Fällt es euch schwer einer Tierarztbehandlung zuzuschauen?

vom 13.11.2014, 09:16 Uhr

Eines meiner Geckos musste vor kurzem zum Arzt und die Tierärztin hat das Tier relativ grob behandelt. Bei einem Reptil hat sie offenbar direkt damit gerechnet, dass es versucht zu fliehen oder sie zu beißen und sie hat die Hand direkt von hinten an den Kopf herangeführt und den Kopf gepackt. Mir fiel es ehrlich gesagt schon sehr schwer da zuzuschauen, denn so wird mein Gecko ansonsten ja nicht behandelt und es dachte sich wahrscheinlich auch, ah jetzt komme ich mal aus meiner Dose raus und laufe ein bisschen auf dem Tisch hier rum. Aber nichts da. Ich habe die meiste Zeit dann auch in eine andere Richtung geschaut, bis die Ärztin das Tier wieder zurückgesetzt hat.

Bei anderen Leuten war das aber offenbar auch nicht anders. Eine Frau kam mit einer großen Kiste in der sich offenbar ein Falke befand. Der Falke schrie bei seiner Behandlung unaufhörlich und die Besitzerin ist währenddessen auch aus dem Behandlungsraum herausgekommen und ist davor im Gang auf und ab gegangen. Die meisten anderen Tierhalter sind drin geblieben, aber viele hatten wohl auch Tiere ohne großartige Erkrankungen dabei und da kann man natürlich auch drin bleiben.

Wie ist das bei euch, könnt ihr zuschauen, wie euer Tier behandelt wird, wenn es während der Behandlung auch notwendigerweise teilweise etwas härter angefasst werden muss? Ertragt ihr das oder wird euch das auch schon zu viel? Mir tat das schon ziemlich im Herzen weh, das ansehen zu müssen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich lasse keines meiner Tiere beim Tierarzt allein. Mir macht das aber auch nicht viel aus, ich finde es eher sehr interessant. Daher fixiere ich meine Hunde selbst und übernehme auch einige Aufgaben, weil sie sich das von mir besser gefallen lassen.

Um einen Abszess zu spülen oder eine Kralle zu ziehen, müsste der Tierarzt denen einen Narkose geben. Ich darf das auch ohne, also übernehme ich den Job. Das ist dann weniger belastend für die Hunde. Aber ich assistiere auch gerne bei einer Operation, dann sehe ich wenigsten genau, was mein Tier hat und wie es gelöst wurde. Vor langer Zeit habe ich das alles einmal gelernt. Warum sollte ich dieses Wissen jetzt nicht anwenden, nur weil es um meine eigenen Tiere geht?

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Je nach Tier ist es sicherlich angebracht, dass der Tierarzt dieses auch einmal ein wenig grober anfasst. Ob das nun bei einem Gecko unbedingt notwendig ist, kann ich mir nicht so recht vorstellen, da die ja nun nicht die notwendige Kraft aufwenden können, um gegen einen Menschen ankommen zu können. Wenn es sich nun um eine scheinbare 'Raubkatze' handelt, die ihre Krallen doch gern einmal zeigt oder einen Hund, der sich seinem starken Gebiss bewusst ist, dann ist wohl ein groberes und härteres Vorgehen einfach notwendig.

Denn auch wenn der Tierarzt ein Herz für Tiere hat, gebissen oder gekratzt werden die wenigstens Menschen gern. Ich unterstütze den Tierarzt dann lieber selbst und halte meine Babies dann lieber eigenhändig fest und beruhige sie, anstatt das von einer Tierarztassistentin machen zu lassen, da ich ja nun selbst am besten weiß, wie sich meine Katze oder Hund beruhigen lassen und wo sie sich auch lieber berühren lassen.

Es muss meiner Meinung nach ein guter Mittelweg gefunden werden, wie Tierärzte mit den Tieren umgehen und im Notfall muss man eben selbst einmal zu Hand gehen, wenn man nicht erträgt, wie mit den Haustieren umgegangen wird. Klar sollte aber sein, dass es sich in dem Moment für das Tier um eine Ausnahmesituation handelt und es dann auch nicht abschätzen kann, wer ihm wirklich Gutes will und ihm nicht wehtut und wer sozusagen der 'Böse' ist.

» LabelloTusse » Beiträge: 261 » Talkpoints: 63,93 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich bin glaube ich kein guter Zuschauer oder Helfer bei tierärztlichen Untersuchungen und Behandlungen, weil ich immer furchtbar Mitleid habe, wenn ich sehe, dass meine Tiere verängstigt sind oder ihnen etwas weh tut. Wenn ich das Gefühl habe, dass sie zu hart angefasst werden, ermahne ich den Tierarzt dann auch gerne mal, aufzupassen, dass er meinen Lieblingen nicht weh tut. Keine Ahnung, manchmal habe ich das Gefühl, dass ich beim Tierarzt mehr leide als meine Tiere.

