Können sich Kinder heute nicht mehr selbst beschäftigen?

vom 29.07.2018, 12:51 Uhr

Bei uns sind mittlerweile seit zwei Wochen Ferien und wenn ich so nach draußen schaue, sehe ich immer häufiger Kinder, die nur mit ihren Handys beschäftigt sind. Wenn meine Kinder irgendwo anschellen und fragen ob Kinder rauskommen, heißt es ganz oft, sie sollen doch reinkommen, um mit der Konsole mitzuspielen. Überhaupt bekomme ich häufig mit, dass den Kindern langweilig ist und sie nicht wissen, was sie machen sollen.

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass das bei uns damals auch so war, obwohl meine Kinder in ähnlichen Verhältnissen aufwachsen. Wir wohnen in einer kinderreichen Siedlung mit mehreren Spielplätzen, einem kleinen Wäldchen und einigen Schleichwegen. Es gibt hier also viele Möglichkeiten seiner Fantasie freien Lauf zu lassen und Abenteuer zu erleben. Trotzdem sterben die Kinder hier vor Langeweile.

Oder sie wollen beschäftigt werden mit Schwimmbad, Freizeitpark oder anderen Freizeitaktivitäten. Das ist auch manchmal in Ordnung, aber ich habe den Eindruck, dass manche Kinder heute nur noch bespaßt werden müssen. Welche Erfahrung habt ihr gemacht? Ich finde diese Entwicklung sehr traurig und ermuntere meine Kinder immer wieder, selbst kreativ zu werden. Oft scheitert es aber an den lustlosen Freunden.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also ich hatte selbstverständlich auch die Möglichkeit, mit Konsolen zu spielen um meiner Leidenschaft zu frönen. Allerdings wenn Freunde kamen, dann hieß es auch, dass wir gefälligst bei schönem Wetter hinaus gehen sollten, um zu spielen.

So würde ich es auch handhaben und eigentlich mache ich es auch so. Ich habe so oder so das große Glück, dass meine Kinder lieber draußen spielen, wenn es schön ist, als herinnen zu hocken und vor der Konsole zu sitzen. Und wenn es ganz langweilig ist, dann gehen sie eben ins Schwimmbad, was doch auch in Ordnung ist, so finde ich.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 29.07.2018, 12:56, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich sehe die "Schuld" an der mangelnden Fähigkeit zur Selbstbeschäftigung weniger am Nachwuchs selbst, der jede freie Minute an Handy und Konsole verbringt, als an den erziehungsschwachen Eltern, die das nicht nur gestatten, sondern auch bewusst einsetzen, um mal "ihre Ruhe" von den Kids zu haben. Natürlich ist es ein anstrengender Job, die Kinder zu beschäftigen und es auch mal auszuhalten, wenn vor Frust über Wunschversagen eine ganze Zeit lang herumgekrischen und gejammert wird - aber dafür lernt der Knirps an dieser Stelle nun mal auch, dass nicht immer alles nach seiner Nase geht und dass er seine Zeit auch mal alleine füllen können muss.

Als ich klein war, brauchten meine Freunde und ich nicht viel mehr als die Welt vor unserer Tür und unsere eigene Fantasie, um stundenlang Beschäftigung zu haben. Selbst, wenn ich damals eine Konsole oder ein Handy besessen hätte, wäre der davon ausgehende Reiz vielleicht gar nicht so groß gewesen, weil ich einfach unfassbar viel Spaß hatte, mit anderen "Abenteuer in der Wildnis" zu erleben oder meine Lieblingshelden nachzuspielen. Meine Eltern haben das auch gefördert, indem sie mit mir auf Spielplätze gegangen sind, mir spannende Geschichten vorgelesen und zum Selberlesen gegeben haben und Treffen mit Freunden ermöglicht haben - auch, wenn die eigene Freizeit in den frühen Kindesjahren dafür etwas kurz kam.

Heutzutage ist es leider oft so, dass die Kinder vor TV, Konsole und Handy abgesetzt und allein gelassen werden, sodass es mich nicht wundert, wenn der Nachwuchs plötzlich völlig überfordert damit ist, wenn nichts davon mehr zur Verfügung steht. Die meisten haben ja nicht mal mehr Puppenhäuser, Kaufläden oder Stofftiere, weil die Eltern meinen, dass sie sich dafür ohnehin nicht interessieren. Nur kommt das Interesse daran ja auch nicht vom Himmel gefallen, sondern muss irgendwo angelernt werden. Ich finde es schon wichtig, Kinder auch in Ansätzen musikalisch, künstlerisch und sportlich anzuleiten, auch wenn das vielleicht nicht immer für helle Begeisterung sorgt. Ab einem höheren Alter kann man ja entscheiden, ob man dabei bleibt oder nicht - aber zumindest sollten die Möglichkeiten und die Auswahl der Freizeitaktivitäten einmal vorgestellt und aufgezeigt werden.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



