Machen Marissa Mayers Einkäufe für Yahoo Sinn?

vom 21.05.2013, 10:17 Uhr

Seit einiger Zeit leitet Marissa Mayer das Unternehmen Yahoo, was einst mal ein Internetriese war, ohne den das Suchen im Netz nicht denkbar war. Im Grunde ein früheres Google, jetzt ein kleiner Konkurrent zum Suchmaschinen-Primus. Und sie kam auch von Google, wo sie Vizepräsidentin war, eben als neue Vorstandsvorsitzende zu Yahoo. Yahoo gilt als Angeschlagen und es sollte nur eine Frage der Zeit sein, bis eben dieser ehemalige Riese am Ende ist.

Seit 2012 nun ist Marissa Mayer bei Yahoo im Amt und soll nun den Konzern gegen Google in Stellung bringen und vor allem die Geschäfte ankurbeln. Aber ich frage mich, wie sie dies alles zu tun gedenkt. Im Moment macht sie nur von fragwürdigen Aufkäufen von sich reden.

Erst kauft sie eine App eines Schülers für 23 Millionen Euro (siehe hier), von der Experten auch nicht wissen, wie dies wirtschaftlich zu rechtfertigen sei. Zumal keine Patente oder ähnliches damit in den Besitz von Yahoo kommen. Und die eigentliche App ist auch bereits aus dem Store verschwunden - sie soll verbessert neu angeboten werden. Aber hier könnte man ja noch eine Strategie der Marketingabteilung sehen und für 23 Millionen Euro ist Yahoo ein paar Tage lang in allen einschlägigen Nachrichtentickern vertreten gewesen.

Jetzt aber kauft Marissa Mayer für Yahoo auch noch Tumblr für 800 Millionen Euro. Ohne das hier auch nur im entferntesten ein Geschäftsmodell zu erkennen ist, wie hier mittelfristig ein lohnendes Geschäft daraus wird. Selbst Yahoo wird solche Einkäufe nicht lange unbeschadet durchstehen können, wenn nicht es nicht bald auch einen Zufluss von Geld gibt. Auch hier schätzen Experten, dass Tumblr ab jetzt pro Jahr ungefähr 10x so viel abwerfen müsste, als es heute tut, wenn das Geschäft nicht in einem Desaster für Yahoo enden soll.

Und als lustigste Entscheidung der Yahoo Chefin ist zu sehen, dass alles unter dem Gesichtspunkt passiert, eben Google Konkurrenz machen zu können. Weil aber Yahoo auch noch als Suchmaschine arbeitet, will man den bisherigen Partner Bing/Microsoft tauschen und bei der Suche mit genau Google kooperieren.

Ich mag kein Management Experte sein. Und ich begrüße die Tatsache, dass Frauen in verantwortliche Posten kommen. Aber in meinen Augen macht Marissa Mayer alles, um einen schlechten Ruf von Frauen in den Chefetagen zu begründen. Zumal eine ihrer ersten Entscheidungen bzgl. Personalführung die war, dass die Heimarbeit von Mitarbeitern beendet werden soll und alle wieder in den Büros sitzen sollen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Immerhin hat sie Yahoo durch unsichere See geführt und das Unternehmen existiert trotz schwerer Konkurrenz noch. Heutzutage ist dies schon ein Erfolg. Ob ihre Abfindung gerechtfertigt war, darüber kann man streiten. Yahoo muss sich meiner Ansicht nach auf Teufel komm raus so breit wie möglich aufstellen, um nicht von solchen Giganten wie Microsoft oder Google zermalmt zu werden. Das Geschäft im Internet ist mit Sicherheit schwerer geworden.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^