Kitas nur für untere soziale Schichten von Vorteil?

Letztens habe ich ''Hart aber fair'' geschaut und dort war auch von dem Kitastreik die Rede gewesen. Es wurde dann auch ein Gutachten vom Bundesfamilienministerium präsentiert das vor einigen Jahren veröffentlicht worden war und in diesem Gutachten hieß es, dass nur Familien aus unteren sozialen Schichten von Kitas profitieren würden. Das Betreuungsangebot ist natürlich für alle da, aber es ging darum, wie gut die Kinder gefördert werden und diesbezüglich sagte das Gutachten, dass Kinder aus gebildeten Familien Nachteile hätten und die Förderung eher Kindern aus sozialen Unterschichten zu Gute kämen, die durch ihre Umgebung nicht gefördert werden würden.

Es war auch eine Erzieherin anwesend, die sich darüber sehr aufregte und auch die aktuelle Familienministerin war mit diesem Gutachten nicht einverstanden. Mich aber würde interessieren, was ihr dazu sagt? Würdet ihr auch sagen, dass Kinder aus gebildeten Familien zu Hause so gut gefördert werden, dass Kitas ihnen nicht weiterhelfen und sie nur unterfordern? Seht ihr das auch so, dass das Förderungsangebot dort nur Kindern aus sozial benachteiligten Familien zugute kommen?

Kitas fördern, wenn alles richtig gut läuft, Kompetenzen beim Kind, die es in der Familie nicht wirklich erhalten kann. Damit profitieren Kinder aus bildungsnahen Schichten durchaus von einem Besuch. Sie kämen allerdings sicherlich leichter ohne diese Einrichtungen aus und würden sich in der Schule trotzdem gut zurechtfinden.

Bei Kindern aus bildungsfernen Familien ist der Profit größer. Allerdings wird das deutlich schwerer, wenn man nur Kinder in einer Gruppe hat, die ein problematisches Elternhaus haben. Dann fehlen nämlich die unkomplizierten Mitläufer, die wenig Arbeit machen und sich automatisch gut als Spielpartner und Vorbild eignen. Dann bräuchte man viel mehr Personal und würde außerdem den Kindern, die es besser getroffen haben, Möglichkeiten zur Entwicklung vorenthalten.