Hohe Versandkosten bei schwerer Ware akzeptabel?

vom 29.06.2013, 15:57 Uhr

Frau A. bei einem großen Internetauktionshaus etwas über Sofortkauf erworben. Für beide Artikel hat sie zusammen 25 Euro bezahlt. Nun kam die Lieferung. Einmal verpackt in einem Paket zu etwa zehn Kilogramm und in einem Paket zu etwa zwanzig Kilogramm. Bezahlt hat der Verkäufer dafür knappe 17 Euro. Frau A. ist nun ziemlich sauer, weil der Versand so teuer war und noch nicht mal zum von ihr bezahltem Preis versendet wurde.

Ich kaufe ja auch gelegentlich im Internet, wie die meisten von euch sicherlich auch. Wenn ich bei Ebay was ersteigere und bezahle 7 Euro Versand für ein Postpaket, dann bin ich klar auch verärgert, wenn eine Warensendung für unter 2 Euro hier ankommt. Würde ich etwas Großes und vor allem Schweres bestellen, würde ich über die Preisdifferenz wohl hin weg sehen. Immerhin hat der Verkäufer ja auch mehr Arbeit mit dem Verpacken und vor allem dem zur Post schaffen.

Ich hatte vor Jahren auch mal schwere Dinge bei Ebay versteigert. Eigentlich verschicke ich solche Sachen gerne mit Hermes, weil der Hermes Shop gerade gegenüber ist. Die Käuferin bat mich aber, die Sachen doch bitte mit der Post zu schicken, sie zahlt mir die Versandkosten, die bei der Post eben auch teurer sind. Mir blieb gar nichts anderes übrig, als die Sachen eben in mein Auto zu packen und zu einer Postfiliale zu fahren, die einen Parkplatz vorm Geschäft hat. Bezahlt hat die Käuferin nur das Porto und innerlich habe ich mich schon ein wenig geärgert.

Rein vom Gefühl her, sind höhere Versandkosten als angegeben bei mir mehr akzeptiert, wenn die Ware eben schwer ist oder schwer zu verpacken ist und so weiter. Geht es auch da ähnlich? Oder seid ihr da auch kritisch, wenn der Verkäufer ein paar Euro mehr nimmt?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Ich finde, gerade bei Ebay weiß man doch vorher sehr genau, wie viel Versandkosten man zahlen muss. Und man kann doch nicht überrascht sein, wenn man ein T-Shirt kauft, 7 Euro Versand bezahlt und dann ein Päckchen mit einer 1,90-€-Marke drauf ankommt. Dann war doch schon vorher klar, dass 7 € zu viel sind.

Ich ärgere mich immer über Shops, die einfach einen Einheitspreis für Versandkosten haben. Dann kann man 50 Kilo Zeug bestellen und es kostet 8 €, aber genauso kostet es 8 €, wenn man nur eine winzige Kleinigkeit bestellt. Ich verstehe schon das System und es ist auch nicht das Schlechteste, aber für so ganz kleine Sachen sollte noch ein Sondertarif angeboten werden. Mir ist es aber auch schon passiert, dass ich die normalen Versandkosten bezahlt habe und bei der Rechnung dann Briefmarken dabei waren, weil sie wohl einen heimlichen Sondertarif hatten, von dem ich nichts wusste.

Die Geschichte mit dem Extrawunsch, dass das Paket bitte mit der Post, statt mir Hermes verschickt wird, sehe ich auch nicht so eng. Bei den wenigsten macht es so einen Unterschied, ob man zu Hermes oder zur Post fährt, wie bei dir. In meinem Fall liegen sie ungefähr 50 Meter auseinander. Das kann aber doch die Käuferin nicht wissen. Fragen ist ihr gutes Recht. Wenn man dafür mehr Geld haben will, muss man es sagen.

Wenn man zu den tatsächlichen Kosten für die Briefmarke noch was extra haben will, kann das natürlich bei einem großen Paket ruhig etwas mehr sein. Für einen Briefumschlag zahle ich ungern mehr, weil man die für einen Euro pro Hundert Stück bekommt. Also würde ich auch nur einen Cent dafür zahlen wollen. Aber für einen großen Karton ist es in Ordnung. Und auch ein schweres Paket zu verschicken, kann ruhig etwas teurer sein als einen Umschlag in einen Briefkasten zu stecken. Aber dabei geht es um wenige Euros.

