Koalitionen mit der AfD auf Landes- und Bundesebene denkbar?

Die AfD ist seit dem Ausscheiden des ehemaligen Parteichefs und -mitbegründers Bernd Lucke eindeutig nach rechts abgewandert oder besser gesagt noch mehr nach rechts abgewandert. Angesichts der Flüchtlingskrise profitiert sie der allgemeinen Stimmung, die kontinuierlich nach rechts driftet. Im Gegensatz zur NPD schließt sie Integration nicht kategorisch aus und ihre Kandidaten glänzen mit Hochschulabschlüssen statt Vorstrafenregister und können auch schon recht gut mit den Kandidaten anderer Parteien in Diskussionen mithalten.

Trotzdem sind gewisse Aussagen in dieser Partei doch schon recht bedenklich und die Fokussierung auf das Ausländerthema ist auch nicht das Wahre. Wenn man mitregieren will, kann man sich nicht nur auf die angenehmen Themen beschränken. Haltet ihr die AfD daher überhaupt für koalitions- oder regierungsfähig?

Es gibt wohl, neben der NPD, die in diesem Zusammenhang aber keine Rolle spielen dürfte, aktuell keine deutsche Partei, die mit der AfD eine Koalition eingehen würde. Das sage ich bewusst zu einem Zeitpunkt, an welchem die AfD in Umfragen nochmals zulegen konnte. Sobald das Thema der Flüchtlingskrise aber nicht mehr ganz so stark in den Medien vertreten ist, wird sich dies garantiert auch auf die Zustimmungswerte der AfD auswirken. Denn letztendlich ist dies das einzige Thema, mit dem sie (leider) punkten und auf Stimmenfang gehen kann.

Keine der etablierten Parteien wird jedoch so dumm sein und eine Zusammenarbeit mit der AfD ernsthaft in Betracht ziehen. Letztendlich werden sich immer genügend politische Alternativen ergeben, um genau eine solche Zusammenarbeit zu verhindern. Da bringt es der AfD auch nichts, dass sie ein paar "Kameraden" in ihren Reihen haben, die zwei gerade Sätze aneinanderreihen können. Wenn man sich deren Höcke mal so anschaut, ist da rhetorisch noch so viel Luft nach oben wie in dessen Oberstübchen. Die Akademiker, die dort jetzt Sagen haben, drücken ihre braune Gesinnung halt teilweise ein wenig blumiger aus, mehr aber auch nicht.