Welche Bedeutung messt ihr Umfrageergebnissen bei?

vom 30.04.2014, 14:34 Uhr

"Laut Umfrage..." heißt es oft, wenn man Berichte in der Zeitung liest. Aber welche Bedeutung messt ihr solchen Umfrageergebnissen bei? Denkt ihr dass solche Umfragen auch wirklich Bestand haben? Wie viele Leute werden bei einer seriösen Umfrage eigentlich befragt und vor allem welche Leute werden es sein? Werden nur Leute aus einem Gebiet befragt oder werden gleich viele Männer und Frauen befragt? Gibt es eine Regelung über die Altersgruppen, die befragt werden?

Welche Umfrageergebnisse sind eurer Meinung nach wirklich bedeutungsvoll und welche kann man grundlegend vergessen oder meint ihr, dass man alle Umfrageergebnisse in die Tonne hauen kann?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Natürlich gibt es keine Regelung. Wer sollte das denn regeln und bei jeder noch so belanglosen Umfrage dann prüfen, ob die Regeln auch eingehalten wurden? Wenn du deine Ergebnisse im wissenschaftlichen Rahmen verwenden willst und mit deiner Arbeit auch ernst genommen werden möchtest musst du natürlich schon gewisse Regeln einhalten, aber das ist deine eigene Entscheidung.

Wie viele Leute befragt werden und was für Leute befragt werden wird für jede Umfrage neu festgelegt, weil das natürlich vom Thema der Umfrage abhängt. Wenn ich zum Beispiel etwas über die Stimmung vor der Europawahl erfahren möchte werde ich mir Wahlberechtigte für meine Umfrage aussuchen. Wenn ich allerdings etwas über Schulreformen wissen möchte werde ich vor allem Kinder fragen, die bei meiner Europawahlumfrage überhaupt keine Rolle gespielt haben.

Und je größer die Gruppe ist, die ich als potentielle Kandidaten für meine Umfrage definiere, desto mehr Leute muss ich letztendlich auch befragen um ein repräsentatives Bild zu bekommen. Wenn zwanzig Anwohner von einer Baumaßnahme betroffen sind bekomme ich eine gute Vorstellung davon, was für eine Meinung vorherrscht wenn ich zehn Stück befragt habe. Wenn in einem Wahlkreis allerdings 20000 Wahlberechtigte leben kann ich absolut nichts über den Wahlausgang aussagen nachdem ich zehn Leute gefragt habe was sie gewählt haben.

Wenn eine Umfrage unter diesen Gesichtspunkten durchgeführt wurde zweifel ich natürlich nicht am Ergebnis und ich finde es in dem Zusammenhang auch immer total albern, wenn Leute darüber dann diskutieren, weil sie ja jemanden kennen, bei dem das ganz anders ist. Die haben den Sinn und Zweck von Umfragen überhaupt nicht verstanden. Woran man aber immer zweifeln kann ist die Interpretation von Umfragen, die wird ja häufig gleich mitgeliefert und ist nicht selten mit gewissen Vorurteilen oder Erwartungshaltungen behaftet.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Es kommt für mich immer darauf, wie repräsentativ eine solche Umfrage ist. Wenn jeder wild darauf los klicken kann oder jeder Anruf zählt, sind solche Umfragen für mich schlichtweg wertlos. Wahlumfragen sind dabei schon wesentlich seriöser, da hierbei eben ein repräsentativer Personenkreis befragt wird und die Ergebnisse bisher doch recht genau waren. Letztlich sind Umfragen aber immer auch Momentaufnahmen und Stimmungen können sich sehr schnell drehen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es gibt doch auch Studien, die auf die Befragung als Methode zurückgreifen. Ich war zum Beispiel als Werkstudentin an Querschnittsstudien beteiligt, wo dann über 1500 Menschen befragt worden sind und die Daten hinterher quantitativ ausgewertet worden sind. Geantwortet haben damals 700 Personen und das wurde dann auch analysiert. Bei einer "Umfrage" denken glaube ich viele an irgendeine Telefonumfrage oder dergleichen und verbinden damit irgendetwas unseriöses. Das muss aber nicht sein und hängt stark vom Thema und den finanziellen Mitteln ab.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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