MaximumEntropy hat geschrieben:Ich sehe die "Schuld" an der mangelnden Fähigkeit zur Selbstbeschäftigung weniger am Nachwuchs selbst, der jede freie Minute an Handy und Konsole verbringt, als an den erziehungsschwachen Eltern, die das nicht nur gestatten, sondern auch bewusst einsetzen, um mal "ihre Ruhe" von den Kids zu haben.

Den Eindruck habe ich ehrlich gesagt auch. Ich glaube, dass viele Eltern davon ausgehen, dass sie die Kinder irgendwie beschäftigen müssen und wenn die Kinder es eben gewöhnt sind, dass andere das Programm vorgeben und sie ihre Fantasie und Kreativität gar nicht mehr ausleben müssen, um sich zu beschäftigen, dann ist es klar, dass diese Fähigkeit dann zunehmend verkümmert und die Kinder dann überfordert sind, wenn Eigeninitiative gefragt ist. Da pauschal den Kindern die Schuld zu geben finde ich falsch. Das Problem ist doch viel vielschichtiger.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde nicht, dass man hier immer nur die Kinder in die Verantwortung ziehen kann. Immerhin werden diese ja erzogen und ihre Eltern prägen sie. Ich habe als Kind auch mal auf der Konsole gespielt, auch stundenlang mit Freunden, aber ich war eben auch genauso oft draußen und wurde von meinen Eltern auch nach draußen geschickt.

Ich glaube viele Eltern machen das einfach nicht mehr, weil das Kind ja ruhig ist, wenn es vor irgendeinem Gerät geparkt ist. Dennoch können sich ja Kinder sehr gut und fantasievoll beschäftigen, wenn man sie lässt. Setzt man das Kind also mal vor die Tür und schickt es spielen, wird das auch klappen. Wobei ich den Wunsch nach Freibad auch verstehen kann, wenn es draußen so warm ist. Eine gute Idee ist das also schon und auch nachvollziehbar, auch wenn es für die Eltern natürlich mit Aufwand verbunden ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ramones hat geschrieben:Dennoch können sich ja Kinder sehr gut und fantasievoll beschäftigen, wenn man sie lässt. Setzt man das Kind also mal vor die Tür und schickt es spielen, wird das auch klappen.

In welcher Welt lebst du denn? Schickst du deine Kinder alleine raus oder hast du draußen mal die Augen aufgemacht was bei den größeren abgeht? Wann hast du zuletzt ein Kind mit über 10 Jahren auf einem Spielplatz gesehen ohne das es ein Handy in der Hand hatte oder die Kippe? Findest du nicht mehr und kaum haben sie diese Dinger nicht mehr in der Hand, sind sie nicht in der Lage sich anderweitig zu beschäftigen. Alternative sind dann noch Dinge, die Geld kosten wie Freizeitpark, Kino, Schwimmbad und Co. Denn das hat man in seinen tollen sozialen Medien gesehen, damit ist man cool wenn man mitmacht und alles andere geht gar nicht und ist "peinlich".

Kinder sind nicht mehr in der Lage sich alleine zu beschäftigen und auch das mit der Fantasie was du angesprochen hast, macht die Erziehung bzw. die modernen Medien die überall auf die Kinder einprasseln mit dem zunehmenden Alter zunichte. Eltern sorgen mit ihrer eigenen Nutzung sehr viel zu diesem Bild mit bei, denn es gibt keine Straßenbahn und kein Bus, in denen man nicht Eltern sieht die mit ihren Smartphones am machen sind und das Kind dumm nebenbei sitzt oder auch damit ruhig gehalten wird. Schon mit denn ganz kleinen wird das gemacht inzwischen! Und da willst du etwas sagen, dass sich damit dann die Fantasie entfaltet wenn man die programmierten Spiele spielt, die nur wenige wenn überhaupt alternativen Wege zulassen? Oder etwas vorgekaut bekommen im Fernsehen, ohne sich darüber Gedanken machen zu müssen?

