Hellhörige Wohnung: Nicht schlafen können, so lange man will

vom 08.03.2014, 20:10 Uhr

Seitdem ich mein Examen habe und erstmal arbeitssuchend bin, kann ich (theoretisch) selbst bestimmen, wann ich aufstehen möchte. Allerdings ist unser Haus beziehungsweise unsere Wohnung so hellhörig, dass das faktisch unter der Woche nicht durchführbar ist. Im Schlafzimmer wird man wach, sobald die Nachbarin unter uns den Staubsauger anwirft (meistens so gegen zehn Uhr am Vormittag). Ich habe noch ein "eigenes" Zimmer, da wache ich dann sogar noch früher auf, sobald die direkte Nachbarin nebenan aufgestanden ist und herum rumort (man hört sogar, wenn sie hustet). Mit anderen Worten: Ich fühle mich eigentlich mehr fremdbestimmt, als dass ich mir selber aussuchen könnte, wie lange ich schlafen möchte. Aus dem Grund versuche ich schon, werktags so rechtzeitig ins Bett zu gehen, dass ich wach bin, bevor diese alltägliche Geräusche mich unwiderruflich wecken.

Habt ihr dies auch schon mal in so einem Umfang erlebt? Wie würde es euch gehen, wenn ihr das Gefühl hättet, beispielsweise im Urlaub werktags wegen der Nachbarn nicht ausschlafen zu können?

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» Kate110 » Beiträge: 485 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das Thema habe ich jeden Tag. Rechts über mir spielt das Kind mit allen Stühlen in der Wohnung und springt aufgekratzt herum. Dazwischen ist russisches Vokabular zu hören. Zu Mittag werden die Rollschuhe angelegt und es wird durch die Mietwohnung gerollt.

Die Leute über mir machen 24 Stunden Lärm und stampft und trampelt unaufhörlich durch die Wohnung. Der Herr zieht alle heiligen Zeiten seine Stiefel aus, die Hunde springen aus dem Bett und bellen, wenn die Dame des Hauses schnell mal aufs Örtchen muss und die Kinder hetzten die Hunde durch die Wohnung, weil ihnen die frische Luft zu ungesund ist. Wenn es einmal 30 Minuten Ruhe gibt, denke sich schon, dass die Leute eben ausgezogen wären. Außerdem hat jeder in der Familie Asthma und auch ein sehr lautes Schneuzverhalten sowie diverse stark quietschende Kastentüren.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich habe das zum Glück noch nicht erlebt. Bei uns geht es eigentlich und man hört von den Nachbarn so gut wie nichts. Wenn ich also frei habe, dann kann ich auch ausschlafen. Es ist natürlich nicht schön, wenn man alles von den Nachbarn hört und so eine Wohnung ist sicherlich nicht angenehm, deswegen bin ich froh, dass man bei uns so wenig hört.

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» Ramones » Beiträge: 47758 » Talkpoints: 8,52 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich sehe dies auch als Fremdbestimmung. Wir gehen deshalb fast jeden Tag gegen Mitternacht oder danach ins Bett. Noch dazu ist es dann noch bis halb 3 Uhr morgens laut. Dann schlafen diese Leute bis rund 10 Uhr morgens. Apropos 10 Uhr finde ich im Allgemeinen als kein Argument gegen das Ausschlafen. Unter der Woche beginnt der Tag um 6 Uhr, eigentlich 5 Uhr und am Wochenende kann man vielleicht bis 9 Uhr schlafen. Bei Beschwerden wegen Staubsaugens um 10 Uhr kann ich echt nur schmunzeln. Das hat nichts mehr mit Fremdbestimmung oder Ruhestörung zu tun.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Bis zehn Uhr zu schlafen ist doch schon ein ziemlicher Luxus. Ich weiß nicht, wann ich mir das zuletzt erlauben konnte. Da kannst du ehrlich gesagt schon irgendwie froh drum sein, wie ich finde. Und ansonsten kann ich dir nur den Spruch ans Herz legen, den ich auch immer meiner Nachbarin vorwerfe: Wenig Geld, wenig Komfort. Für eine so hellhörige Wohnung zahlt man in der Regel eben auch eine entsprechend niedrige Miete. Ich selbst studiere derzeit noch und wohne auch in einer sehr hellhörigen Wohnung. Aber ich denke mir, besser als nichts und da muss man eben mit den Nachteilen leben, so ist das eben.

Ich finde es in der Situation dann eben auch nicht in Ordnung, sich zu beschweren, denn man hat sich die Wohnung ausgesucht, zahlt wenig Miete und muss mit den Nachteilen leben. Davon abgesehen kannst du dankbar sein, dass du überhaupt ausschlafen könntest, wenn du denn wolltest. Ich denke, dass Ohropax da auch aushelfen könnten, wenn du nicht geweckt werden möchtest.

Mit hat es ähnlich getroffen wie dich, denn ich wohne auch in einer enorm hellhörigen Wohnung und wache morgens auch auch, wenn mein Nachbar mit großem Radau seine Rollläden hochzieht. Allerdings tut er das meistens schon um 5 Uhr. Und seine arbeitslose Frau hat nichts besseres zu tun, als sich dann darüber zu beschweren, dass sie uns oben in der Wohnung gehen hören kann, was an sich betrachtet eine Unverschämtheit ist, wenn man bedenkt, dass wir fast jedes Gespräch der Nachbarn mithören können, da diese so schreien, ihren Fernseher hören und bei uns nicht lüften können, weil sie Kettenraucher sind.

