Stammkapital und Bareinlage einer Kapitalgesellschaft

Bei einer Kapitalgesellschaft wie beispielsweise einer GmbH ist ja wohl die Erbringung eines Stammkapitals erforderlich. In diesem Zusammenhang habe ich auch öfters was von einer Bareinlage gelesen und diesen Begriff finde ich schon wieder etwas verwirrend. Wie sehen denn die gesetzlichen Regelungen zur Hinterlegung von Stammkapital einer Kapitalgesellschaft aus? Bedeutet denn Bareinlage dass diese in Form von Bargeld vorgehalten werden muss?

Die beiden Begriffe haben eigentlich nichts miteinander zu tun. Das Stammkapital beschreibt im Prinzip nur die Mindestsumme, mit der Gesellschafter haften. Bei einer GmbH müssen mindestens 25000 Euro als Stammkapital eingebracht werden. Es ist aber durchaus möglich, beispielsweise einem Stammkapital von 25000 Euro eine Einlage von einer Million Euro zu tätigen. Und das ist auch ein üblicher Weg. Auch Aktien verfügen über einen Wert im Stammkapital, doch dieser liegt üblicherweise um ein Vielfaches unter dem aktuellen Kurs.

Eine Bareinlage ist eine übliche Möglichkeit, um das Kapital eines Unternehmens zu erhöhen. Eine Bareinlage muss aber nicht in das Stammkapital eingehen, sondern kann auch als Kapitalrücklage verbucht werden. Das Stammkapital wird nur angefasst, wenn sich durch die Einlage die Anteilsverhältnisse der Gesellschafter verändert werden sollen. Üblicherweise passiert so etwas beim Einstieg eines Investor. Allerdings wird auch dann nur ein sehr geringer Teil der Einlage in das Stammkapital übernommen, da der Unternehmenswert meist deutlich darüber liegt.

Das Wort "Bareinlage" hat übrigens nichts mit "Bargeld" zu tun. Man muss also keine Scheine mit in die Firma nehmen, sondern kann das Geld natürlich auch überweisen. Der Begriff "bar" bedeutet in diesem Zusammenhang nur, dass die Einzahlung in Form von Geld und nicht etwa Sacheinlagen oder Unternehmensanteilen erfolgt.