Eigene Schuld als Beifahrer bei Fahrfehlern des Fahrers?

vom 26.01.2016, 15:52 Uhr

Ich habe mich neulich von meinem Nachbarn abholen lassen. Ich selbst war mit meinem alten Auto liegen geblieben, ließ den Wagen abschleppen, musste aber selbst nach Hause kommen, weil der Abschleppdienst mich nicht nach Hause fahren wollte, das war ihm zu weit und er meinte, das dürfe er nicht. Jedenfalls holte mich mein Nachbar ab und wollte aber für dieses Abholen eine finanzielle Entschädigung. Das wusste ich schon, das letzte Mal war das auch so. Er wollte 20 Euro haben. Da wir an einem Geldautomaten vorbeikamen, bat ich ihn, dort zu halten, damit ich Geld abheben kann.

Der Geldautomat stand auf der anderen Straßenseite und ich bat ihn, rüber zu fahren, damit ich nicht über die Straße gehen muss. Nun dachte ich, er hält am Straßenrand oder auf dem Gehweg, so wie ich es immer mache. Das habe ich auch so gesagt. Hat er aber nicht, sondern er fuhr auf den kleinen Parkplatz hinter der Bank. Der war sehr eng und er hat einen großen Kombi. Er versuchte dort zu wenden, was aber nicht recht gelang und beim Rückwärtsfahren machte es irgendwann „Peng“, da war er auf die Mauer hinter uns gefahren. Das Ergebnis war eine deutliche Delle und Lackabschürfung an der Stoßstange hinten.

Nun denke ich mir, wenn ich ihn jetzt nicht gebeten hätte, direkt vor den Automaten zu fahren, wäre das nicht passiert. Aber andererseits wollte ich, dass er auf dem Gehweg oder am Straßenrand hält und nicht, dass er auf den kleinen Parkplatz fährt. Ich wusste gar nicht, dass es da einen Parkplatz gibt und selbst ich, mit meinem deutlich kleineren Auto, wäre da lieber rückwärts wieder rausgefahren als dass ich versucht hätte, da zu wenden. Ich finde das schon sehr mutig, wenn man so ein langes Auto hat und dann den Versuch unternimmt, auf so wenig Platz in der Dunkelheit zu wenden.

Ich habe auch schon überlegt, wie hoch nun meine Schuld an dem Vorfall ist. Aber irgendwie denke ich mir, dass ich ihm ja ohnehin Geld für die Fahrt gegeben habe und das doch eigentlich gar nicht wenig. Und ich wöllte jetzt nicht so gern die Kosten für die Reparatur der Stoßstange tragen. Wie würdet ihr das machen? Würdet ihr euch als schuldig empfinden? Würdet ihr die Reparatur bezahlen?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 26.01.2016, 20:52, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Also ich würde mich ehrlich gesagt an den Kosten beteiligen. Dein Freund wäre ja, wie du sagst, niemals dort hingefahren wenn du nicht seine Hilfe gebraucht hättest. Und außerdem weiß man auch nicht ob du ihm wirklich klar und deutlich gesagt hast wo er denn anhalten soll. Vielleicht war das für ihn nicht klar das er an der Straße halten soll und ist eben deswegen zum Parkplatz gefahren.

Das nun der Unfall an sich passiert ist, ist natürlich nicht deine Schuld. Aber da du wie gesagt der auslösende Punkt gewesen bist, sei Kumpel und beteilige dich. Denke das sollte auch für ihn in Ordnung gehen so. Oder hat er zu dir gesagt das du komplett für die Kosten aufkommen sollst in dem Fall?

» Kobe » Beiträge: 472 » Talkpoints: 72,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich würde mich nur an den Fahrtkosten beteiligen und nicht an dem Schaden, den er verursacht hat. Es wäre etwas anderes gewesen, wenn du ihn hättest dirigieren müssen, wie das ja manchmal beim Wenden oder Einparken der Fall ist, wenn das Auto zu groß ist. In dem Fall hättest du "gepennt" und da würde ich dich in der Pflicht sehen, auch den Schaden zu ersetzen.

Aber der Nachbar ist ein erwachsener Mensch und kann selbst denken. Nur weil du ihm sagst, dass er dich bitte aussteigen lässt, muss er selbst nachdenken wie er das am besten macht ohne sein Auto zu beschädigen. Ich kann nicht verstehen, wie manche Menschen alles als "Freifahrtschein" interpretieren und dann anderen die Schuld geben, wenn sie selbst den Verstand nicht eingeschaltet haben.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich würde ihm das Geld für die Fahrtkosten geben, wobei ich 20 Euro schon recht viel finde. Aber ich weiß ja auch nicht, um was für eine Strecke es sich handelte, die er fahren musste, um die abzuholen.

Es ist doch nicht deine Schuld, dass er irgendwo gegen gefahren ist, da der Parkplatz so eng war. Du hast ja nicht mal darum gebeten, geschweige denn am Lenkrad gesessen. Ich würde daher auch keine Beteiligung an den Kosten des Unfalls anbieten. Dafür hat dein Nachbar eine Versicherung und du kannst ja nichts dafür, wenn er mit seinem Auto irgendwo anstößt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich würde den Schaden nicht zahlen. Er ist dagegen gefahren und er hat sich diesen Ort gesucht um zu parken. Er hätte ja auch irgendwo kurz halten können oder auch sagen können, dass er da nicht direkt heranfahren kann. 20 € für eine Fahrt finde ich aber auch viel und hätte das allein schon nicht mitgemacht. Immerhin kann man sich ja mal einen Gefallen tun und du hättest dich sicherlich auch revanchiert.

Letztendlich ist der Typ aber selber gefahren und daher selber Schuld. Wenn er nicht ordentlich fahren oder wenden kann, dann muss er es eben sein lasen und nur da fahren wo er es auch kann. Es ist sicherlich blöd gelaufen, aber ich würde nun nicht einsehen den Schaden zu bezahlen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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