Hündin nässt seit Kastration ein
Die Hündin einer Bekannten ist vor 14 Tagen kastriert worden. Seitdem nässt die Hündin ein. Die Tierärztin meinte, dass sie noch ein paar Tage warten sollte, weil sich das auch von alleine wieder beheben könnte.
Ist es richtig, dass sich das alleine wieder gibt oder kann man medikamentös was dagegen machen? Muss die Hündin vielleicht noch mal operiert werden? Ist bei der Kastration was falsch gelaufen? Woran kann das Einnässen liegen? Sie verliert Tröpfchen bei Laufen und der Schlafplatz ist immer feucht.
Warum die Hündin jetzt inkontinent ist, das lässt sich nur schwer sagen. Inkontinenz ist eine typische Folge einer Kastration der Hündin, aber in der Regel tritt diese Undichtigkeit erst später auf. Wobei es natürlich verschiedene Gründe gibt, warum das bereits jetzt so ist. Je nach Ursache kann es sich geben oder bestehen bleiben. Eine weitere Operation ist jedenfalls nicht nötig oder sinnvoll.
Die wahrscheinlichste Lösung, wenn die Inkontinenz direkt seit der Operation vorhanden ist, ist ein Problem mit den Nieren. Oft kommt es in der Narkose zu einem kurzen Abfall des Blutdrucks, Das führt zu einer zeitweisen Minderdurchblutung der Nieren. Die Nierenkörperchen verlieren ihre Fähigkeit, das Blut zu filtern und die Schadstoffe zu konzentrieren. Ein Blutbild mit Ermittlung der Nierenwerte würde hier Aufschluss geben. Das gibt sich tatsächlich meist innerhalb von ein bis drei Wochen wieder, weil die Nieren sich in der Regel von selbst erholen.
Eine weitere Möglichkeit ist eine Verlagerung der Blase. Fehlt die Gebärmutter und verlagert sich der Gebärmutterhalsstumpf (Schließlich wird er nicht mehr durch das Organ in seiner Position gehalten!), kann sich auch die Blase verlagern. Wenn sie ungünstig liegt, kann die Hündin den Urin nicht mehr halten. Medikamentöse Therapien schlagen recht gut an, wenn die Hündin die Mittel verträgt.
Eine Kastration vor der ersten Läufigkeit hat oftmals diese unschönen Folgen. Auch hier versprechen Medikamente Linderung. Wobei die Behandlung in diesen Fällen leider oft nicht gut oder nicht sehr lange wirkt. Das ist eben das Risiko dabei.
Normalerweise treten die Probleme erst Monate oder Jahre nach der Kastration auf. Dann ist durch erschlafftes Gewebe und Östrogenmangel der Blasenverschluss nur noch mangelhaft möglich. Auch dann versprechen Medikamente Linderung. Die Hunde müssen es halt vertragen, das ist nicht immer der Fall.
Wobei jetzt auch nicht unwichtig ist, wie groß die Hündin ist und welcher Rasse sie angehört. Große Hündinnen über 20 kg Gewicht haben eher Probleme als kleine. Riensenschnauzer oder Boxer werden fast immer undicht, Schäferhunde nur selten.
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