Handyspielen und Musikhören in Bahn und Bus unhöflich?

Ich kann definitiv nicht verstehen, warum deine Freundin so etwas nicht in Ordnung findet. Wenn ich im Bus etwas am Handy spiele, dann ist der Ton sowieso immer ausgeschalten und ich spiele allgemein keine gewaltsamen Spiele, welche meinen Sitzpartner stören könnten. Ein Sitznachbar, der eine Runde Sudoku spielt kann ja wohl niemanden stören.

Was das Musikhören betrifft kann ich sie jedoch auch nicht verstehen. Die meisten Kopfhörer sind heute sowieso schon so gut abgeschallt, dass die Leute in unmittelbarer Nähe nichts hören, auch, wenn man laut Musik hört. Es ist auch nicht so, dass ich mit nebenbei Texte ansehe, welche im Metal oft aggressiv sind und Andere stören könnten. Für mich ist das Spielen und Musikhören also absolut in Ordnung, solange die Personen rund um einen nichts hören.

Ich kann auch nicht verstehen, warum dies unhöflich sein soll. Soweit ich weiß, gibt es keine soziale Pflicht, ständig gegenüber anderen Personen gesprächsbereit zu erscheinen. Ansonsten wäre es ja auch unhöflich, wenn ich im Bus oder der Bahn schlafe, ein Buch lese oder mich mit einer anderen Person unterhalte, denn dann wäre ich gegenüber einem neu hinzutretenden ja nicht mehr gesprächsbereit.

Ich denke, solange man niemanden etwa mit lauten Tönen oder Zwischenrufen stört, sondern einfach nur leise und unauffällig spielt bzw. Musik hört, ist dies auch nicht unhöflich. Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, die Fahrtzeit sinnvoll zu nutzen. Schließlich kann es statt Musik ja auch ein Hörbuch oder eine Lektion zum Lernen sein. Und nicht jeder, der auf seinem Smartphone tippt, ist zwangsläufig am Spielen. Er kann sich etwa gerade mit jemand anderem Nachrichten schreiben, im Internet recherchieren oder seine Mails lesen.

Wie gesagt: Solange niemand gestört wird, halte ich es nicht für unhöflich. Da finde ich eher die Ansicht Deiner Freundin unhöflich, die jedem vorschreiben will, dass er nur still und gesittet auf seinem Platz zu sitzen hat und jederzeit gesprächsbereit zu sein hat. Ich denke, das ist ein wenig viel von fremden Personen verlangt.