Bei mehrtägigen Klassenfahrten jeden Tag durchplanen?

Ich war schon auf einigen Klassenfahrten mit dabei, wobei drei davon eine ganze Woche gingen. Bei zwei von drei Klassenfahrten war es so, dass je nur ein einziger Tag nicht von den Lehrern durchgeplant wurde. Diesen Tag hatte man dann komplett zur freien Verfügung. Bei der anderen Klassenfahrt war es jedoch viel lockerer. Wir waren da alle schon volljährig, während nur ein Lehrer mit dabei war, der extrem locker war.

Jedenfalls durften wir die gesamte Woche in Berlin machen, was wir wollten. Er schlug zwar einige Unternehmungen vor und sagte, dass man sich ihm anschließen könnte, wenn man wolle, wobei man aber nicht dazu verpflichtet war. Im Endeffekt war es eine tolle Mischung aus gemeinsamen Unternehmungen und aus Selbsterkundung in kleinen Grüppchen. Wurde bei euch bei Klassenfahrten jeder Tag vom Lehrer immer voll durchgeplant oder durftet ihr quasi auch machen, was ihr wolltet? Was davon findet ihr besser?

Bei den Klassenfahrten die ich erlebt habe, war es auch meistens so, dass es zwar ein festes Programm gab, aber es war auch genügend Freizeit vorhanden. Allerdings durften wir da noch nicht so viele Unternehmungen alleine machen, da wir noch nicht das entsprechende Alter dazu hatten.

Später bei den Klassenfahrten in den höheren Jahrgängen sah das dann schon anders aus und wir durften auch in Gruppen machen, wozu wir eben Lust hatten. Man musste eben nur wieder pünktlich an einem abgesprochenen Treffpunkt sein.

Bis auf meine Abschlussfahrt waren schon alle Klassenfahrten komplett durchgeplant. Bei der Abschlussfahrt war es dann so, dass zwar die meiste Zeit auch verplant gewesen ist und wenn der Lehrer einen Termin angesetzt hat, dann mussten wir auch alle daran teilnehmen. Aber immer wieder mal hatten wir einen halben und einmal auch einen ganzen Tag zur freien Verfügung und dann konnten wir auf eigene Faust etwas unternehmen, was ich sehr angenehm fand.

Bei den meisten Klassenfahrten wurde im Vorfeld alles geplant. Erst als das Alter auch höher wurde, gab es durchaus auch einmal 1-2 Stunden Zeit in der man manche konnte was man wollte und man sich auch frei bewegen konnte. Ansonsten gab es meistens einen starren Plan, denn auch das Aufsichtspersonal musste entsprechend mitgenommen werden. Wenn sich hinterher viele kleine Gruppen bilden, dann muss die Aufsichtspflicht doch immer noch gewährleistet werden und ein Lehrer kann sich halt nicht in 5 Teile teilen damit er überall mit hin kann.

Auf der Abschlussfahrt war es ein wenig anders. Dort lag die Planung bei den Schülern alleine und es führte nur zum Chaos. Mal war der weg, dann ein anderer und im Prinzip ist nichts gelaufen weil sich einige nicht an die Vereinbarungen gehalten haben wie "seit um 10 Uhr dort" sondern erst um 12 Uhr dann gekommen sind. Das hat auch nicht unbedingt für eine gute Laune unter den Wartenden gesorgt. Von daher fand ich das mit einem festen Plan, an den sich jeder gehalten hat im Vorfeld, doch besser.

Bei uns war es mit zunehmenden Alter so, dass wir mehr Freizeit zur Verfügung gestellt bekommen haben. Wir haben zur Abschlussfahrt eigentlich kaum noch irgendwelche Dinge gehabt, die wir gemeinsam als Klasse machen mussten. Wir sollten zwar auch in Gruppen bleiben, aber daran hat sich nicht jeder gehalten, ich auch nicht, weil die anderen aus meiner Klasse mir einfach zu blöd waren. So bin ich dann alleine unterwegs gewesen.

Ist das nicht normal, dass man mit zunehmendem Alter mehr Freizeit und Selbstständigkeit zugesprochen bekommt? Ich kenne das jedenfalls gar nicht anders. Während die ersten Klassenfahrten sehr stark durchgetaktet waren auch wegen der obligatorischen Aufsichtspersonen, wurde das eben mit dem Alter weniger. So hatte ich in der 10. Klasse eine Klassenfahrt, wo wir auch einen Nachmittag für uns hatten von insgesamt 5 Tagen Reise. In der Oberstufe sah das dann noch einmal anders aus, aber da waren wir auch alle über 18 Jahre alt und waren selbst für uns verantwortlich. In dem Alter braucht man auch keine Aufsicht mehr.