Ich würde mal sagen, die Hälfte der Versandkosten kann man maximal nochmal oben drauf packen. Mehr nicht. Ich finde, es sollte einfach vorher klar sein, wie viel Versandkosten auf den Käufer zukommen. Dann gibt es auch keine Probleme. Denn dann hat er sich mit dem Kauf damit einverstanden erklärt und kann sich nicht im Nachhinein beschweren.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich sehe es auch so, dass man ja vorher weiß, wie viel es kostet. Es wird bei eBay ja angegeben und dann gibt es eigentlich auch kein Rütteln mehr. Wenn ich den Preis noch in Ordnung finde, dann zahle ich ihn eben und wenn mir die Versandkosten zu hoch erscheinen, lasse ich es eben sein. Man weiß ja ungefähr was es kosten sollte und dann kann man abschätzen, ob es das auch wert ist und wie viel draufgeschlagen wurde. Ein bisschen extra ist oftmals für den Verkäufer angegeben. Das ist soweit auch nicht schlimm, wenn der Gesamtpreis passt.

Ich finde Sonderwünsche auch nicht schlimm. Immerhin ist es ja so, dass manche Firmen einfach nicht so gut sind, wie andere. Bei uns funktioniert Hermes auch nicht so gut, weil der Hermesbote die Pakete immer erst liefert, wenn man angerufen hat. Da würde ich dann auch einen Mehrpreis für zahlen und denke auch, dass das fair ist, wenn man dafür extra Wege in Anspruch nehmen muss. Auch das Gewicht ist mir ein paar Euro mehr schon wert. Wenn eine Sache schwer ist, kann ich auch ein paar Euro mehr geben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Bei eBay sind die Versandkosten doch immer angegeben. Mehr muss man nicht akzeptieren. Ich bezahle nur das, was angegeben ist. Wenn mehr verlangt wird, kannst Du vom Kauf zurücktreten. Der Verkäufer (und auch der Käufer) weiß doch vorher, was das Ding wiegt, was er verkauft. Ich verstehe daher die Frage beziehungsweise das Problem nicht so ganz.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin da ganz anderer Meinung. Wenn man etwas im Internet auf den diversen Auktionsportalen verkauft, dann sollte man die Höhe der Versandkosten so berechnen, dass das Porto und die dazu gehörigen Verpackungsmaterialien vom Käufer bezahlt werden. Der Aufwand und die eventuellen Spritgebühren und, was einige Verkäufer zu dem noch gerne bezahlt wollen haben, finde ich sehr dreist. Immer hin entscheidet sich der Verkäufer dazu, seine Artikel auf den Auktionsseiten einzustellen und zu verkaufen. Zu dem gibt der Verkäufer letztendlich an, womit er den verkauften Artikel verschickt, sodass der Verkäufer von vorne rein weiß, welchen Weg er auf sich nehmen muss, bevor der Artikel verkauft wird oder verkauft wurde. Somit bin ich der Meinung, dass es einfach nur eine dreiste Abzocke ist, wenn die Verkäufer mehr Versandkosten bezahlt haben wollen, als man letztendlich bezahlen müsste, für das verschicken des Paketes.

Ich habe auch vor Kurzem etwas bei eBay gekauft. Das Paket war sehr leicht und trotzdem musste ich 6,90 Euro Versandkosten bezahlen. Ich dachte mir erst, dass das schon in Ordnung sei, da das Paket mit ­DHL versendet werden sollte und da ich ein heiles Paket mit funktionierendem Inhalt haben wollte, sollte das Paket versichert versendet werden. Letztendlich wurde mein gekaufter Artikel für 1,45 Euro per Einwurf-Einschreiben versendet. Das Einwurf-Einschreiben war nicht versichert und gar nichts, sodass ich den Verkäufer angeschrieben habe und der leider aber keine Einsicht gezeigt hat und die Differenz verlangt hat, weil er das Einwurf-Einschreiben ausdrucken musste und dafür wird bekanntlicherweise Tinte, Strom und Papier verbraucht.Zu dem musste er das Einwurf-Einschreiben zur Post fahren und desgleichen. Also meiner Meinung nach sind die Mehrkosten nicht gerechtfertigt, aber ich habe die Differenz nicht zurück bekommen.

