Ab 120kg zu schwer für Rettungshubschrauber?

Heute früh kam es zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein Autofahrer schwer verletzt wurde. Nachdem er aus seinem Auto befreit worden war, hätte er mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden sollen. Hier könnt ihr darüber lesen.

Nun wurde der Hubschrauber gerufen, zog dann aber unverrichteter Dinge von dannen, da der Patient mit seinen knapp 160kg wohl zu schwer für den Hubschrauber gewesen sei. Laut dem oben verlinkten Artikel sowie dem Bericht, den ich im Fernsehen gesehen habe, liege das Maximalgewicht für Patienten beim Hubschraubertransport bei 120 kg.

Ich war ehrlich gesagt etwas schockiert über diese Aussage und hätte mir auch nicht vorstellen können, dass Patienten mit einem Gewicht ab 120 kg zu schwer für einen Krankentransport per Hubschrauber sein könnten. Ich meine, manch großer und gut bemuskelter Mann bringt schon ein solches Gewicht auf die Waage, mal ganz davon abgesehen, dass Deutschland nun nicht unbedingt durch seine überaus schlanken Bürger bekannt ist.

Wie kann es also sein, dass so wirklich wichtige Dinge wie ein Rettungstransport mit überdurchschnittlich gebauten Menschen so überfordert ist? Wir reden hier ja nicht von einem 300kg-Mann. Habt ihr so etwas schon einmal gehört? Was haltet ihr davon?

Für den Hubschrauber ist das Gewicht kein Problem. Es liegt an der Ausstattung. Die Trage im Hubschrauber war eben nur bis 120 Kilogramm zugelassen. 40 Kilogramm mehr sind da schon viel. Und es ist niemanden geholfen, wenn das System es nicht schafft.

Dazu kommen weitere technische Probleme. Normale Wagen zum Krankentransport schaffen in der Regel bis 130 Kilogramm, im Rettungswagen sind theoretisch 170 Kilogramm möglich. Die Firma Stryker bietet um 230 Kilogramm. Das hilft aber im Notfall dann auch nicht viel, weil praktisch normale Tragen zu schmal und die Gurte zu kurz sind, wenn es um 160 Kilogramm und mehr geht.