Sollten andere Fächer in der Schule unterrichtet werden?

vom 13.06.2016, 00:19 Uhr

In der Schule lernt man ja so einiges. Manches kann man tatsächlich im späteren Leben gebrauchen, wie zum Beispiel Fremdsprachen. Doch oft wird darüber geklagt, dass man vieles später nie wieder braucht. Beliebte Klagepunkte sind Gedichtsinterpretationen, Kurvendiskussionen, oder auch gleich ganze Fächer wie Geschichte.

Auch wird häufig kritisiert, dass man nicht ausreichend darüber belehrt wird, wie man Verträge abschließt. oder auch eine Steuererklärung macht. Gibt es Dinge, die ihr gerne in der Schule gelernt hättet? Mit welchen Fächern würdet ihr den Unterrichtsplan erweitern wenn ihr könntet?

» Wasteoftime1398 » Beiträge: 158 » Talkpoints: 10,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Generell finde ich die Auswahl an Schulfächern, wie sie bei uns unterrichtet wurde, schon in Ordnung so. Immerhin geht es bei der Schule nicht primär rein darum, die Kinder auf das spätere Erwachsenenleben vorzubereiten, sondern zunächst einmal um einen Einblick in die Möglichkeiten, sich nach seiner Schullaufbahn beruflich weiter zu orientieren. Dass man sowohl geisteswissenschaftliche als auch naturwissenschaftliche und kreative Fächer belegen muss, um zumindest alle diese Bereiche einmal angeschnitten und ein Grundwissen darin erlangt zu haben, macht in meinen Augen also Sinn. Außerdem gehören Basics der Sprachen, Mathematik, Geschichte und Naturwissenschaften einfach zur Allgemeinbildung und sollten definitiv nicht zugunsten anderer Fächer vernachlässigt werden.

Dennoch fände ich es durchaus auch wünschenswert, wenn man überdies hinaus in der Schule ein wenig mehr mit typischen "Erwachsenenangelegenheiten" wie den von dir angesprochenen - nämlich Versicherungen, Verträgen, Bürokratie und Rechte sowie Pflichten eines Bürgers - konfrontiert werden würde. Auch stelle ich immer wieder fest, dass eine Menge Jugendlicher unserer sowie nachfolgender Generationen einfachste Aufgaben im Haushalt und im Alltag nicht bewältigen können, da sie sich niemals alleine damit auseinandersetzen mussten, und meiner Meinung nach gar nicht wirklich dazu in der Lage sind, auf eigenen Beinen zu stehen. Hauswirtschaftslehre wird an manchen Schulen zwar noch unterrichtet, aber bei uns stand es beispielsweise gar nicht mehr auf dem Lehrplan, obwohl ich es auch für wichtig halte.

Man muss allerdings auch einsehen, dass die Schule die Doppelrolle von Bildung und Erziehung nicht alleine schultern kann. Bei Angelegenheiten wie dem eigenständigen Leben und der Anpassung an die Gesellschaft mit den dazugehörigen Erfordernissen sehe ich also auch ganz klar die Eltern und Erziehungsberechtigten in der Pflicht, rechtzeitig dafür zu sorgen, dass ihr Kind Bescheid weiß, wie man kocht und Wäsche wäscht, Käufe tätigt, Verträge regelt, welche Versicherungen man wann benötigt, wer welche Steuern zahlen muss und wo man sich gegebenenfalls über diese Dinge informieren kann, wenn man doch einmal den Überblick verliert. In der Regel stellt das aber auch keine allzu große Herausforderung dar - denn solche Tätigkeiten gehören zum festen Alltag eines jeden Menschen. Man muss sich lediglich die Zeit nehmen und die Mühe geben, das Kind einzubeziehen und somit daran heranzuführen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Natürlich bekommt man in der Schule die Basics vermittelt wie Lesen, Schreiben aber auch die Grundrechenarten, sodass man im Alltag einigermaßen klar kommen würde, wenn man einkauft zum Beispiel oder eben andere ganz normale Dinge erledigt. Aber ansonsten ist die Schule doch eher dazu da, das Lernen zu lehren und nicht, alles zu vermitteln, was man wissen muss.

