Verschiedene Kulturen und Zivilisationen

vom 10.02.2008, 11:54 Uhr

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Inselvolk? Woher kommen sie?
Polynesien bedeutet auf Griechisch viele Inseln, eine Vielzahl von Atollen, die im Herzen des Pazifischen Ozeans in einem großen Dreieck verstreut sind, mit einer Seitenlänge von mehr als 800 Kilometer und den Spitzen, die von Hawaii, Neuseeland und der Osterinsel gebildet werden. In diesem Universum aus Wasser sind die Entfernungen auf dem Meer enorm und Bezugspunkte schwer zu finden: Deshalb ist es erstaunlich, wie es wahrscheinlich vor etwa viertausend Jahren an zu ihrer Besiedelung kommen konnte. Das einzige Beförderungsmittel war das Boot. Die Polynesier haben, um den Ozean zu überqueren, eine spezielle Technik für den Bau der Auslegerbotte (ein Boot mit einem Gegengewicht) und des Katamarans (ein Boot mit zwei Rümpfen) entwickelt. Diese Boote sind sehr leistungsfähige Beförderungsmitel, auch wenn sie zerbrechlich aussehen. Die Polynesier waren meisterhafte Seeleute, die das offene Meer nicht fürchteten und sich nach den Sternen zu richten wussten. Sie fühlten die Wellen und werteten andere Anzeichen wie zum Beispiel die Veränderung der Farbe des Wassers oder den Flug der Seevögel aus. Aber woher sind sie gekommen? Es wurden verschiedene Hypothesen aufgestellt, darunter die, dass die Völker aus Südamerika über den Seeweg ausgewandert seien. Im Jahre 1947 wurde diese Hypothese durch die abenteuerliche Fahrt von Pero nach Polynesien mit einem Floß, das mit alten Materialien und Techniken rekonstruiert worden war, bewiesen. Andere dagegen glauben, dass die Besiedelung durch aufeinanderfolgende Auswanderungen von Asien aus erfolgt ist. Aber es bleibt ein Geheimnis, wie aus Inseln besiedelt werden konnten, die Tausende von Kilomentern weit voneinander entfernt sind. Das auf Hawaii am häufigste verwendete Boot war der Katamaran Wa'a Kaulua, der in der Lage war, mit einer Besatzung von einem Dutzend Männern mit hoher Geschwindigkeit zu segeln. Für die Besiedelung der Inseln wurden allerdings neue Schiffe aus 2 Kanus gefertig.

Die Polynesier lebten vom Fischfang und von der Landwirtschaft. Sie waren es, die die Kokospalme, die Affenbrotbäume und die Bananenstauden auf die Inseln gebracht hatten. Ihre handwerklichen Fähigkeiten stützten sich auf die Bearbeitung von Steinen, Holz und Muscheln. Die Vorfahren wurden verehrt und oft als Gottheiten angesehen. Eine besondere Bedeutung hat unter ihnen der Vorfahr Tangaroa, ein Seefahrer, von dem man glaubte, seine Baby-Wiege sei das Meer gewesen und dass er als Gott die Seeleute schützt und ihnen dabei hilt, sich zu orientieren. Nach Meinung des westindischen Seeräubers William Dampier fuhren die Polynesier Ende des siebzehnten Jahrhunderts mit den besten Booten der Welt. Das sowohl bei Männern als auch bei Frauen gebräuchlichste war der Pareo, ein großes rechteckiges Tuch in sehr lebhaften Farben, das mit einer besonderen Technik um den Körper gewickelt wurde. Zahlreiche und gefürchtete Bewohner der Meere, sie wurden als beschützende höhere Wesen verehrt, aber gleichzeitig wundern sie gejagt und getötet.

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Die Osterinsel, auch Rapa Nui genannt, wird von den Eingeborenen als der Nabel der Welt bezeichnet. Ein Name, der gut zu diesem Geboet von 165 Quadratkilometern passt, das sich im südlichen Pazifik ungefähr 4.000 Kilometer von den amerikanischen Küsten und 2.000 Kilometer von den nächst gelegenen polynesischen Inseln (wie bereits im vorherigen Posting näher erläutert) entfernt befindet. Die Insel wurde wahrscheinlich gegen 500 nach Christus von den Siedlern erreicht, die von den Marquesas-Inseln kamen. Die europäischen Seefahrer, die am Ostersonntag des Jahren 1722 die Insel entdeckten, waren erstaunt, als sie Hunderte von riesigen Steinstatuen, die Moai, an einem großen Teil der Küste entlang aufstellt sahen. Die Statuen waren auf Plattformen errichtet, die Ahu genannt wurden. Diese Heiligtümer sind nach astronomischen Kriterien ausgerichtet. Die Moai, von denen einige auf dem Kopf einen Zylinder tragen, der als Pukao bezeichnet wird, wurden auf den Ahu mit Rücken zum Meer errichtet. Bei der Ankunft der Europäer waren verschiedene Statuen umgestürzt. Andere, die noch nicht fertig gestellt waren, lagen verlassen im Steinbruch der Insel. Als sich die Missionare 1866 auf der Osterinsel niederließen, fanden sie sämtliche Moai auf der Erde liegend vor.