Konsole sitzen ist schön und gut, die Generationen haben sich gewaltig geändert. Meinen ersten Gameboy hatte ich mit 8 Jahren, den musste ich mit meinen drei Geschwistern teilen. Sprich jeder 15-30 Minuten pro Tag, danach war Ende und der nächste dran. Es gab kein "noch 5 Minuten" und keines ganzen Tag damit spielen, es hat sich untereinander geregelt. Hinterher hatte jedes Kind seinen Gameboy im Umfeld, die saßen nur noch davor und kamen nicht mehr raus, auch da es deren Eltern nicht interessiert hatten. Das war meine Erfahrung als Kind bereits mit diesen Medien und ich finde ein maßvoller Umgang damit enorm wichtig.

Aber was heute stattfindet ist definitiv zu viel, fängt schon an mit Kind 2 Jahre alt mit Smartphone, mit 4 Jahren dann das erste Eigene, vom Fernseher im Kinderzimmer, neben der Musikanlage und diversen Spielekonsolen mal abgesehen. Hat man nur noch das und bekommt auch nur das, dann verblödet das Hirn immer weiter und man kann sich damit nicht mehr beschäftigen.

Dazu auch die Erziehung, früher wurde das Kind mal schreien gelassen wenn es bockig war. Heute schämen sich die Eltern so sehr, dass das Kind dann seinen Willen bekommt oder bestochen wird. Es muss bespaßt werden, damit es ruhig ist und am Ende des Tages auch pennt. Daher werden die Kinder in zig Gruppen geschleppt, Kinderturnen, Vereine und Co in denen auch alles vorgekaut wird und nur die Bespaßung von außen erfolgt, ohne viel eigenes Nachdenken oder jemals gar Langeweile zu empfinden und sich aus dieser Not heraus, dann etwas eigenes Zurecht zu legen.

Sehe ich auch bei einer Freundin mit ihren zwei Kindern, jeden Tag zwei andere Aktivitäten, die Kinder sind unausgeglichen, zappeln herum und kaum schreien diese springt Mutti um sie zu bespaßen. Bub schreit mit Buch lesen, Mutti springt dabei kann er schon selbst lesen mit seinem Alter - ist einfach nur zu Faul. Darüber sollte man auch mal nachdenken, ob man zu dieser Generation Eltern gehört, denn viele merken das nicht einmal, sind aber bei diesen Sachen auch ganz groß mit dabei die eigene Brut zu verblöden.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


@Sorae: Ich finde deine Worte jetzt schon ziemlich heftig. Du kannst ja nicht von deiner Situation ausgehen und das verallgemeinern, dass es überall so zugeht. Also natürlich nehmen beispielsweise die Kinder, die bei mir in der Umgebung wohnen auch ab und an das Handy mit, dass sie erreichbar sind.

Mit der Kippe habe ich allerdings noch niemand erwischt. Außerdem, wenn das so ist, dann haben es unsere Großeltern und Eltern und wir selber auch schon einmal gemacht, das heimliche Rauchen. Und ich denke, dass man schon ab und an zu den Kindern schaut und sie nicht komplett ihrem eigenen Schicksal überlässt.

Also ich hatte bislang immer Glück, dass ich in Wohnungen gewohnt habe, wo man sehr gut zum Spielplatz dazu sieht. So kann man auch sehr schnell einschreiten, wenn etwas ist. Und ansonsten geht man eben immer wieder nachsehen, ob alles passt. Wenn es nicht passt, dann kommen die Kleinen doch so oder so alleine.

Es kommt doch auch immer darauf an, welches Alter die Kinder haben. Ich habe meine Tochter beispielsweise alleine auf den Spielplatz gelassen, sobald sie in der Schule war. Habe aber immer wieder dazu geschaut und bin vorbei gegangen und habe mit ihr ausgemacht, dass sie immer mal wieder nach Hause kommen soll, um zu sagen, dass alles in Ordnung ist.

Es war für sie eine tolle Erfahrung, hat ihr gut getan und ich denke auch nicht, dass es ihr geschadet hat. Im Gegenteil: Es war für sie motorisch und sozial sicher eine bessere Erfahrung, wie sie hätte sich mit Chips und Gummibärchen vollgestopft und wäre vor dem Fernsehen oder vor der Konsole gesessen.

Also ich finde schon, dass die soziale Isolierung durch den Gebrauch der Medien enorm zugenommen hat. Und das eben nicht nur bei den Kindern, sondern wir fungieren als Erwachsene hier als Vorbild. Diesen Schwarzen Peter haben wir uns selber zuzuschreiben. Der richtige Umgang und die richtige Dosierung mit den Medien haben viele von uns selber nicht im Griff!

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



nordseekrabbe hat geschrieben:@Sorae: Ich finde deine Worte jetzt schon ziemlich heftig. Du kannst ja nicht von deiner Situation ausgehen und das verallgemeinern, dass es überall so zugeht. Also natürlich nehmen beispielsweise die Kinder, die bei mir in der Umgebung wohnen auch ab und an das Handy mit, dass sie erreichbar sind.