In der Schule muss man sich mit den verschiedensten Fächern und Themen herumschlagen und manche interessieren einen, andere wiederum sind total ätzend und langweilig und man will sie gar nicht haben als Schüler. Trotzdem muss man den Stoff lernen und sich für Tests und dergleichen vorbereiten, also muss man sich Strategien zurecht legen, wie man am besten und effektivsten lernen kann. Dabei werden im Laufe der Schulzeit sicherlich die verschiedensten Strategien ausprobiert bis man bei der Taktik bleibt, die am besten hilft.

Das ist doch auch nützlich für später finde ich. So etwas wie man Verträge abschließt oder sich bürokratisch durchs Leben schlägt, lernt man auch nicht in der Schule und ich habe das auch nicht durch meine Eltern gelernt, sondern mir selbst angeeignet, in dem ich die Informationen erfragt und recherchiert habe und mir auf meine eigene Weise einprägen konnte. Im Arbeitsleben wird es ja auch ähnlich verlangt, dass man sich das selbst aneignet, was man nicht weiß. Man kann doch nicht erwarten, dass die Schule einem wirklich alles vorkaut. Das ist bedingt durch den wissenschaftlichen Fortschritt teilweise gar nicht möglich.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde es ja erschreckend, mit wie wenig Allgemeinbildung manch einer durchs Leben geht und wenn solche Fächer wie Geschichte weg fallen würden, würde das wahrscheinlich noch schlimmer werden.

Bei dem, was in den einzelnen Fächern so auf dem Lehrplan steht, kann man schon eher ansetzen, aber ich weiß nicht wie man da überhaupt objektiv bestimmen wollte was man im späteren Leben braucht und was nicht. Ich habe mein Latinum abgeheftet und da verstaubt es seither, eine Freundin war total froh darüber, weil sie sich so die Latein Seminare im Studium sparen konnte.

Einige Inhalte, die gerne mal gefordert werden, sind in der Schule einfach fehl am Platz. Eigentlich ist es die Aufgabe der Eltern die Kinder auf das Leben nach der Schule vorzubereiten und ihnen zu erklären, was ein Vertrag ist und was für Verpflichtungen er mit sich bringt.

Und wann macht man seine erste Steuererklärung? Ich habe im Studium keine gemacht, während der Ausbildung macht man wahrscheinlich auch keine und ob man sich nach fünf Jahren oder mehr noch an das erinnert, was man in der Schule gelernt hat, und ob das dann auch noch aktuell ist wage ich zu bezweifeln.

Ich würde in Deutschland generell mehr Wahlfächer einführen oder mehr Wahlmöglichkeiten innerhalb der Fächer. Gerade bei Fächern wie Musik, Kunst und Sport, bei denen ein gewisses Talent extrem hilfreich ist, würde man vielen Schülern einen Gefallen tun, wenn man sie zwischen Theorie- und Praxisunterricht wählen lassen würde oder wenn sie die Sportarten wählen könnten, an denen sie Spaß haben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich finde, dass in der Schule auf jeden Fall andere Fächer unterrichtet werden sollten. Und dafür müssten die Schüler nicht einmal länger im Unterricht bleiben: Es gibt so viele Themen in einzelnen Fächern, welche man vom Lehrplan streichen könnte, dass man für einige Fächer eine kürzere Unterrichtsstunde einplanen kann.

Ich persönlich würde auf Fächer wie Geschichte oder Deutsch weniger wert legen, während Sport, Kunst und Fremdsprachen hingegen stärker gefördert werden sollten. Denn das sind genau die Fächer, die bei Kinder und Jugendlichen wichtig sind.

Das allgemeine Problem an der Schule ist eigentlich, wie du schon geschrieben hast, dass man zu wenig für die Zukunft lernt. Dabei rede ich nicht unbedingt von Sachen wie Steuererklärungen, sondern eher davon, wie man als Erwachsener klug haushaltet und sein Geld einteilt.

