Jahrelanger Auslandsaufenthalt eine Entfremdung?

vom 03.04.2012, 19:27 Uhr

Die Tochter meines Mannes ist schon seit Jahren in den USA. Irgendwie hat er das Gefühl, dass die Tochter ihm immer fremder wird. Er telefoniert zwar mit ihr, sie kommt auch fast einmal im Jahr nach Deutschland, aber dann ist sie immer nur einen Tag bei uns und sie schreiben sich auch viel. Ich habe meinem Mann gesagt, dass es wohl auch normal ist und dass sie ihr eigenes Leben führt. Sie ist fast 30 Jahre alt und da geht man auch innerhalb Deutschland den eigenen Weg.

Meint ihr, dass eher der jahrelange Auslandsaufenthalt an der Entfremdung Schuld ist oder denkt ihr, dass es innerhalb Deutschlands genauso gewesen wäre? Sicher ist Amerika nicht gerade um der Ecke. Aber wenn sie am anderen Ende von Deutschland wohnen würde, würden sie vielleicht mehr telefonieren, weil die Zeitverschiebung nicht ist. Aber dennoch ist es doch auch eine Entfremdung, oder? Welche Erfahrung habt ihr mit jahrelangem Auslandsaufenthalt gemacht? Welchen Kontakt hattet ihr mit der Familie? Hier geht es nicht nur um ein Jahr Auslandsaufenthalt, sondern um fast 10 Jahre.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich denke, dass man zu seinen Eltern ab einen gewissen Alter weniger Kontakt hat, aber dann beide Seiten wieder enger zusammenwachsen und sich auch wieder häufiger sehen wollen, was bei der Entfernung ja nicht geht. Sicherlich ist auch die Entfernung an einer Entfremdung Schuld, aber man kann nun nicht die Frage stellen, ob das auch in Deutschland passiert wäre, weil jeder anders ist. Nun finde ich aber, dass es ein bisschen komisch ist, dass sie immer nur für so kurze Zeit kommt, immerhin ist der Flug ja auch teuer. Vielleicht sollten die beiden mal skypen, da kann man sich ja sehen und so wird der Kontakt vielleicht auch wieder enger.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke, dass eine gewisse Entfremdung total normal ist. Selbst wenn man innerhalb Deutschlands lebt hat man doch irgendwann als "Kind" ein eigenes Leben. Vielleicht studiert man (neben dem Beruf) oder arbeitet oder man gründet eine eigene Familie. Man bekommt dann automatisch weniger Zeit, wenn man nicht gerade um die Ecke wohnt und sieht sich dann auch seltener. Natürlich ist die Zeitverschiebung auch ein Faktor, der nicht unterschätzt werden sollte, ich denke aber nicht, dass es am Ausland liegt, dass sich die Beziehung von Vater und Tochter so entwickelt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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