Wenn der Käufer verlangt, dass das Paket mit einem anderen Unternehmen versendet werden soll und der Verkäufer letztendlich dem Willen nach kommt, dann hat der Verkäufer in meinen Augen selber schuld. Da braucht sich der Verkäufer nicht darüber aufregen, dass er nun Spritkosten aus seiner Tasche bezahlen muss und der Aufwand größer ist und er das nicht extra bezahlt bekommt. Immer hin hätte der Verkäufer sagen können, dass der Aufwand zu groß ist und das der Käufer dann mehr bezahlen muss oder er hätte auch einfach sagen können, dass das nicht geht, weil das angegebene Versandunternehmen direkt vor der Tür ist und er den Aufwand nicht auf sich nehmen möchte.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wenn ich etwas kaufe, sind die Versandkosten meisten klar ersichtlich. Ich als Käufer kann entscheiden, ob ich dies für den entsprechenden Artikel in Ordnung finde und bestelle dann. Finde ich sie zu hoch, bestelle ich eben nicht. Was viele Leute nicht verstehen, ist, das es zwischen Versandkosten und Portokosten einen großen Unterschied gibt. In die Versandkosten sind alle Kosten mit eingerechnet, die zum Versand des Artikels gehören: neben den reinen Portokosten kommen noch Kosten für die Verpackung, für das Verpackungsmaterial, Geld für den Sprit, den Weg, das Ausdrucken der Versandettiketten usw. hinzu. Das ist weder unverschämt, noch dreist, sondern einfach normal. Zu verlangen, dass der Verkäufer diese Kosten aus einer Tasche bezahlt und vom seinem Umsatz vielleicht noch Verlust macht, das ist unangemessen. Schließlich werden solche Dinge auch nicht von den Herstellern verschenkt oder fallen vom Himmel.

Wenn ich also etwas bestelle, egal, ob schwer, groß, klein oder leicht, kann ich mich im Vorfeld darüber informieren, welche Portokosten auf mich zukommen. Ist es für den Versand des Artikels notwendig, dass spezielles Verpackungsmaterial wie Luftpolster, Folie oder besonders stabile Umverpackung erforderlich ist, weiß ich im Vorhinein, dass die Gesamt-Versandkosten höher ausfallen als bei einem Artikel, der theoretisch ungesichert in einem Briefumschlag verschickt werden kann. Ich als Käufer muss die Versandkosten bezahlen (das ist auch gesetzlich so geregelt). Wenn der Verkäufer meint, er müsste noch 10Cent für einen Umschlag, Druckkosten und vielleicht noch einen € für den Weg/Sprit verlangen, ist das vollkommen oki. Ich als Käufer möchte den Artikel haben und natürlich auch, dass er gut und sicher verpackt auf die Reise geht. Wenn ich der Meinung bin, das die Gesamt-Versandkosten zu hoch sind, weil 5€ für eine einfache Verpackung und zusätzlich nochmal 2 oder 3€ für andere Dinge berechnet werden sollen, brauche ich bei diesem Anbieter ja nicht bestellen.

Was Anderes ist es -wie hier auch bereits angesprochen- wenn der Verkäufer einen Betrag für eine bestimmte Versandart angibt und dann doch eine preiswerte Alternative für den Versand nimmt. Geht der Artikel dann beim Versand verloren oder wird beschädigt, muss der Verkäufer haften. Egal, ob er privat oder gewerblich verkauft. Immer dann, wenn der Verkäufer von der ausgemachten und angegebenen Versandart abweicht, ist das nicht in Ordnung und kann eben Haftung nach sich ziehen. Da werde ich dann auch sauer, wenn mir sowas beim Entgegennehmen des Artikels auffällt.

» TheDutchess » Beiträge: 537 » Talkpoints: 0,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe noch in keinem Online-Shop etwas bestellt, wo die Kosten nicht absolut transparent gewesen sind. Ich habe bisher immer vorher erfahren können, wie hoch die Versandkosten sind. Da kann man doch bequem und leicht ausrechnen bzw. abwägen, ob man das Angebot annimmt oder ob man sich lieber nach günstigeren Alternativen umschaut. Aber das Angebot anzunehmen und sich dann hinterher darüber zu beschweren ist für mich ein Zeichen von Unreife und dass man seine Entscheidung vorher nicht gründlich genug durchdacht hat. Dafür fehlt mir jede Form von Verständnis.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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