In Personalbogen Gehaltsvorstellungen eintragen?
Eine Freundin hatte vor einigen Monaten einen neuen Job angetreten, wobei bei ihr auch das Problem vorlag, dass ihre Arbeitskraft schneller benötigt wurde als der Arbeitsvertrag von der entsprechenden Abteilung hätte fertig gestellt werden können. Sie war zunächst total euphorisch, weil ihr auch ein sehr gutes Gehalt versprochen worden ist, wobei ich ihr dann aber von meinen Erfahrungen erzählte.
Ich hatte nämlich mal in der Studienzeit dieselbe Situation gehabt, wo mir im Vorstellungsgespräch ein sehr gutes Gehalt versprochen und sich darauf geeinigt worden ist und als der Arbeitsvertrag am Ende des ersten Arbeitsmonats eingetroffen ist, kam dann die Ernüchterung, weil ich dann plötzlich ganze 30 Prozent weniger verdiente als versprochen worden ist und das ist gerade für Studenten, die auf das Geld angewiesen sind, natürlich ein gewaltiges Minus.
Meine Freundin hatte daraufhin Angst, das gleiche passieren würde. Sie bekam einen Personalbogen von der Firma, wo sie ihre persönlichen Angaben eintragen musste, wo sie dann auch im Feld "Gehalt" eine gewünschte Summe eingetragen hat. Sie hat sich dadurch erhofft, dass sie da weniger betrogen werden kann, wenn da was steht. Würdet ihr in den Personalbogen eigene Gehaltswünsche eintragen oder findet ihr das albern? Kann man sich so vor Betrug schützen?
Ein Wunsch schützt vor Betrug nicht. Ich kann dort ebenfalls 100.000 Euro eintragen und muss sie nicht bekommen. Entsprechend gilt bei der Bezahlung das, was im Arbeitsvertrag festgelegt worden ist. Verweist dieser nur auf einen Tarifvertrag, dann muss man dort halt nachsehen bevor man etwas unterschreibt und sich nicht hinterher beschweren, dass es zu wenig ist wenn es doch angegeben steht.
Betrug ist etwas anderes. Wenn im Arbeitsvertrag die Summe festgelegt worden ist und dann einfach weniger gezahlt wird, keine Begründung dafür geliefert wird oder fadenscheinige Ausreden kommen warum man auf einmal weniger bekommt. Dagegen kann man aber vorgehen und sollte man dann auch, alles andere ist selbst verschuldet durch mangelnde Informationsbeschaffung im Vorfeld.
Eintragen sollte man es dennoch immer, aber ob ein Arbeitgeber auch bereit ist das zu zahlen was man dort einträgt, steht auf einem ganz anderen Blatt. Ist das ganze zu hoch, dann wird man entweder nicht eingestellt oder entsprechend nach unten korrigiert und ist es zu niedrig, dann bekommt man auch mal weniger als andere, wenn dem ganzen kein Tarifvertrag zu Grunde liegt.
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