Man könnte jetzt sagen, dass man das doch in dem Fach Wirtschaft lernt, doch da lernt man (zumindest am Gymnasium) was komplett anderes, bzw. Sachen, die nur wichtig sind wenn man Wirtschaftsrelevantes studiert und nicht, was beim wirtschaften als erwachsener wichtig ist.

Auch andere wichtige Sachen lernt man nicht. Zumindest nicht am Gymnasium. An der Hauptschule zum Beispiel lernt man, wie man Briefe richtig schreibt und formuliert. Am Gymnasium nimmt man sowas kurz durch, schreibt einen Test darüber und das war es dann, und das war irgendwann in der sechsten Klasse damals woran sich heute keiner mehr erinnert. Genau solche Sachen sind es, die gefestigt werden müssen, auch am Gymnasium.

Genau wie das Zehn-Finger-Tippen. Das habe ich nie gelernt am Gymnasium, als ich meine externe Quali-Prüfung gemacht habe, hätte ich in der Wirtschaftsprüfung sogar was aus meiner Zeit machen können, hätte ich mit zehn Fingern getippt. Doch das lernt man nur an der Mittelschule (und Realschule?), aber nicht am Gymnasium.

» Krutzi » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Manche Dinge sollten einem einfach mal die Eltern beibringen. Was soll denn die Schule noch alles wieder richten? Eltern müssen das erklären, auch wenn es in heutiger Zeit modern zu sein scheint ein Kind zu ignorieren kann man ihm durchaus auch etwas erklären, zeigen und ihm am Leben teilhaben lassen. Wenn man sein Kind nicht den ganzen Tag vor dem Fernseher parkt, sollte das drin sein. Solche Fächer würde ich mich nicht wünschen.

Generell denke ich, dass da schon einiges getan werden muss. Es gibt Lerninhalte, die einfach nur veraltet sind, Fächer, die man spannender gestalten könnte, aber es nicht macht. Schule soll lernen lehren und das wird auch gemacht. Meiner Meinung nach kann man auch als Lehrer nicht immer das tun, was ein Schüler brauchen würde um es zu verstehen und Spaß daran zu entwickeln. Bevor wir also neue Fächer wollen, sollten wir erstmal sehen, dass bestehende Fächer und deren Inhalt überarbeitet werden um sie spannender zu gestalten.

Fremdsprachen finde ich beispielsweise extrem wichtig, ebenso wie Geschichte. Ich kann mir zur aktuellen politischen Lage keine Meinung bilden, wenn ich die Vergangenheit, deren verschiedene Systeme und deren Folgen kenne. Noch weniger Bildung kann nicht unser Ziel sein. Fremdsprachen dienen der Kommunikation, dem Austausch. Wollen wir uns so verschließen?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Auch wenn Ramones meint, dass die Eltern ebenfalls in der Verantwortung stehen und nicht nur die Schule, was spricht dagegen das die Eltern sich hinsetzen und mit ihren Kindern Geschichte lernen oder auch die Fremdsprache die ach so wichtig ist? So wichtig sind diese nicht, wir leben hier in Deutschland, hier ist die Amtssprache Deutsch und die einzige Fremdsprache die man beherrschen sollte ist Englisch. Alles andere ist optional und es gibt genug Berufe die ohne eine Fremdsprache komplett auskommen und somit dann auch für diese Schüler einfach nur sinnloses Wissen ist. Oder hat jemand ernsthaft mal Latein oder Altgriechisch zur Anwendung gebracht der das in der Schule schon hatte?

