Gefährliche Reiseziele bewusst vermeiden?

vom 09.03.2018, 12:45 Uhr

Ich las neulich einen Bericht über zwei Homosexuelle, die gerne verreisen, aber meinten, dass sie grundsätzlich schwulenfeindliche Reiseorte vermeiden würde, weil dies viel zu gefährlich sei. Aber genau genommen kann man doch überall auf Hass und Feindlichkeit treffen oder auf andere Gefahren, sei es Anschläge und dergleichen. Findet ihr, dass man gefährliche Reiseziele bewusst vermeiden sollte? Welche Reiseziele würde ihr vermeiden und warum? Wann fängt für euch eine "Gefahr" überhaupt erst an?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich kann die beiden Herren gut verstehen. Wenn ich bereits vorab weiß, dass es bei meinem Wunschreiseziel bekannt ist, dass man dort nicht besonders gerne gesehen wird, dann würde ich auch eher diese Orte vermeiden. Immerhin spart nicht auf den Urlaub und reist X Kilometer, damit man dann am Ende nicht mehr nach Hause kommt.

Es kann natürlich immer und überall etwas passieren. Das macht keinen Unterschied ob ich nun in Dschibuti bin oder vor dem Haus die Zeitung hole. Ich denke mir, dass man sobald seine Zeit abgelaufen ist gehen muss. Da spielt es keine Rolle wo ich mich gerade aufhalte. Dennoch würde ich nicht zu einem Ort fahren wollen, für den eine Reisewarnung ausgeben wurde bzw. bestimmte Menschen nicht akzeptiert werden.

» Birdy93 » Beiträge: 767 » Talkpoints: 10,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Als Homosexueller guckt man natürlich noch mal ganz genau hin, wie es um die Thematik in einem etwaigen Besuchsland bestellt ist. Und es ist ein himmelweiter Unterschied, ob die schottische Pensionistin missbilligend beim Anblick zweier Schwuler ihre Lippen schürzt oder ob die beiden versuchen müssen, in Saudi-Arabien oder auch nur der Türkei möglichst nicht als Paar in Erscheinung zu treten.

Ich würde auch niemals in ein Land reisen, was in irgendeiner Art eine gesonderte Gefahr darstellen könnte und da gibt es ja sehr viele. Zum Glück gibt es für die meisten Länder kulturell oder landschaftlich ein ähnliches Gebiet, sodass eigentlich niemand gezwungen ist, seinen Aufenthalt in das Einzugsgebiet einer militanten Miliz oder in den Ortsteil, wo die mexikanische Mafia ihre Hochburg hat, zu verlegen.

Ich habe wenig bis gar kein Verständnis für Leute, die meinen, ihren Urlaub in einem Krisengebiet verbringen zu müssen und am Ende vielleicht sogar noch von der deutschen Regierung oder dem Konsulat gerettet werden müssen. Das gilt doch nur der eigenen Eitelkeit und dem vermeintlichen Thrill, um überall erzählen zu können, dass man letztens in Nordkorea einem Grenzposten die Hand schütteln durfte.

» Verbena » Beiträge: 4780 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich muss auch sagen, dass ich die beiden Herren gut verstehen kann. Ich würde nun auch nicht gerne in meinem Urlaub in ein Kriegsgebiet oder allgemein in ein Gebiet reisen wollen, wo es Unruhen gibt. Natürlich kann überall etwas passieren, das ist schon klar, aber man muss sich ja nicht bewusst in eine Gefahr begeben, wenn man das vorher weiß. Meinen Urlaub möchte ich doch genießen und das bedeutet eben auch, dass ich gefährliche Gebiete meide.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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