Mit der Kippe habe ich allerdings noch niemand erwischt. Außerdem, wenn das so ist, dann haben es unsere Großeltern und Eltern und wir selber auch schon einmal gemacht, das heimliche Rauchen. Und ich denke, dass man schon ab und an zu den Kindern schaut und sie nicht komplett ihrem eigenen Schicksal überlässt.

Ich gebe das wieder, was ich hier sehe. Kinder in dem Alter auf dem Spielplatz die nur mit dem Handy in der Hand dort herum hängen und sonst nichts weiter. Gut ein paar Assis hast du dabei auch noch, die dort abhängen die Spielgeräte zu zerstören und alles zu verdrecken indem sie die Mülleimer umtreten, diese sind aber in der Regel auch schon älter als 10 Jahre, sondern bewegen sich eher zwischen 14-20 Jahren.

Rauchen auch keine Seltenheit, und da schaut niemand nach der Brut. Ich gehe auch stark davon aus, dass diese dort nicht wohnen wo sich getroffen wird da man hier zentral gut wegkommt durch die gesamte Stadt. Und nicht zu vergessen die Hundehalter, die die Spielplätze auch gerne dafür missbrauchen, dass Waldi dort kacken kann ohne das man es aufheben muss und gerade dort sind die Ältesten mit dabei von der Rolle mit "ich kann mich nicht bücken" oder die jüngere Brut, die den Hund ausführen muss und das "ekelig" findet und daher nicht macht, wenn man sie darauf anspricht. Der Hund wird auch widerwillig um den Block gezerrt, mit dem Smartphone in der einen, der Kippe in der anderen Hand.

Auch was sich in den Innenhöfen hier abspielt gleiches Bild. Kinder mit 8 Jahren, die nur mit dem Smartphone auf der Bank hängen. Das Fahrrad liegt als Alibi daneben wenn die Eltern mal vom Balkon schauen oder auch mal einer vorbei geht, was diese denn machen. Da wird das Smartphone dann schnell weg gepackt, eine Runde um den Block gefahren bis das Bild sich wieder bietet keine 2 Minuten später.

Ich kehre jede Woche bei mir vor dem Haus, alleine eine Schaufel voll sind jede Woche Kippenstummel die dort hingeworfen werden und da ich ein Haus in einer Seitenstraße mit "Familienfreundlichem" Wohnklima habe, sprich hier viele Familien mit Kindern zwischen 0-15 Jahren leben, die meisten Erwachsenen einer Vollzeittätigkeit nachgehen, bleiben nicht mehr viele übrig die das hier täglich in die Einfahrt schnippen oder hinter dem Busch stehen und sich eine nach der anderen durchziehen. Ich habe selbst geraucht, eine Schaufel voll entspricht etwa 4-5 Schachteln, pro Woche die ich hier aus meiner Einfahrt kehre. Wenn ich Urlaub habe oder von Zuhause aus arbeite, kann ich das Bild vom Fenster auch direkt mit verfolgen was sich dort abspielt und welches Alter dort steht. Aber, es ist nicht meine Brut und damit nicht meine Aufgabe, dass ich diese vom Rauchen abhalte, lediglich aus meiner Einfahrt fernhalte und auch meinen Sohn, vor diesem schlechten Vorbild und Einfluss.

Unterhaltungen in der Straßenbahn dazu, da geht es nur um Konsolen, Videospiele, das neuste Smartphone und das "normale" mit "treffen wir uns heute hier und da zum spielen" Fehlanzeige. Es wird sich verabredet zum gemeinsamen daddeln an der Konsole, damit geprahlt das die Eltern außer Haus sind oder bestenfalls noch mit Kino, Schwimmbad und Co weil "die Alten das Geld schon locker machen da das Taschengeld wieder nicht reicht." Verfolgt man diese Gespräche mit weiter, dann stellt man fest, dass nicht die "Alten" knausrig sind sondern der Brut schon 50 Euro im Monat in den Hals werfen, diese damit aber keine Woche auskommen bei ihren kostspieligen Unterhaltungen.

Auch im Unternehmen sehe ich es bei mir was da inzwischen heran kommt, und das sind nicht alles mehr Kinder. Das sind Menschen zwischen 16-25 Jahren die sich auf Praktikastellen bewerben, eine Ausbildung machen wollen etc. im Wartebereich sitzen diese nahezu durchgehend mit ihren Smartphones und starren darauf. Kaum einer schafft es sich hinzusetzen ohne das Ding in der Hand, eine Zeitung zu nehmen die dort liegt oder gar sich mit anderen zu unterhalten, die dort ebenfalls sitzen und warten auf das Gespräch. Das warten generiert schon Langeweile, die einfach mit dem Smartphone übertüncht wird.

