eines wieder abgeben?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Gut, da Mäuse nicht so alt werden, läuft wohl alles etwas schneller ab. Aber ich würde nicht nach wenigen Stunden schon aufgeben. Das neutrale Territorium ist immer eine gute Empfehlung. Auch kann man sie vorher noch durch Gitterstäbe trennen, damit sie zwar aneinander schnuppern, sich aber noch nicht angreifen können. Dann muss man auch weniger Angst haben, muss selber gar nicht anwesend sein und hat dadurch mehr Geduld.

Ich hatte schon drei Zusammenführungen mit Kaninchen. Die Neuzugänge waren jeweils aus dem Tierheim. Wenn es tatsächlich Probleme gegeben hätte, hätte ich sie zurückgebracht. Schweren Herzens. Aber wenn die zwei nicht klarkommen, muss ich ja für jedes einen anderen Partner finden und Platz für vier Kaninchen schaffen. Und dann kann es ja auch immer so weitergehen. Wer sagt denn, dass der zweite Versuch klappt?

Bei so kleinen Mäusen ist es natürlich einfacher, zwei Mal Platz zu schaffen. Und dass du sie aus der Tierhandlung hast, erschwert das Zurückgeben natürlich auch. Aber gerade deshalb würde ich an deiner Stelle etwas sensibler und geduldiger bei der Zusammenführung vorgehen. Du sagst ja selbst, dass es bisher immer geklappt hat und sie unzertrennlich wurden. Mein neuestes Kaninchen habe ich jetzt zwei Monate und die kuscheln immer noch nicht. Für Tiere braucht man halt Geduld.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Naja, dass bestimmte Tiere sich untereinander nicht verstehen, kann immer passieren. Ich bin da allerdings bisher immer von vornherein drauf vorbereitet gewesen und habe damit gerechnet, bestimmte Tiere voneinander trennen zu müssen. Bei den Vögeln gab es damals so viele Käfige wie Vögel und als ich sicher war, dass alles gut funktioniert, gab es eine große Voliere für die Gruppe. Auch bei den Reptilien war mir vorher klar, dass es nicht leicht werden würde, sie zu vergesellschaften. Entsprechend habe ich damals nur so viele Tiere geholt, wie es mir auch möglich war, sie einzeln zu halten.

Ich bin schon sehr abgeneigt, ein Tier wieder wegzugeben. Immerhin übernehme ich mit dem Kauf die Verantwortung für das Tier. Wenn sich das neue Tier dann nicht mit dem Alten versteht, würde ich sie getrennt halten, soweit möglich. Gerade bei Kleintieren ist das in meinen Augen zumeist auch irgendwie machbar, weil sie eigene Bereiche haben. Schwierig wird es bei Hunden oder Katzen, die in der Regel frei im Haushalt leben. In dem Fall käme für mich dann auch eine Rückgabe in Frage.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich sehe das ein bisschen anders. Gerade bei Kaninchen und sonstigen Haustieren, die von Natur aus gesellig sind, würde ich wohl eher ein Tier wieder abgeben, als zwei Kaninchen oder Meerschweinchen quasi zu "Einzelhaft" in meiner Wohnung zu verurteilen.

Außerdem kann ich mir durchaus vorstellen, dass selbst bei getrennter Unterbringung die bloße Anwesenheit oder der Geruch des ungeliebten Artgenossen die Tiere in Dauerstress versetzen kann, gerade weil sie ja nicht fliehen können. Ich würde mich daher im Bekanntenkreis umhören, ob sich eine bessere Lösung findet oder, natürlich schweren Herzens, das Tierheim zu Rate ziehen.

Manche Tierarten sind meines Wissens für Einzelhaltung besser geeignet. Bei Reptilien wäre ein zweites Terrarium sicher eine praktikable Lösung. Allgemein sollte sich ja kein Tierhalter mehr Haustiere anschaffen, als bequem und artgerecht bei ihm leben können, aber das bedarf ja keiner Diskussion.

Generell sind Tierzusammenführungen oft nicht einfach, aber zu schnell die Geduld verlieren sollte man auch nicht. Meine Eltern haben sich vor etlichen Jahren eine Zweitkatze zugelegt, wovon der "Erstkater" natürlich alles andere als begeistert war. Da es sich jedoch um zwei Freigänger handelt, können die beiden Streithähne sich jedoch getrost aus dem Weg gehen. So ist ein wackeliger Waffenstillstand zustande gekommen: Wenn eine Katze einen Raum betritt, steht die andere meistens auf und geht raus.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Warum holst du dir denn Mäuse immer in der Zoohandlung? Schau doch mal im Tierheim und beim Tierschutz? Dort sitzen auch oftmals viele Kleintiere wie Farbmäuse und andere. Ich denke, dass es im Zweifelsfall dann auch möglich wäre, dass Mäuschen wieder dorthin zurück zubringen, wenn die Zusammenführung mit den vorhandenen Mäusen so gar nicht klappt.

Ich denke, dass man je nach Art einiges an Vorbereitung braucht, um Tiere zusammenzuführen. Bei Katzen ist das ja auch nicht so einfach und da ist es oftmals sinnvoll, wenn sich die Tiere erst einmal nur riechen und dann irgendwann sehen können. Es spielt sicherlich eine Rolle wie man die Zusammenführung macht und wie viel Zeit man den Tieren lässt. Wenn wirklich alles versucht wurde und sich die Tiere einfach nicht verstehen, muss man ein Tier ja wieder abgeben. Bei mir wäre es dann aber auch das Tier, dass als letztes gekommen ist. Ich würde kein Tier abgeben, dass schon Jahre bei mir lebt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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