Man sollte einfach den Weg gehen, dass mehr auf das Leben vorbereitet anstatt einem starren Lehrplan zu verfolgen. Es zeichnet sich ab wo die Stärken liegen und in welche Richtung der Weg gehen soll und entsprechend in diese Richtung muss dann mehr gefördert werden und auch das freie Modell machbar sein, dass man sich seine Schwerpunkte dann selbst aussucht und entscheidet, was dann zu vernachlässigen ist und was eher nicht. Wie gesagt, jemand der in den Naturwissenschaftlichen Bereich geht kann mit anderen Dingen nichts anfangen, jemand der in die Richtung Erkunde geht oder Geschichtslehrer, der braucht andere Dinge. So sollte gefördert werden und nicht allgemein jedem das gleiche Wissen in den Kopf gerammt werden, ob er es braucht oder auch nicht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Nun, die Vorbereitung auf das Leben an sich, das ist aber doch eindeutig der Job der Eltern, oder? Wie man einen Haushalt nicht im Chaos versinken lässt, wie man nicht verhungert und wie viel Körperhygiene sein muss, das muss nun wirklich nicht die Schule vermitteln.

In der Schule geht es doch eben darum, das zu lernen, was Eltern nicht einfach so vermitteln können. Und wenn man sich die Fähigkeit zur Quellenkritik, zum abstrakten Denken, zum Begreifen von verschiedenen Standpunkten oder zum Verständnis von Zusammenhängen ansieht, dann gibt es offensichtlich viel zu wenig Unterricht in Fächern wie Geschichte, Deutsch und so weiter.

Die nächste Sache ist, dass man viele Dinge lange üben muss, das geht nicht mal eben so. Diese zeit bietet die Schule. genauso wie sie die Möglichkeit bietet, seine eigenen Interessen, Schwerpunkte, Fähigkeiten und Schwächen zu entdecken. Das gelingt im Alltag nie so vielseitig.

Und zu behaupten, dass Kurvendiskussionen oder Geschichte im Alltag nichts bringen, das ist nun wirklich kurzsichtig. Die Denkweisen und Möglichkeiten Probleme zu lösen, die nutzt man doch ständig und bei den verschiedensten Themen, die Mathematik oder Geschichte nichts das geringste zu tun haben.

Ebenso wie die Aussage, dass man Latein oder Fremdsprachen nicht braucht und bei Bedarf lernen kann. Natürlich kann man das tun. Oder man hat den netten Vorteil, dass man beispielsweise Spanisch, Englisch, Französisch und Italienisch ohne es zu lernen zumindest rudimentär versteht. Ich weiß beispielsweise zumindest, was für ein Dokument ich gerade in der Hand halte und verstehe grob den Inhalt, obwohl ich nur Englisch und Latein gelernt habe.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Wasteoftime1398 hat geschrieben:Beliebte Klagepunkte sind Gedichtsinterpretationen, Kurvendiskussionen, oder auch gleich ganze Fächer wie Geschichte.

Gerade bei letzterem: Autsch! Geschichte wäre ganz sicher eines der letzten Fächer, die ich auch nur im Ansatz für eine Streichung angedacht hätte. Wie will man das Leben, die Gesellschaft und vor allem politische Entwicklungen beurteilen können, wenn man in einem luftleeren Raum lebt? Ich kann aus Schülersicht verstehen, wenn jemand bei den ganzen Karls und Phillips verzweifelt, wer da jetzt genau wer ist und welchen Beinamen jemand hatte und warum das überhaupt für mein späteres Leben wichtig ist, aber ungeachtet dessen ist ein zumindest grobes, rudimentäres Wissen nicht das Schlechteste.

Für alle anderen hier genannten Fächer und Unterthemen gibt es auch eine Daseinsberechtigung. Natürlich wird der Maurer oder die Bäckereifachverkäuferin später kein Altgriechisch und Latinum brauchen, aber das wird ja auf der Haupt- oder Realschule auch gar nicht gelehrt. Derjenige, der später mal Geschichte studieren möchte, wird froh sein, dass alles in der Schule schon gehabt zu haben. Und gerade Mathe braucht man in vielen Fächern an der Uni, vor allem die Scheine in Statistik müssen auch von Psychologen und Soziologen, gemacht werden. Ich würde mich als Schüler nicht darauf verlassen, dass ich eine bestimmte Sache später nicht brauchen werde.

