Aus Kostengründen auf die Pille verzichten?

vom 12.06.2018, 06:21 Uhr

Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie sollen 25 Prozent der Hartz4-Bezieherinnen auf die Pille aus Kostengründen verzichten. Daher wird diskutiert, ob man die Pille für diese Gruppe kostenlos anbieten sollte, also vom Staat finanziert. Wenn ihr knapp bei Kasse wärt, würdet ihr persönlich auf die Pille verzichten? Oder würdet ihr woanders sparen? Wie sinnvoll ist es eurer Ansicht nach, gerade bei der Verhütung zu sparen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Es kommt sicherlich auch darauf an, warum eine Frau die Pille nimmt. Es kommt ja durchaus vor, dass auch medizinische Gründe und nicht alleine nur die Verhütung dahinter stecken. Allerdings würde ich doch schauen, dass ich Geld für die Pille habe. Mir wäre da doch wichtig, weniger Regelschmerzen zu haben und nicht so schlimme Beschwerden zu bekommen.

Inwieweit es sinnvoll ist die Pille für Hartz4 Empfängerinnen kostenlos zur Verfügung zustellen, ist fraglich. Bei denen die wirklich kein Geld dafür erübrigen können, wäre das sicherlich gut. Aber wie will man das kontrollieren können? Das stelle ich mir dann doch eher schwierig vor.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich finde es immer wieder süß, wenn es heißt: Dann muss man eben schauen, dass man Geld dafür hat! Fast so schön wie: Man muss mit dem zufrieden sein, was man hat! Hier muss ich immer einiges wegatmen, bevor ich mich ans Antworten mache.

Ich war glücklicherweise noch nie in der Situation, aber ich kann mir angesichts der üblichen Hartz IV Sätze durchaus vorstellen, dass in vielen Fällen Frauen nicht "schauen" können, dass sie sich die Pille leisten können, wenn sie vielleicht gerade so die Busfahrkarte oder den Sprit für den Trip zum Frauenarzt zusammenkratzen können. Und es ist ja nicht mit einem Besuch getan. Mein ehemaliger Gynäkologe hat mich halbjährlich antanzen lassen, und diverse hormonelle Verhütungsmittel sind nun mal wirklich nicht billig.

Aus feministischen Gründen wäre ich sowieso dafür, dass Frauen mit sehr geringen finanziellen Mitteln auch bei der Verhütung finanzielle Unterstützung zukommt, auch weil man als Mann gerade mal ein paar Euro für Kondome aus der Drogerie hinlegen muss, und die Ausgaben und das Theater für die Pille und Co. im Regelfall bei den Frauen hängenbleiben.

Und wieso sollte man gerade die Frauen bestrafen, die zwar einerseits vielleicht nicht den Lebensstil, die Zeit oder die Nerven für "alternative" Verhütungsmethoden haben, andererseits aber keine Kinder in die Welt setzen möchten, die sie sich nicht leisten können? Verantwortungsbewusster Sex sollte keine Frage des Geldbeutels sein.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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