Ist eine Honorar Anlageberatung die bessere Entscheidung?

Mittlerweile bieten ja fast alle Banken oder anderweitige Finanzdienstleister eine Anlageberatung an. Zudem gibt es aber auch noch die kostenpflichtigen Honorar Anlageberatungen. Was zeichnet diese denn aber ganz besonders im Vergleich zu den „normalen“ und kostenlosen Anlageberatungen aus? Sind denn Honorar-Anlageberatungen als besser und seriöser zu bewerten?

Ich würde mich einfach fragen, was so eine "Anlageberatung" einem Kleinanleger denn erzählen soll? Eine personalisierte Anlageberatung macht vielleicht irgendwann ab siebenstelligen Summen Sinn. Darunter kann man kaum eine individuelle Strategie ausarbeiten. Außerdem würde so etwas so viel kosten, dass es eben erst bei größeren Vermögen sinnvoll wäre.

Letztendlich kann eine solche Beratung also auch wieder nur pauschale Ratschläge geben. Mit großer Sicherheit wird das auch wieder nur auf eine Mischung aus verschiedenen Fondssparplänen herauslaufen. Das Mischungsverhältnis wird wahrscheinlich durch Alter, Einkommen und persönlichen Risikoempfinden bestimmt. Meistens wird man wohl eher teure aktiv gemanagte Fonds empfehlen, weil sie üblicherweise eine geringere Volatilität als Indexfonds zeigen und daher ungefährlicher aussehen.

So eine "Anlageberatung" kostet dem "Berater" natürlich überhaupt keinen Aufwand, von daher kann man das billig anbieten. Andererseits kann man in wenigen Minuten eine gleichwertige oder Anlagestrategie zusammenstellen. Ein Anlageberater ist nur insofern hilfreich, dass man vielleicht ein Gefühl von Sicherheit hat und dadurch eine höhere Disziplin entwickelt, wenn man der Meinung ist, dass man von einem "Experten" unterstützt wird. Andererseits werden viele Menschen das Vertrauen in diesen Experten schnell verlieren, wenn es mit den Fonds mal eine Zeit lang kräftig abwärts geht (was völlig normal ist) und stehen dann genauso alleine mit ihrer Unsicherheit da.