Wie weit sollte religiöse Kunst gehen dürfen?

vom 10.06.2018, 08:29 Uhr

Ich las vor kurzem einen Artikel über eine katholische Gemeinde in Deutschland, in der man neuerdings die Ansicht vertritt, dass moderne Kunst den Gläubigen gar nicht schaden könnte. Allerdings ist umstritten wie weit religiöse Kunst gehen darf und ich habe auch schon Bilder von einer Neuinterpretation von Maria und dem Jesus-Baby gesehen, wo sie das Kind eben stillt. So eine Darstellung ist ja schon eher ungewöhnlich, da Maria sonst eher sehr bedeckt dargestellt wird.

Mich persönlich stören solche künstlerischen Darstellungen gar nicht, aber ich bin auch nicht gläubig, was vielleicht damit zusammenhängen könnte. Da hat man vermutlich eine andere Toleranzschwelle. Wie seht ihr das? Wie weit sollte moderne und religiöse Kunst gehen dürfen ohne die Gläubigen zu verletzen? Wo zieht ihr persönlich die Grenze und warum?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Darstellungen der stillenden Mutter Gottes gibt es schon seit dem Mittelalter zu Dutzenden. Wenn man “Maria lactans“ googelt, wimmelt es nur so von Abbildungen des meistens nicht gerade sehr bedeckten Busens der heiligen Jungfrau. Es gibt auch Darstellungen von Wundern und Visionen, die noch expliziter mit dem Thema umgehen, aber das erschreckt am Ende noch die Nicht-Religiösen. ;)

Stillen als anstößig zu empfinden ist eine relativ neue Erfindung, weil der weibliche Busen mittlerweile nur noch als Lustobjekt geduldet wird. Da ist es natürlich “eklig“, wenn man an seine eigentliche Hauptaufgabe erinnert wird. Früher war man da offener und hat den Tatsachen des Lebens eher ins Auge gesehen.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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