Allerdings haben Außerirdischen mit den Moai nichts zu tun. So macher war davon überzeugt, dass di ealten Inselbewohner nicht dazu in der Lage gewesen wären, die riesigen, bis zu zweiundachtzig Tonnen schweren Steinblöcke zu transportieren, um sie dann senkrecht aufzustellen. Daher glaubten einige, bei den Moai hätten die Außerirdischen ihre Hände im Spiel gehabt, aber dem ist nicht so. Für den Transport wurde der Moai auf einen Schlitten gelegt, dieser wurde von den Männern gezogen. Sobald ein Moai an seinem Bestimmungsort angekommen war, wurde er auf eine Art Rampe gelegt. Falls er einen Pukao tragen sollte, so wurden die beiden Elemente von einer Konstruktion aus Stöcken zusammengehalten. Von beiden Seiten wurden Baumstämme als Hebel angesetzt. Der Moai wurde angehoben, indem man den freien Raum zwischen Figur und Rampe nach und nach mit Steinen auffüllte. Sobald der Moai halb aufgerichtet war, wurde der Schlitten weggezogen und die Figur mit Seilen ausgerichtet. Der letzte Arbeitsschritt bei der Fertigung der Moai bestand darin, die Figur mit Augen zu versehen, indem die ausgearbeiteten Höhlen erst mit weißen Korallen und dann mit rotem Tuffstein gefüllt wurden, um die Iris zu bilden. Auch die Pukao sind im Allgemeinen aus roten Tuffstein. Die Moai stellten wahrscheinlich die Geister der Vorfahren dar. Die Tatsache, dass sie den Rücken dem Meer zugewandt haben, lässt vermuten, dass sie eine Schutzfunktion ausübten.

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Die schreckliche Umweltkatastrophe
Das goldene Zeitalter der Errichtung der Moai reicht von 1300 bis 1400: Damals musste die Osterinsel noch ganz anders ausgesehen haben, als zu dem Zeitpunkt, an dem die ersten Europäer sie entdeckten, die sie als windig und vegetationslos beschrieben. In neueren Untersuchungen an Blütenstaub wurde festgestellt, dass die Insel mindestens dreißigtausend Jahre, bevor sie bewohmt war, mit subtropischen Bäumen bewachsen war, so gab es zum Beispiel Palmen und den Hau-hau-Baum, der verwedet wurde, um kräftige Seile herzustellen. Heute ist die Baumart nahezu verschwunden. Es handelte sich kurz gesagt um eine Art irdisches Paradies, das aus irgendeinem Grund vertrocknete. Die Zerstörung der Wälder, die um das Jahr 800 begann, erreichte ihren Höhepunkt gegen 1400, als die Palme ausstarb. Wie die neuesten Forschungen belegen, scheinen die Bewohner selbst die Umweltkatastrophe ausgelöst zu haben. Wegen des erhöhten Holzbedarfs, der auf den hohen Bevölkerungszuwachs zurückzuführen ist, wurden immer mehr Bäume gefällt. Die Mäuse, die sich übermäßig vermehrt hatten, fraßen ihre Früchte und verhinderten das Aufgehen neuer Keime. Die Vögel, die dazu beitrugen, den Blütenstaub und die Samen zu verbreiten, waren zusammen mit anderen Tieren ebenfalls am Aussterben. Mit dem Verschwinden der Wälder schritt die Erosion fort, sodass die Nahrungsmittelquellen immer knapper wurden. Dann entstanden Konflikte zwischen den Stämmen, durch die Kämpfe nahm die Zahl der Bevölkerung rasch ab. Es bleibt ein Geheimnis, warum sich die Inselbewohner nicht rechtzeitig der anbahnenden Katastrophe bewusst geworden sind. Die mündliche Überlieferung der Bewohner der Osterinsel schrieb das Umstürzen der Moai den ständigen Kriegen zu, die die Insel vom achtzehnten bis Ende des neunzehnten Jahrhunderts erschütterten. Wie es auch andernorts in Polynesien üblich war, waren es die Sieger gewohnt, die Besiegten durch die Zerstörung ihrer heiligen Orte zu demütigen.