Aber dafür studiere ich ja auch, später muss ich mir sowas eben nicht mehr gefallen lassen, weil ich dann genug Geld haben werde, mir eine Wohnung zu mieten, in der man mit sowas nicht belästigt wird und später wird es auch ein eigenes Haus. Und so lange muss man eben damit leben, dass man nicht so viel Luxus hat. Deine Nachbarn bekommen sicherlich auch genug von dir mit, so wie du von ihnen und dürfen diese eben nicht ausschlafen und fühlen sich deswegen wahrscheinlich eher gestört.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Was hier hilft, ist eine ordentliche Beschwerde bei der Hausverwaltung gegen die Untermieter. Ich bin Eigentümer und hatte 40 Jahre lang Ruhe und keinen Ballermann oder eine Kirmes bzw. Rummel über meinem Kopf.

Auch die Polizei ist ein adäquates Mittel, wenn es mal mehr über die Stränge schlägt. Eine Anzeige bewirkt meistens auch Wunder. Ab 22 Uhr ist gesetzlich verpflichtende Nachtruhe und das haben auch alternativ lebende Menschen zu respektieren. Noch dazu verwendet mein Schatz schon seit sieben Monaten nachts Ohropax. Wenn ich diese auch einmal trotz starker Müdigkeit brauche, werde ich zum Bundeserziehungsbeauftragten und zeige den Herrschaften mal, was Rücksicht und Benehmen heißt. Es kann jeder mit seinem Leben machen, was er will, aber in einer Mietwohnung hat man sich nach 22 Uhr tunlichst ruhig zu verhalten und da haben Hunderennen und schweres Gestampfe mit Fetisch-Stiefeln nichts verloren. Dass hier das Gesetzt versagt, ist leider Fakt, aber ich werde sicher nicht ausziehen und wenn, werden die Leute über mir gehen und sei es, dass ich das Jugendamt einschalten muss.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Eine Beschwerde bringt hier gar nichts. Um zehn Uhr am Morgen kann man an sich schon rumoren, wie man lustig ist, und andere Mieter können an sich nur an die Nachbarn appellieren, dass diese dann doch etwas leiser sein sollen. Außerdem ist um 10 Uhr auch keine vorgeschriebene Nachtruhe mehr angesagt, so dass du eh nicht viel tun kannst.

Ich habe im Nachbarhaus eine verrückte Nachbarin, die mitten in der Nacht damit beginnt, die Wohnung umzuräumen. Zum Glück höre ich dies nur über das Wohnzimmer. Oder der türkischstämmige Nachbar kommt nach Hause und seine Frau muss dann erst einmal kochen und die Kinder turnen herum. Dies ist jedoch auch nur über das Wohnzimmer hörbar.

Wir sind selbst Eigentümer und gegen die normalen Geräusche des Alltags können wir auch nichts machen. Eine Anzeige ist also Schwachsinn. Ich verwende mittlerweile auch nachts Oropax, aber auch aus dem Grund, weil ich aktuell sensibel auf Geräusche reagiere und jedes Geräusch mich aus dem Schlaf reißt. Aber wie gesagt, bei den genannten 10 Uhr am Morgen im Anfangspost würde ich mich keineswegs beschweren.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12612 » Talkpoints: 3,62 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Also bei Krach um 10 Uhr morgens kann man sich meiner Meinung nach nicht beschweren. Wenn die Nachbarn um 7 Uhr morgens an einem Sonntag zwecks Renovierungsarbeiten einen Betonmischer direkt unter deinem Schlafzimmer anwerfen würden, könnte ich das noch halbwegs verstehen. Aber so finde ich das direkt übertrieben. Bis 10 Uhr zu schlafen ist doch direkter Luxus, da kann man froh sein, überhaupt so lange ungestört schlafen zu können.

Ich habe mal in einem Studentenwohnheim gelebt, dessen Fenster direkt zu einer Baustelle ausging, weil dort gerade ein Hallenbad renoviert wurde. Besagte Renovierungsarbeiten dauerten über ein Jahr. Schon um 7 Uhr morgens ging der Krach los, egal ob es jetzt Montag, Mittwoch oder Sonntag war. Gerade am Wochenende hat mich das am meisten gestört, weil am Studentenwohnheim zwecks Sparmaßnahmen keine Jalousien vorhanden waren, die den Lärm einigermaßen hätten dämpfen können. Bis 10 Uhr durchschlafen zu können ohne jede Form von Lärmbelästigung ist da wirklich noch Luxus.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Crispin hat geschrieben:Bis zehn Uhr zu schlafen ist doch schon ein ziemlicher Luxus. Ich weiß nicht, wann ich mir das zuletzt erlauben konnte.

Ach, als Studentin kannst Du also nie bis zehn Uhr schlafen? Das glaube ich Dir irgendwie nicht so ganz... ;)


Crispin hat geschrieben:Ich finde es in der Situation dann eben auch nicht in Ordnung, sich zu beschweren, denn man hat sich die Wohnung ausgesucht, zahlt wenig Miete und muss mit den Nachteilen leben.

Hast Du meinen Ausgangspost überhaupt richtig gelesen? Ich habe mich nicht "beschwert", sondern lediglich die Situation beschrieben, wie sie nun mal ist. Wenn ich mich allerdings hier im Forum darüber beschweren wollte, so würde ich dies sicherlich ganz unabhängig davon tun, ob Du das in Ordnung findest oder nicht...

Das mit der "Wohnung ausgesucht" ist kein Argument, denn wie laut es in einer Wohnung WIRKLICH ist, weiß man immer erst nach dem Einziehen und lässt sich kaum während einer in aller Regel tagsüber stattfindenden Besichtigung feststellen.

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» Kate110 » Beiträge: 485 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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