Sind gute Nachrichten zur Seltenheit geworden?

vom 17.04.2018, 10:45 Uhr

Oftmals ist es ja so, dass man im Alltag mit vielen schlechten Nachrichten konfrontiert wird. Das ist alleine schon so, wenn man den Laptop aufklappt oder den Fernseher einschaltet. Da wird dann schon über neue Katastrophen, Unfälle, Straftaten und andere negative Dinge berichtet.

Daher kommt es einem sicherlich oft so vor, als würde es kaum noch gute Nachrichten geben. Diese bleiben dadurch dann auch wohl länger im Gedächtnis, weil man ansonsten eher Negatives hört.

Sind für euch gute Nachrichten zu einer Seltenheit geworden? Bleiben euch diese auch länger im Kopf, weil es eher nur wenige davon gibt? Oder meint ihr, dass es eindeutig an der Einstellung eines Menschen liegt? Meint ihr, dass überwiegend nur noch über negative Dinge berichtet wird?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Meiner Ansicht nach ist Wahrnehmung selektiv. Wer immer nur die negativen Nachrichten sehen und hören möchte, wird diese eher filtern und sich merken, während die guten Nachrichten alle "gelöscht" werden. Es gibt doch so oft Meldungen über irgendwelche Hochzeiten und ständig bekommt jemand Nachwuchs. Sind das etwa keine guten Neuigkeiten oder was? Ist es keine gute Neuigkeit, wenn Menschen aus dem Umfeld die Ausbildung oder das Studium abschließen, eine Gehaltserhöhung bekommen oder den Krebs besiegt haben?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Schlechte Nachrichten sind zumindest in den Medien (die ja existieren, um sich zu verkaufen) immer interessanter als gute. Natürlich kommen jeden Tag soundsoviele Kinder gesund auf die Welt, es werden Hunde aus dem Tierheim gerettet und Krankheiten geheilt, aber das interessiert aus mir unerfindlichen Gründen sowieso nur bei "Promis", während ein Erdbeben oder ein Bombenangriff schon erheblich mehr Bilder und schaurige Tatsachen liefert.

Außerdem müssen Nachrichten ja auch immer etwas Neues bieten, was möglichst viele Menschen interessiert, und dazu gehören saftige Storys, die am Ende noch Gerüchte anheizen oder Vorurteile bestätigen/hinterfragen, nun mal eher als die erfolgreiche Einrichtung eines Naturschutzgebiets in Nicaragua.

Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass es mir psychisch erheblich besser geht, seit ich keine Nachrichtensendungen und -beiträge mehr verfolge. Wenn es wirklich wichtige Neuigkeiten sind, dringen sie schon zu mir durch, und es ist ja nicht so, dass die Opfer irgendwelcher Katastrophen tatsächlich etwas davon hätten, wenn sie mir aus der sicheren Distanz meines Fernsehsessels leid tun.

Und dass mir RTL2 und Co. irgendwelchen Promiklatsch als "positive Neuigkeiten" verkaufen, funktioniert bei mir leider nicht, weil ich die betreffenden Leute zu 99% gar nicht kenne und es mir von daher egal ist, ob sie heiraten und Kinder kriegen oder was auch immer.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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