Lieber ambulant oder stationär entbinden?

vom 02.03.2016, 09:28 Uhr

Ich war vor kurzem bei meiner Cousine zu Besuch und dabei kamen wir im Gespräch auch auf das Thema Schwangerschaft und Nachwuchs. Sie erzählte dann, dass sie beide Kinder ambulant entbunden hätte. Sie ist im Prinzip ins Krankenhaus gefahren, hat dort das Kind bekommen und ist im Prinzip direkt nach der Geburt aus dem Krankenhaus mit dem Baby nach Hause spaziert. Sie hat nach der Geburt nur noch gewartet, bis sie die Papiere alle bekommt.

Sie hatte aber auch Glück, es gab keine Komplikationen und die Geburt ging ziemlich schnell. Sie fühlte sich fit genug nach der Geburt, also hat sie das auch so gemacht. Es handelte sich um eine natürliche Geburt, also kein Kaiserschnitt oder so. Bei einem Kaiserschnitt sieht das ja wieder anders aus.

Sie ist die bisher erste und einzige Frau, die ich kenne, die ambulant entbunden hat. Die anderen waren alle schon mehrere Tage im Krankenhaus, egal ob Kaiserschnitt oder nicht. Laut einer Erhebung sollen im Jahr 2009 nur knapp 3,2% aller Gebärenden ambulant entbunden haben, was ich persönlich schon wenig finde.

Ist diese Form der Entbindung tatsächlich so wenig bekannt, dass die wenigsten das nutzen? Oder fühlen sich Frauen sicherer, wenn sie nach der Geburt noch einige Tage zur Beobachtung im Krankenhaus sind? Bei welcher Entbindung würdet ihr euch wohler fühlen und warum?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kann es dir nicht sagen. Normalerweise bin ich ja immer froh, wenn ich zu Hause im eigenen Bett liege. Ich hatte letztes Jahr bei einem Eingriff auch das Problem, dass ich nicht nach Hause gehen sollte, weil ich nicht verheiratet bin und auch keinen Partner habe. Ferner war ich auch allein im Krankenhaus erschienen und hatte nur eine Freundin gebeten mich abends abzuholen.

Es ginge halt nicht, dass ich in den ersten 24 Stunden allein zu Hause bleibe. Meine Eltern sind allerdings bei mir mit im Haushalt, nur kann man halt meinen Vater nicht lange allein lassen und die Busverbindung zum Krankenhaus ist schlecht. Das musste ich dann aber auch mehrmals im Krankenhaus erklären.

Daher bin ich auch was eine Geburt betrifft der Auffassung, dass man gut und gern heimgehen kann. Es ist ja im Normalfall auch ein natürlicher Vorgang, den die Natur nicht anders vorgesehen hat. Ich denke einfach nur, dass die Frau sich fit genug fühlen sollte, vielleicht auch Unterstützung hat und dass sie sich mit dem Neuzugang wohlfühlt.

Ich höre aber auch, dass Frauen gern ein paar Tage in der Klinik sind, weil sie dort eben mit dem Nachwuchs eher einen kompetenten Ansprechpartner und Hilfestellung haben, gerade beim ersten Kind, wenn man noch unsicher ist.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wenn nicht klar gewesen wäre, dass ich eine PDA benötige, um keinen Kaiserschnitt zu benötigen, dann wäre ich sofort wieder gegangen. Leider darf man das nach einer PDA nicht, außerdem dauert es einige Zeit, bis man wieder stehen kann.

Aber generell wüste ich nicht, was dagegen spricht, wenn alles gut gelaufen ist. Man fühlt sich schließlich fit wie Turnschuh und die Situation im Krankenhaus nervt eher. Der einzige Nachteil dabei ist, dass man dann die ersten Tage gleich unterwegs ist und die Kind in der Kinderarztpraxis natürlich anderen Keimen ausgesetzt ist als im Krankenhaus. Schließlich wird die U2 dann nicht im Krankenhaus gemacht. Aber sonst? Daheim ist es immer schöner.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich war 2 Tage nach meinem Kaiserschnitt wieder zu Hause, das sagt eigentlich schon wie sehr mir Krankenhäuser zusagen. Wenn ich natürlich geboren hätte, wäre ich auch nur für die Geburt ins Krankenhaus gegangen. Ich bin der Meinung, dass man zu Hause eher die nötige Entspannung findet und dann auch besser wieder zu Kräften finden kann. Im Krankenhaus konnte ich mich gar nicht entspannen, auch wenn es nicht natürlich war, aber ich wäre am liebsten sofort gegangen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Es kommt auch immer drauf an, ob es überhaupt angeboten wird von den Kliniken. Hier in der Region bietet es nur einer überhaupt an mit den ambulanten Entbindungen, alle anderen setzen den Stationären Aufenthalt voraus. Natürlich kann man dann immer noch sagen man geht, und entlässt sich auf eigenen Wunsch.

Ansonsten gibt es hier nur ein Geburtshaus, und wenn man dort entbinden möchte dann muss man sich so frühzeitig anmelden, dass das meistens dann eher Frauen sind die bereits das 2. oder 3. Kind bekommen und die keine Lust mehr auf Klinik haben. Diese haben dann auch die Routine mit einem Neugeborenen klar zu kommen.