Bis zum Jahr 1888 fand in jedem Frühling in dem Dorf Orongo das Ritual des Vogelmenschen statt, das mit dem Kult um den Gott Makemake zusammenhing. Es handelte sich um einen Wettkampf zwischen den mutigsten jungen Männern. Wer von ihnen auf einem bestimmten Inselchen das erste Ei fand, das von den Seeschwalben gelegt wurde, galt als Sieger. Der Wettkampf erfoderte große Fähigkeiten, denn man musste schnell eine Anhöhe hinablaufen, zwei Kilometer im Meer schwimmen, das mit Haifischen versucht war, das steile Inselschen erklimmen, das Ei zuerst finden und es dann unversehrt zurückbringen.

Unter den Gelehrten wecken die Holztäfelchen der Osterinsel großes Interesse. Auf beiden Seiten der Tafeln sind in regelmäßigen Zügen Zeichen eingeritzt, die menschliche Gestalten, Fische, Vögel, Pflanzen usw. darstellen. Die Eingeborenen nennen sie Rongo-rongo (sprechende Täfelchen) und halten sie für heilig. Aus Furcht, die Fremden könnten sie entweihen, haben sie sie fast vollständig vernichtet, sodass heute nur noch fünfundzwanzig übrig sind. Die Bedeutung und die Funktion der Täfelchen bleiben ein Geheimnis. Einige Forscher glauben, dass es sich dabei um eine Kart Kalender handelt. Andere sind überzeugt, sie hätten dazu gedient, an wichtige Punkte bei den Rezitationen der Ahnenreihen und der geschichtlichen Traditionen zu erinnern.

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Die chinesischen Terrakotta-Krieger
Im Frühling des Jahres 1974 entdeckten drei chinesische Bauern in einem Dorf der Provinz Shaanxi einen merkwürdigen Kopf aus Terrokotta auf einem Feld, dass die Dürre ausgetrocknet hatte. Es handelte sich um die Statue eines Kriegers und kurz darauf brachten die Archäologen weitere Tausend ans Licht. Die chinesischen Krieger, die der erste chinesische Kaiser Qin Shi vor zweitausendzweihundert Jahren anfertigen ließ, gelten als eine der größten Entdeckungen aller Zeiten. Heute sind sämtliche chinesischen Krieger, jeder für sich ein Unikat, katalogisiert und in einem Museum untergebracht. Allerdings bleibt es ein Geheimnis, warum der Kaiser sie anfertigen ließ. Weshalb wurden sie vier Meter unter der Erde vergraben? Und was war das Schicksal der mehr als siebenhunderttausend Arbeiter, die sie hergestellt haben? Nach Meinung der Archäologen war es zu jener Zeit in China üblich, einen Herrscher mit Ehefrauen, Dienern und Kriegern zu bestatten, damit sie ihn ins Jenseits begleiteten. Vielleicht hat Qin Shi mit diesen Statuen die Diener aus Fleisch und Blut ersetzt, diese dagegen zu Soldaten ausgebildet, um das Land zu verteidigen.

Zusammen mit den Soldaten wurden überaus zahlreiche Karren aus Holz und Bronze und Tausende von Waffen, wie zum Beispiel Armbrüste entdeckt. Die Archäologen waren verblüfft, als sie bemerkten, dass diese Waffen keine Anzeichen von Rost aufwiesen, obwohl sie seit mehr als zweitausend Jahren vergraben gewesen waren. Eine Reihe von Analysen brachte ans Licht, dass die Waffen aus Bronze hergestellt wurden, der man Chrom zugefügt hatte, ein Metall, das bekanntermaßen die Eigenschaft besitzt, vor Rost zu schützen. Das Überraschende ist, dass diese Technologie schon zweihundert Jahre vor Christus in China bekannt gewesen sein musste. Jeder der Krieger aus Terrakotta hat einen anderen Gesichtsausdruck. Sie wurden also nicht in Serie hergestellt, wie dies heute mit Spielsachen oder Autos der Fall ist. Jeder militärischen Rolle der Krieger entsprechen ein bestimmtes Gesicht und ein bestimmter Ausdruck, die auf den Rang sowie die sittlichen und körperlichen Eigenschaften des Soldaten hinweisen sollen.