Ich reiße mich aber meist zusammen, und ich lasse sie auch nicht alleine mit den Tierärzten. Wenn möglich, bin ich bei allem dabei und helfe mit. Das dauert dann manchmal länger als wenn Tierarzthelferinnen das machen würden, aber ich lege eben Wert darauf, dass meine Süßen wissen, dass ich sie nicht im Stich lasse.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wenn jemand meine Tiere zu grob behandelt, dann sage ich dies sehr deutlich und mache klar, dass ich das nicht möchte. Im Zweifelsfall halte ich das Tier dann selber fest.

Meistens habe ich dieses Problem aber auch nicht, da unsere Tiere überwiegend sehr gut mit dem Tierarzt kooperieren und sich unproblematisch behandeln lassen, auch wenn sie manchmal sichtbar gestresst und geängstigt sind. Da müssen sie leider durch. Niemals würde ich den Behandlungsraum verlassen und mein Tier dann alleine mit dem Tierarzt zurück lassen, ganz besonders nicht wenn ich der Meinung bin, dass dieser es gerade unnötig grob anpackt. Dafür wäre mir mein Tier zu wichtig. Ich würde mein Kind ja auch nicht alleine bei einem Arzt lassen! Das finde ich durchaus vergleichbar.

Einmal wurde meinem Pferd eine große Menge Blut abgelassen. Da fiel es mir erst schon schwer, dabei zuzusehen, weil ich Sorge hatte dass es gleich wegen dem großen Blutverlust einen Kreislaufkollaps erleiden wird. Nach wenigen Minuten hatte ich aber großen Gefallen daran, die Blutfontäne zu bestaunen. Es hatte durchaus etwas ästhetisches an sich, wie da das ganze Blut aus meinem Pferd herausschoss!

Ich fing es mit Eimern und Becken auf und kippte es dann in den Abfluss. Als mein Pferd dann doch ein wenig ins Wanken geriet, übergab ich diese Aufgabe an meinen Onkel und stellte mich neben es. Wäre es umgekippt, hätte ich zwar trotzdem nichts für ihn tun können, aber ich wollte ihm doch zumindest zur Seite stehen.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Mir fällt es überhaupt nicht schwer zuzuschauen wenn ein Arzt oder Tierarzt einen Patienten behandelt. Ich finde das sogar eher faszinierend und interessant und nutze die Gelegenheit dann gerne, um etwas Neues dazu zu lernen. Was bei mir nur gar nicht geht ist, wenn ich eben zuschaue(n müsste) wenn ich selbst der Patient bin. Ich kann nicht sehen, wie mir selbst eine Nadel verpasst werden soll oder dergleichen, aber bei anderen - egal ob Mensch oder Tier - kann ich Behandlungen sehr gut verkraften und sehen und bin da gerne Zuschauer.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Für manche spielt es sicherlich eine Rolle, ob es um das eigene Tier geht oder ein fremdes. Ich war bisher bei meinen Tieren auch immer dabei und helfe bei den Behandlungen so gut ich kann. Ich halte meine Tiere fest und versuche sie eben etwas zu beruhigen. Auch habe ich schon Behandlungen zu Hause weitergeführt.

Bei den Meerschweinchen kam es schon mal zu einem Abszess, dass dann mit Eiter gefüllt war. Der Tierarzt hat dies dann geöffnet und ich habe es täglich zu Hause selbst gespült und behandelt. Das wäre mir zu aufwendig gewesen, dafür dann jeden Tag die Strecke zum Tierarzt zu fahren, wenn ich das auch gut selbst übernehmen kann. Viele Untersuchungen und Vorgänge finde ich interessant, man lernt ja durchaus noch was und auch einiges über die Anatomie seines Haustieres.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ja das fällt mir in der Tat schwer, weil die natürlich jetzt auch keine Zeit haben, um jedes Tier ausgesprochen zärtlich zu behandeln und es wäre auch bei vielen Behandlungen eher kontraproduktiv. Schließlich werden es meine Katzen oder auch fast alle Tiere nie toll finden, wenn sie ein fremder anfasst, untersucht, eine Spritze verpasst und mehr. Meine sind dann eine Mischung zwischen ängstlich und ausgesprochen aggressiv.

Deswegen bin ich eigentlich immer dabei, und helfe bei den Impfungen, damit sie wenigstens ein vertrautes Gesicht dabei haben. Zur Not macht es auch gerne mein Freund. Das hilft zumindest ein Stück weit, wenn auch nur bedingt. Doch bei operativen Eingriffen wie einer Kastration bin ich natürlich nicht dabei, ebenso wenig wie bei einer Zahnangelegenheit, wo das Tier ohnehin sediert werden muss.

Es ist für den Besitzer wohl immer etwas schwieriger, die Tiere dann in anderen Händen samt der Art zu sehen, wie das Tier unserer Meinung nach behandelt wird. Man tut dem Tier ja eigentlich nicht weh, aber es sieht immer teilweise so grob aus, dass man als Zuschauer schon echt ein mulmiges Gefühl bekommt. Ich verstehe das.

Doch was leider sein muss, muss sein, sodass ich wirklich keine Wahl habe, als mir bis zu Sedierung alles anzusehen und danach verlasse ich auch dankbar den Raum. Am selben Tag kann man meine Katzen oftmals auch vergessen, weil sie wirklich sauer auf mich wirken.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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