Gruppensituationen im Vorstellungsgespräch? Künstlich wie aus einem Drehbuch abgelesen und gelernt (gibt genug Anleitungen Online zum Verhalten) und die Vorschläge gehen nur in den Bereich der modernen Medien. Eine ganz normale Karte auf den Tisch gelegt und gefragt, wie der schnellste Weg von A nach B ist und wie man hinkommt, ernüchternd. Fragen zum eigenen Stadtbild an dem man täglich vorbei geht, ebenfalls nichts. Smartphone würde diese Fragen beantworten, aber dank diesen Dingern sind diese jungen Menschen unaufmerksam und unkonzentriert auf ihre Umwelt und je mehr sie fixiert sind auf diese Dinge, desto schlechter kann man ihnen auch neues beibringen.

Ich sehe es jeden Tag wie die Generationen mehr und mehr verkommen und ich schließe meine Generation davon absolut nicht aus, ganz im Gegenteil, sie ist einer mit der Verursacher davon! Sie geben das weiter an die Kinder, die Wissen es nicht besser und machen es einfach nach. Nicht nur Eltern bieten das schlechte Vorbild, sondern jeder der dauerhaft mit diesen Dingern vor dem Gesicht herum rennt, sich die Ohrstecker rein packt und Musik aufdreht, ganz gleich wo sie sich befinden.

Es sind bedauerlicherweise Ausnahmen, wenn ein Kind in dem angesprochenen Alter sich noch auf die Schaukel setzt, die Rutsche nutzt und solche Dinge zumindest für diese Gegend hier. Je kleiner die Kinder sind, desto eher sind diese noch am spielen auf diesen Spielplätzen aber ab dem Schulalter ist da eher "abhängen" und abgammeln angesagt mit dem Smartphone - welches das Kind erhalten hat, damit es erreichbar ist und nicht damit es den ganzen Tag damit vorm Kopf durch die Gegend rennt. Nur überwacht das draußen kaum einer.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


@Sorae: Mir ging es eher um deinen Umgangston Ramones gegenüber. Es steht doch jedem hier frei, seine Meinung zu äußern. Außerdem muss man wie gesagt die einzelnen Orte unterscheiden. Natürlich macht es einen Unterschied, ob meine Kinder in Berlin-Kreuzberg aufwachsen oder in Endingen.

Da kann man doch nicht andere User hier als dumm hinstellen, nur weil sie eine andere Meinung haben und diese vielleicht sogar zurecht vertreten, weil es eben nicht überall so zugeht. Die einfachste Lösung ist übrigens, den Kindern das Smartphone weg zu nehmen, wenn man das Gefühl hat, dass der Schuss nach hinten los geht.

Ich habe das jetzt einmal fast ein ganzes Jahr gemacht und hatte ein ganz anderes Kind zu Hause. Vielleicht auch ein Tipp für die Eltern, die es auch so sehen, dass die junge Generation mit Smartphones verloren ist. Wegen den Kippen, tja wenn das bei euch so ist, dann musst du eben vermehrt zu deinen Kindern schauen oder kannst sie eben nicht unbeaufsichtigt dort spielen lassen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke nicht, dass Kinder Schwierigkeiten haben, sich zu beschäftigen. Wenn Kinder auf der Konsole oder am Handy spielen, beschäftigen sie sich damit doch auch. Es ist ja egal ob sie nun draußen spielen oder drinnen an der Konsole hängen - eine Beschäftigung ist ja beides. Es ist ja nicht so, dass Kinder heutzutage keine Idee mehr haben, was sie machen könnten. Möglichkeiten etwas zu machen, gibt es noch immer genug.

Dass einem als Kind aber auch mal einen Tag langweilig ist, kommt vor und ist ganz normal. Ich bin Einzelkind und habe damals sehr viel mit Freunden unternommen und war extrem oft und viel draußen. Nicht immer haben meine Freunde eben Zeit gehabt, so dass ich mich dann auch selbst beschäftigen musste.

Ich habe auch oft alleine draußen Zeit verbracht, indem ich Inline Skates oder Fahrrad gefahren bin. Oder ich habe mich drinnen selbst beschäftigt. Aber manchmal war mir eben trotzdem langweilig. Das kam nicht so oft vor, aber es war schon so. Und obwohl ich so viel Zeit draußen verbracht habe, habe ich eben auch schon damals eine Konsole gehabt und auch gerne ab und zu darauf gespielt.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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