Praktisch vermittelte Fähigkeiten werden aber meiner Erfahrung nach an Gymnasien weniger vermittelt als an Haupt- und Realschulen, wo Hauswirtschaftslehre, das Schreiben von Bewerbungen oder berufsbezogene Praktika noch einen anderen Stellenwert haben. Das wäre vielleicht ein Punkt, an dem man ansetzen könnte. Ansonsten sollte der durchschnittliche Schüler es gerade in der heutigen Zeit ohne Probleme hinbekommen, sich seine vorhandenen Wissenslücken mit Google füllen zu können.

» Verbena » Beiträge: 4780 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Sorae hat geschrieben:Man sollte einfach den Weg gehen, dass mehr auf das Leben vorbereitet anstatt einem starren Lehrplan zu verfolgen. Es zeichnet sich ab wo die Stärken liegen und in welche Richtung der Weg gehen soll und entsprechend in diese Richtung muss dann mehr gefördert werden und auch das freie Modell machbar sein, dass man sich seine Schwerpunkte dann selbst aussucht und entscheidet, was dann zu vernachlässigen ist und was eher nicht.

Was aber alles in allem eben einfach nicht dem Sinn der Schule entspricht. Die Schule ist dafür da Allgemeinwissen zu vermitteln und jemanden auf die Ausübung eines Berufes oder Studium vorzubereiten. Und je nachdem was man später machen will, werden ja auch andere Schwerpunkte gesetzt. So unterscheidet sich eine Realschule ja deutlich von einem Gymnasium.

So soll ja gerade das Gymnasium eben dazu dienen, jemanden zu befähigen ein Studium zu bewältigen. Und sofern man eben nicht gerade Kunst studieren will, braucht da kein Mensch wirklich Kunst. Aber gerade die so verschriebenen Basics wie nahezu alle Naturwissenschaften, werden im Großteil der Studienfächer gebraucht. Und dann sind dann auch angeblich nutzlose Kurvendiskussionen sogar nur Basics. Auch geht es darum, mal vernünftig eine Studie zu analysieren und zu verstehen, ob das überhaupt Sinn macht, was da so behauptet wird.

Genauso halte ich es für absoluten Humbug, die Sprachen bis auf Deutsch und Englisch in eine nutzlose Nische zu stellen. Fahr doch mal nach Frankreich und versuche da bei ein paar bockigen Franzosen auf Deutsch oder Englisch zu unterhalten. Der kann das schon, aber nicht jeder von Ihnen hat da Lust drauf. Mal davon abgesehen, wie viele Menschen in Deutschland aus anderen Ländern leben und darunter auch viele Akademiker, die nur wenig Deutsch können und Englisch oft mit einem Akzent sprechen, den man kaum versteht. Was spricht denn dagegen in einer globalisierten Welt auch mal Russisch, Spanisch oder Italienisch zu lernen?

Ebenso schadet das Angebot an Griechisch oder Latein auch niemandem. Zumal das ja Fächer sind, die an fast keiner Schule Pflicht sind, sondern lediglich als Wahlfächer angeboten werden. Und ein gewisses Grundverständnis dieser Sprachen, hilft einem dann oftmals doch beim Sprechen, da Sie viele Grundlagen für moderne Sprachen gelegt haben.

Was die Schule nicht machen soll und nicht leisten kann, ist nun einmal die Erziehung. Und auch die Vorbereitung auf das spätere Leben ist doch nicht Schulaufgabe. Was wollen denn die Eltern noch abwälzen? Ich meine, man hat doch 15 bis 20 Jahre Zeit seinen Kindern etwas beizubringen. Und bei Steuererklärungen oder Vertragsabschlüssen kann man seinen Kinder ja auch helfen und sei es nur, dass man ihnen zeigt, wo sie sich helfen lassen können.

Und wem das nicht passt und wer tatsächlich meint, er wüsste schon was sein 10jähriges Kind später mal alles in den Berufen braucht, der kann ja immer noch den Weg der Privatschulen nehmen, die ja teilweise den geforderten Ansatz verfolgen und Prioritäten legen und dafür andere Sachen vernachlässigen. Ob das aber so gut ist in einer Zeit, wo heute keiner mehr weiß, wie viele verschiedene Berufe er so ausüben wird, wage ich zu bezweifeln.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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