Der weise General ist durch die zarten Gesichtszüge, den nachdenklichen Blick und den langen Spitzbart gekennzeichnet. Der mutige Krieger ist an den stark ausgeprägten Augenbrauen und dem durchdringenden Blick zu erkennen. Der Gewandte Bogenschütze hat ein gut gezeichnetes Gesicht und einen festen Blick, der seine ganze Tapferkeit beweist. Der gleichmütige Krieger ist durch einen entschlossenen, stolzen und äußert ruhigen Blick gekennzeichnet. Der ehrliche Krieger ist an dem einfachen und direkten Ausdruck der Augen zu erkennen, der auch auf seine Energie hinweist. Der beständige Krieger ist schon alt, aber immer bereit, seinem Kaiser zu dienen. Der charaktervolle Beamte hat einen mittleren Rang, viele Erfahrungen gesammt und Sinn für Humor. Der heitere Krieger ist an dem Gesichtsausdruck mit einem leichten Lächeln zu erkennen, der ihm gelassenes Aussehen verleiht.

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Die im Urwald untergegangene Zivilisation
Im Jahre 1859 stieß ein französischer Forscher, der in den kambodschanischen Dschungel eingedrungen war, zufällig auf einen der ausgedehntesten archäologischen Komplexe der Welt: Hunderte von Quadratkilometern mit Resten von Gebäuden, Türmen, Gräben und Kanälen, Tausende Meter mit Mauern, die mit Flachreliefs bedeckt waren, und mehr als siebzig große Tempel. Alles war mit der überaus dichten Vegetation, die über die Monumente die Oberhand gewonnen hatte, bedeckt und teilweise zerstört. Es handelte sich um Angkor, die alte Hauptstadt des Reiches der Khmer, die zwischen dem neunten und dem vierzehnten Jahrhundert ihre Blütezeit hatte. Über ihren Ursprung wurden jahrelang verschiedene Hypothesen aufgestellt: Die Bauern, die um den benachbarten See Tonle Sap lebten, waren der Meinung, sie wäre von Riesen erbaut worden, während die Europäer glauben, sie wäre das Werk der alten Kambodschaner. Den Khmer, die wahrscheinlich aus dem heutigen Laos stammten, war es gelungen, einen Staat zu schaffen, dessen Einfluss sich über ein weites Gebiet erstreckte. Die Religion, die Kunst und die Gesellschaft warens tark vom Hinduismus beeinflusst, der es erlaubte, den Begriff des Herrschers mit dem eines göttlichen Wesens in Verbindung zu bringen, mit dem sich das Volk nach dem Tod des Herrschers identifizieren konnte. Darüber hinaus war Angkor auch der Mittelpunkt eines ausgedehnten Systems zur Bewässerung der umliegenden Gegend mithilfe eines komplexen Netzes künstlicher Becken und Kanäle. Aus Gründen, die immer noch nicht geklärt sind, gerieten Angkor und sein bedeutendes Bewässerungssystem in eine Krise: Dies machten sich dich die Thai zu Nutze, die die Stadt 1431 eroberten und zerstörten. Während sich das politische Zentrum der Khmer mehr nach Süden verschob, wurde Angkor nach und nach vom Urwald verschluckt und seine Zivilisation blieb jahrhundertelang vergessen. Angkor liegt nördlich des Tonle Sap, einem der fischreichsten Seen der Welt. Im Jahre 1431 verließen die Khmer ihre Hauptstadt für immer, zogen sich in den äußersten Süden zurück und gründeten Phnom Penh.

Wie an allen archäologischen Stätten sind auch in Angkor zahlreiche Fundstücke entwendet worden, insbesondere Flachreliefs und Statuen. Heute wird darauf geachtet und versucht, für eine aufmerksame Überwachung bei der Restaurierung zu sorgen. Nicht nur durch die Menschen und den Tourismus, sondern auch durch die Vegetation werden die Ruinen von Angkor einer harten Prüfung unterzogen. Das gesamte archäologische Gebiet ist von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt worden.

Aus der Schilderung eines chinesischen Botschafters, der sich 1296 nach Angkor begab und sich dann dort ein Jahr lang aufhielt, wissen wir, dass der Herrscher der Khmer halb als mensch und halb als Gott angesehen wurde: Er wurde im Leben verehrt und nach dem Tode gefeiert, er war der einzige Eigentümer des Bodens und er hatte eine absolute Macht über die Menschen. Er lebte im Luxus, war von Dienern und Ehefrauen umgeben und eine ganze Heerschar von Ministern, Generälen und Priestern hörte auf seine Befehle. Sie verwalteten das Reich und beriten ihn bei den wichtigsten Entscheidungen. In einem luxuriösen und ausgesuchten Rahmen wurden am Hof oft prächtige Empfänge und Bankette gegeben.