Viele Mütter die ihr erstes Kind erwarten entscheiden sich für die Klinik und den Aufenthalt, da sie sich unsicher im Umgang mit ihrem Kind fühlen und das einmal gezeigt bekommen wollen. Zudem ist es gerade Anfangs noch praktisch wenn man Hilfe hat und nicht direkt alles alleine machen muss, denn so kommt man auch einmal zum schlafen. Bei anderen wird aufgrund von Komplikationen die Entscheidung abgenommen und es kommt nur noch die Klinik in Frage.

Bei mir war es so, dass ich auch die Entscheidung abgenommen bekommen habe. Ich wollte eigentlich in ein anderes Krankenhaus zum Entbinden, wurde dort aber aufgrund früherer Diagnosen nicht angenommen und so musste ich zwangsläufig in die Uniklinik gehen. Toll fand ich es dort nicht, kannte sie ja von vorher wenn ich selbst Patientinnen dort angeliefert habe. Ich wäre wirklich gerne in die andere Klinik gegangen, da dort ein anderer Umgangston herrscht.

Am Kaiserschnitt hätte sich auch nichts geändert und auch nicht das ich das mit den paar Tagen danach wirklich genossen habe, denn das war das letzte mal das ich durch schlafen konnte und sich jemand Nachts um mein Kind gekümmert hat. Gezeigt wurde mir dort nichts und auch kompetenter Ansprechpartner lassen wir einmal dahin gestellt. Aber es war praktisch wenn jemand anderes Nachts aufgestanden ist die Flasche gegeben hat, Windel gewechselt und man selbst weiter schlafen konnte.

Eine ambulante Entbindung kommt für mich ohnehin nicht in Frage, da ich keine Spontangeburt machen würde oder gar dürfte. Deswegen stellt sich mir die Frage auch gar nicht. Ich denke aber auch wenn die Frau Zuhause genug Unterstützung hat, spricht nichts dagegen direkt wieder heim zu gehen. Ist man komplett alleine Zuhause dann lassen sie einen auch nicht heim, wegen der möglichen Spätkomplikationen die auch nach einer Spontangeburt auftreten können.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich finde es okay wenn Frauen für sich entscheiden ambulant zu entbinden muss aber sagen, dass es für mich persönlich absolut nicht in Betracht käme. Ich hätte viel zu viel Angst, dass irgendetwas schief geht, die Nabelschnur sich im den Hals legt, ein Notkaiserschnitt durchgeführt werden muss oder anderes.

Da bin ich dann lieber an Ort und Stelle falls das passiert und kann mich besser entspannen weil ich mich sicher fühle. Die ein oder andere Frau fühlt sich aber vielleicht Zuhause sicherer ohne dass unzählige Menschen um sie herumstehen. Solange ein schneller Transport ins Krankenhaus gewährleistet wäre und eine Hebamme vor Ort, finde ich es okay wenn sich eine Frau für diesen Weg entscheidet.

Was den Aufenthalt nach dem Krankenhaus betrifft kann man denke ich auf den Rat der Ärzte vertrauen. War es eine normale Geburt ohne Komplikationen dann sind die meisten Frauen wahrscheinlich froh schnell wieder Zuhause zu sein und sich mit dem Baby einzugewöhnen. Wenn es allerdings Komplikationen gab oder mit Mutter oder Baby noch etwas abgeklärt werden muss würde ich eher im Krankenhaus bleiben anstatt dann noch ständig für Untersuchungen hin und her zu fahren.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Also wenn ich die Entscheidung selbst treffen dürfte und nicht durch medizinische Indikationen dazu gezwungen wäre, dann würde ich persönlich auch eher die ambulante Entbindung vorziehen. Krankenhäuser sagen mir so gar nicht zu, ich will da nur so lange wie es zwingend notwendig ist bleiben und keinen Tag länger. Aber leider kann man sich das nicht immer selbst aussuchen und wenn ein Arzt mir das aus medizinischen Gründen empfehlen würde, einen Kaiserschnitt durchführen zu lassen, dann würde die Gesundheit des Kindes mir natürlich vorgehen und ich würde auf eine ambulante Entbindung verzichten.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



bambi7 hat geschrieben:Ich finde es okay wenn Frauen für sich entscheiden ambulant zu entbinden muss aber sagen, dass es für mich persönlich absolut nicht in Betracht käme. Ich hätte viel zu viel Angst, dass irgendetwas schief geht, die Nabelschnur sich im den Hals legt, ein Notkaiserschnitt durchgeführt werden muss oder anderes.

Hast du eigentlich eine Ahnung, was eine ambulante Geburt ist? Du bekommst dein Kind ganz normal im Krankenhaus und gehst ein paar Stunden später wieder nach Hause. Was soll da bitte mit der Nabelschnur passieren? Oder warum sollte ein Kaiserschnitt nötig werden? Das Kind dann doch längst da und abgenabelt. :lol:

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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