Basale Fertigkeiten und Fremdbetreuung, passt das zusammen?

In Kindergärten und Schule wird immer wieder bemängelt, dass Kinder basale Fähigkeiten und motorische Fertigkeiten nicht mehr altersgerecht beherrschen. Wenn ich die Entwicklung zu einem deutlichen Mehr an Fremdbetreuung schon von den ersten Lebensmonaten an betrachte, stelle ich mir die Frage nach dem Zusammenhang.

Es mag derzeit politisch unkorrekt sein, die Frage zu stellen, es mag auch als provokativ empfunden werden, aber ich finde, es ist nicht von der Hand zu weisen. Soll es wirklich möglich sein, bei einem Betreuungsschlüssel von zwei Personen zu fünfundzwanzig Kindern tatsächlich alle basalen Fähigkeiten zu vermitteln? Ich kann mir das nicht vorstellen.

Ich selbst habe meine Kinder in den ersten Jahren ausschließlich selbst erzogen. Sie konnten im Verhältnis zu anderen Kindergartenkindern, die schon zwei Jahre vorher in der Einrichtung waren, sich umziehen, im Ansatz die Schuhe binden, um Hilfe bitten, warten, bis sie dran sind, etc.

Wie schätzt ihr das ein? Seid ihr auch der Meinung, dass durch den Trend zur immer früheren Fremderziehung die grundlegenden Fähigkeiten der Kinder erst viel später vermittelt werden oder ganz auf der Strecke bleiben?

Ich habe darüber noch gar nicht wirklich nachgedacht, aber ich kann mir gut vorstellen, dass du recht hast. In dem Alter lernen die Kinder dadurch, dass sie die Erwachsenen beobachten und dadurch, dass sich die Erwachsenen mit Ihnen beschäftigen und ihnen die Dinge zeigen, die sie wissen müssen. Ich denke schon, dass dann wichtige Fähigkeiten erst mal auf der Strecke bleiben, wenn nicht die Möglichkeit da ist, sich ausreichend lange mit einem Kind zu beschäftigen.