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Die Stadt der Götter
Mehr als siebzig Tempel gibt es in Angkor und sie nehmen ein so großes Gebiet ein, dass es sogar vom Satelliten aus aufgenommen werden kann. Ein charakteristisches Bauwerk der Khmerarchitektur ist der Bergtempel, der aus einem quadratischen oder rechteckigen Unterbau besteht, auf dem sich eine Stufenpyramide erhebt. Auf der Oberseite befinden sich ein heiliger Turm oder eine Gruppe von anderen Heiligtümern, die wie die Fünf auf dem Würfel angeordnet sind, daher vier Turmheiligtümer an den Ecken und eines in der Mitte. Der Bergtempel stellt den Berg Meru dar, den Wohnsitz der Götter und die Achse der Welt. Er ist die Garantie für die universelle Ordnung und gleichzeitig ein Symbol des Königtums. In der Tat gibt es eine Übereinstimmung zwischen der universellen Ordnung und der Anordnung der Stadt sowie der Staatsordnung. Der erste Bergtempel, der Phnom Bakeng, wurde aus einem Hügel herausgehauen und stellte den ursprünglichen Kern von Angkor dar. Er verfügt neben den fünf Türmen auf der Oberseite über weitere Türme und wenn man sich vor einen seiner Eingänge (von denen sich auf jeder Seite einer befindet) stellt, sind immer dreiundreißig Türme zu sehen. Die Stadt hat sich ausgehend von diesem Tempel weiterentwickelt, indem man seinen Grundriss immer wieder verwendete: ein Viereck, in dessen Inneren sich weitere Tempel, Paläste, künstliche Seen und Gärten befanden.

Angkor Thom
Die befestigte Stadt Angkor Thom erstreckt sich über etwa zehn Quadratkilometer und wurde Ende des zwölften Jahrhunderts von Jayavarman VII. erbaut. Sie ist von einer acht Meter hohen und zwölf Meter breiten Ringmauer umgeben, die von fünf Toren unterbrochen wird. In ihrem Inneren befindet sich der große und majestätische Bayon-Tempel, bei dem sowohl hinduistische als auch buddhistische Elemente vorhanden sind.

Phnom Bakeng
Er wurde 900 unter der Regierung von Yashovarman I. erbaut, dem ersten Herrscher, der die Hauptstadt nach Angkor verlegte. Die Ausrichtung der Türme hängt mit der Bewegung der Sterne und mit dem Zyklus der Jahreszeiten zusammen, ihre Anzahl mit den hinduistischen Gottheiten.

Angkor Wat
Er gilt als das Meisterwerk der Khmerarchitektur und wurde zwischen 1113 und 1150 von dem Herrscher Suryavarman erbaut. Er greift die harmonische Struktur des Bergtempels auf und besteht aus drei großen Terrassen, die untereinander durch Freitreppen verbunden sind. Dort befinden sich Galerien, Arkaden, Zimmer, Höfe und Türme. Die Verzierhungen und die Flachreliefs sind von außerordentlicher Schönheit und Perfektion.

Preah Khan
Bekannt als der Tempel des heiligen Schwertes, wurde er von Jayavarman VII. zu Ehren seines Vaters erbaut und 1191 geweiht. Er diente wahrscheinlich als königliche Residenz, während die Stadt Angkor Thom erbaut wurde. Er ist einer der am besten erhaltenen Tempel und weist eine Reihe prächtiger Flachreliefs auf.

Ta Keo
Er ist eine getreue Wiedergabe des Berges Meru, dem Wohnsitz der Götter und er ist dem Gott Shiva geweiht. Wegen seiner Höhe von 28 Metern wurde er der Kristallturm genannt und zwischen 968 und 1001 von Jayavarman V erbaut. Auf Grund der Härte des Steins, der für seinen Bau verwendet wurde, weist er mit Ausnahme des östlichen Eingangs keine Verzierung auf.

Ta Prohm
Vom Dschungel umgeben, ist er einer der populärsten Tempel der Gegend und verfügt über 260 Statuen und 39 Türme. Er ist reich an buddhistischen Elementen und wurde durch den unermüdlichen Herrscher Jayavarman VII. zu Ehren seiner Mutter errichtet.

Pre Rup
Ein Shiva gewidmeter Bergtempel, der auf Wunsch von Rajendravarman II erbaut und 961 geweint wurde. Wie archäologische Forschungen ergeben haben, wurde er auch als Begräbnistempel verwendet.

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